Verfassung des Drakon

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malte91

Gast
Hi! Habe die Aufgabe zu lösen, ein Modell der Verfassung des Drakon zu erstellen. Leider finde ich auch hier nur etwas über die Veränderung bei der Rechtsfindung die Drakon vornahm, doch nirgendswo wie die Verfassung bis dato aufgebaut war.
Vielen Dank für die Hilfe!
Mfg
 
Versuch doch etwas darüber zu finden, welche Änderungen Drakons "Nachfolger" Solon vornahm und dir davon abzuleiten wie es vor Solon aussah. An der eigentlichen Verfassung hat Drakon mWn fast nichts verändert und bis Solon hat sich auch sonst niemand daran versucht.
 
Eine geschriebene Verfassung gab es in Attika vor Drakon gar nicht.

Drakon hat vor allem die Gerichtsbarkeit reformiert. Eine Stelle hierzu, wie es im Falle von Mord und Totschlag VOR Drakon ausgesehen hat, aus dem Buch von G. Thomson, Frühgeschichte Griechenlands und der Ägäis, S.97:

»Das Verfahren bei Totschlag
Die Gentilgesellschaft kennt zwei Kapitalverbrechen, Blutschande und Hexerei. Blutschande besteht in der Verletzung der Exogamievorschriften, Hexerei im Mißbrauch der dem Wohl der Gemeinschaft dienenden Magie für persönliche Zwecke. Beide Vergehen wurden summarisch von der Gemeinschaft als Ganzem geahndet. Andere Vergehen, einschließlich des Totschlags, stellten das dar, was wir Beleidigungen nennen würden: Wiedergutmachung zu fordern, stand dem Anhang des Opfers zu. Dieses Verfahren ist unter dem Namen primitive Selbsthilfe bekannt.
Nach attischem Recht war die Anklage wegen Totschlags eine private (dike), keine Staatsklage. Die Initiative ging dabei vom Haushalt des Opfers und seiner Phratrie aus. Die Termini für Anklage und Verteidigung bedeuteten eigentlich "verfolgen" und "fliehen".
In älterer Zeit, als der Totschlag noch kein moralisches Stigma trug, gab es keine Unterscheidung zwischen vorsätzlicher und fahrlässiger Tötung. War der Täter nicht imstande oder nicht bereit, eine annehmbare Wiedergutmachung zu leisten, so wurde er gezwungen, aus der Heimat zu fliehen. Darin lag keine besondere Härte, da er überall als Schutzflehender einen unabweisbaren Anspruch auf die Gastfreundschaft jedes van ihm darum ersuchten Fremden hatte. Kurz bevor sich Telemach in der Odyssee nach Ithaka einschiffte, wurde er von einem Fremdling angesprochen, der ihm erklärte, er habe einen Mord begangen und die Verwandten des Erschlagenen seien ihm auf den Fersen. Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, nahm ihn Telemach mit sich und gewährte ihm Gastfreundschaft, solange es ihm zu bleiben gefiel. (Od 15.272 und 15.508) In anderen Fällen wird der Flüchtling nicht nur mit dem Notwendigsten versorgt, sondern von seinem Gastgeber sogar mit einem Stück Land versehen. Manchmal erhält er obendrein noch eine seiner Töchter zur Frau.«

Mehr dazu in der engl. wikipedia, die meist mehr anbietet als die deutsche:
Draco (lawgiver) - Wikipedia, the free encyclopedia
 
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