Polen sind in dieser Hinsicht anscheinend noch nicht so weit, denn sie klammern sich an der Lüge, im Krieg wären sie die Sauberen, und wenn nicht, wurden sie von den Deutschen zum Anderssein gezwungen. Solange sie diese Lüge leben, werden sie daran kränken.
Die polnische Regierung klammert sich daran, möglicherweise nist nur aus ideologischen Gründen, sondern möglicherweise auch einfach aus dem politische Kalkül auf diesem Wege entsprechenden möglichen Entschädigungsforderungen vorzubauen.
Das Phänomen, dass die Regierung aus politischen Gründen von nichts verbrecherischem wissen will, gibt es ja z.B. auch in Japan, was aber nicht bedeutet, das über die entsprechenden Themen nicht gesprochen, bzw. nichts anerkannt würde, nur eben nicht offiziell.
Insofern würde ich auch im Hinblick auf Polen meinen, dass die polnische Regierung aktuelle den offiziellen und öffentlichen Diskurs massiv behindert sagt uns wenig darüber aus, wie die Bevölkerung dazu steht.
Und auf der anderen Seite könnte man hinterfragen, sind wir denn wirklich so weit, wie wir zu sein meinen, wenn es um den 2. Weltkrieg und seine Nebenerscheinungen geht oder auch um das Thema Verhaltensweisen von Wehrmachtsangehörigen geht?
Ich kenne z.B. diverse Dokumentationen die sich mit der Figur des Generalfeldmarschalls Rommel beschäftigen, diesem neben einer mindestens mit dem Widerstand gegenüber sympathisierenden Rolle, auch eine weitgehend saubere Kriegsführung attestieren und dabei auf den Umgang mit Gefangengen in Afrika verweisen.
Was sehr häufig erwähnt wird, dass ist sein Kommando in Afrika (wobei seine militärischen Fehler dort eher nicht thematisiert werden) und sein späterer Einsatz am "Atlantikwall", der mit der Peeriode verbunden ist, in der er sich dem Widerstand annäherte.
Worüber fast nie gesprochen wird, ist der Umstand, dass Rommel zwischen diesen beiden Schauplätzen noch in Italien im Einsatz war und dass die Rolle, die er dort spielte und was er dort in Richtung der ehemaligen Verbündeten äußerte, eher nicht so gut zu dem Bild eines widerstandsnahen hochrangigen Offiziers passt, der im Besonderen Maße Wert auf saubere Kriegsführung gehalten hätte.
Zufall? Meiner Meinung nach nicht.
Aufarbeitung und Neubewertung ist keine einmal erreichte Errungenschaft, sondern ein Prozess. Und ich würde meinen bei einigen Themen sind wir möglicherweise noch nicht so weit, wie wir es uns gerne attestieren würden.