Vanuatu-Phänomen

Dion

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Süddeutsche schrieb am 27. Februar 2018: Ewige Worte – Zitat:

Nahezu alle dortigen Idiome gehören zur austronesischen Sprachfamilie, die vor etwa 3000 Jahren nach Vanuatu gelangte, als erste ostasiatisch-stämmige Siedler anlandeten. Wie ein internationales Forscherteam des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte (MPI-SHH) nun festgestellt hat, haben später vom nahe gelegenen Bismarck-Archipel kommende Neuankömmlinge das Erbgut der ersten Siedler bis heute nahezu vollständig verdrängt. Doch deren Sprache blieb. Ein solcher Austausch der Bevölkerung bei dem die Sprache bleibt, sei extrem selten, wenn nicht sogar beispiellos, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal Nature Ecology & Evolution.

Wird durch Migration eine Bevölkerung genetisch ausgetauscht, was in der Menschheitsgeschichte öfter vorkam, ändert sich meist auch die Sprache. So gab es im Zeitraum von 6 000 v. Chr. bis 3000 v. Chr. vermutlich eine massive, aus dem Osten kommende Migrationswelle nach Europa, welche auf dem Kontinent die indogermanische Sprachfamilie etablierte.


Interessant finde ich, dass die Immigration hier wie dort 3000 Jahre dauerte, und doch sind die Ergebnisse der Einwanderungen auf der Sprachebene total verschieden.
 
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