Uniform gefunden, welches Land?

Atlantikwall

Neues Mitglied
Hallo,
ich betreibe z.Z. etwas Ahnenforschung, und so bin ich im Keller auf eine Uniform gestoßen.

Ich bin etwas verwirrt, das passt nicht ganz ins Bild, da mein Großvater in der 7. SS Division Prinz Eugen war, die aber wie man weiß auch aus nicht-deutschen bestand. Ist das eventuell eine Uniform vor dieser Zeit, von seinem eigentlichen Heimatland?

Kann jemand diese Uniform zuordnen?

img_1837iqfgd.jpg

img_1838niffq.jpg
 
das Ärmelabzeichen ist eine heraldische flammende Granate. Die Ustascha trug sowas ähnliches.

Wird heute noch von den ital. Carabinieri und der österreichischen Militärpolizei geführt. Könnte das ein Hinweis auf eine polizeiähnliche Organisation sein?

Sechszackige goldene Sterne gab es beispielsweise in Ungarn als Rangabzeichen.
 
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Ich würde auf eine Uniform der Schweizer Armee tippen. Die Details an Kragen und Ärmelaufschlägen stimmen mit dieser Abbildung überein, ebenso die Form der Brusttaschen:

File:1930er Jahre Schweizer Armee Uniformen.jpg - Wikimedia Commons

Auf den Knöpfen erkennt man ein Kreuz, dass ähnlich wie ein Schweizerkreuz aussieht. Auch die Granate ist als Symbol im Repertoir der Schweizer Armee vorhanden.

Nur wie kommt man von der Schweizer Armee zur SS? Sicher, dass die Deinem Großvater gehörte?
 
Grüß euch,

Am 20. Februar 1944 wurde in einem Bericht über die Landsmannschaftliche Zusammensetzung der Division festgestellt. Danach waren:

  • 8,5 % Reichsdeutsche
  • 91,5 % Volksdeutsche
    • 53,6 % Volksdeutsche aus dem Banat und Serbien,
    • 21,3 % Volksdeutsche aus Rumänien,
    • 11,24 % Volksdeutsche aus Kroatien,
    • 2,92 % Volksdeutsche aus der Slowakei,
    • 2,57 % Volksdeutsche aus Ungarn,
    • 0,006 % Volksdeutsche aus sonstigen Gruppen
Die Division hatte zu diesem Zeitpunkt 392 Offiziere, 1.901 Unteroffiziere, 18.985 Mannschaften und 1.381 Mann in Wirtschafts-Bataillonen, insgesamt 22.659 Mann.

0,006 sonstige? hm, könnte es als Gebirgsjägerdivision sein, dass man Schweizerdeutsche Alpinisten als Ausbilder angeworben hat?

die Farbe rot und die Granate lassen auf einen Artilleristen schließen, rot steht noch heute in der schweizer Armee für die Artillerie.
Der einzelne Stern am Kragenspiegel konnte mit Bezug auf die heutige Struktur der schweizer Armee einen Brigadier repräsentieren.
Allerdings hinkt mein Vergleich, da die Ärmelstreifen vermutlich eher auf einen Unteroffizier schließen lassen.

Gruß
WW
 
die Farbe rot und die Granate lassen auf einen Artilleristen schließen, rot steht noch heute in der schweizer Armee für die Artillerie.
Ich hätte ja eher auf Grenadiere getippt (deren Symbol ist in vielen Armeen traditionell eine Granate), die es in der Schweizer Armee mWn noch heute gibt. Aber das ist nur eine ungestützte Vermutung.
Der einzelne Stern am Kragenspiegel konnte mit Bezug auf die heutige Struktur der schweizer Armee einen Brigadier repräsentieren.
Allerdings hinkt mein Vergleich, da die Ärmelstreifen vermutlich eher auf einen Unteroffizier schließen lassen.

Bei einem Brigadier (Ein-Sterne-General) müsste da mehr Lametta dran sein. Ich halte dies auch für eine Unteroffiziersuniform.

http://de.wikipedia.org/wiki/Brigadier#Schweiz
 
Schweiz im Zweiten Weltkrieg ? Wikipedia

Unter dem Abschnitt "Exkurs" ist zu lesen, dass vereinzelt Schweizer der Waffen-SS beitraten.
@Reinecke ^^ klar, hast recht die Granate für Grenadiere, da war ich gedanklich weiters weg.

Ist trotzdem interessant, dass eine Schweizer Grenadieruniform bei einem Gebiergsjäger der Division "Prinz Eugen" auftaucht. Vorausgesetzt die Uniform steht wirklich im Zusammenhang mit deinem Großvater @Atlantikwall.
War am Ende die deutsche Schweiz nicht gar so neutral wie man meint? Schließlich ist es seltsam, dass man bei einem Kombattanten der deutschen Streitkräfte die Uniform eines formalen neutralen Staates vorfindet.
Allerdings wurden auch viele Soldaten in der Schweiz defakto entlassen, also man die Verteidigung weniger an der Grenze als in den Alpenfestungen plante. Da diese im Hinterland gelegenen Festungen durch eine geringere Besatzung bemannt werden konnte, galt bei den Grenztruppen eine Art erweiterter Urlaub. Sie wurden faktisch entlassen, standen der Industrie und Landwirtschaft wieder als Arbeitskräfte bereit und hätten im Ernstfall wieder im Hinterland einberufen werden können.

Gruß
WW
 
Etwas spät, aber ich bin gerade auf Ihr Foto gestossen. Es handelt sich um einen Leutnant der Artillerie nach Schweizer Ordonnanz 1926. Diese Uniform könnte ab 1917, sicher aber ab 1926 bis ca. 1941 hergestellt worden sein. Getragen wurden diese Art von Uniformen auch noch im 2. Weltkrieg. Schauen Sie mal ob es auf der Innenseite einen Stempel gibt. Dies ist zwar eher unwahrscheinlich, da Offiziersuniformen nach Mass geschneidert wurden. Sie können aber auch in die Ärmel und die Innentaschen schauen, manchmal steh dort der Name des Offiziers und das Jahr.
Sie finden hier einige weiteren Uniformen der Schweizer Armee zum Vergleich: Mod an Link gelöscht Mod aus.
Liebe Grüsse
 
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