Das Infanterieregiment in dem mein Opa im ersten Weltkrieg diente hatte eine Sollstärke von 2470 Mann und eine Ersatzreserve in gleicher Stärke . Nach Einsätzen an der Somme und bei Verdun waren noch 12 Mann übrig.
Solche Beispiele erschuettern natuerlich immer wieder, besonders wenn man sie noch durch Erzæhlungen von Verwandten und Bekannten "greifbar" vor Augen hat.
Allerdings gibt es sie ja in der gesamten Geschichte des Krieges. Seien es die Spataner bei Marathon, Napoleons Alte Garde, die bei Waterloo stirbt, aber sich nicht ergibt, Picketts Angriff bei Gettysburg ("Kuemmern sie sich um ihre Division!" - "General Lee, ich habe keine Division mehr"), usw., usw.:
Es gab immer wieder Situationen, wo die Vernichtung von Einheiten in Kauf genommen werden musste, um ein bestimmtes taktisches Ziel (z.B. Deckung des Rueckzugs) zu erreichen.
Neu ist das im wahrsten Sinne des Wortes vorsætzliche "Verheizen" von ganzen Armeen ohne taktisches Ziel ("Blutpumpe"). Der Versuch des "Ausblutens" des Gegners als strategisches Ziel ist an Perversitæt kaum noch zu ueberbieten.
Aber auch die ernsthafteren Versuche, einen Durchbruch durch die Grabenstellungen zu erzielen, haben einen anderen Charakter als vorangegangene Kriege, aufgrund der gesteigerten Effizienz und Quantitæt der Waffen.
D.h. die vorangegangenen Beispiele aus der Militærgeschichte waren keine Einzelfælle mehr, sondern im 1.WK. fast schon die Regel.
Gruss, muheijo