Vergleich von keltischer und germanischer Hose

negotiator

Mitglied
Kann mir jmd. sagen wodurch sich die keltische Hose von der germanischen unterscheidet. Vielleicht die Art wie sie geschneidert wurde.
Danke
 
Die Hose ist, meiner Information nach, weder einer ureigene Erfindung der Kelten, noch der Germanen.

Sie muss wohl bereits im Indoeuropäischen Zeitalter erfunden worden sein.

Germanen kannten die Hose (ohne Taschen): als Shorts, Kniebund oder Langhose. Auch die Schuhhose wurde verwendet (wie eine Strumpfhose, nur mit angenähten Schuhen).

Das wird bei den Kelten wohl nicht entscheidend anders gewesen sein.

Kelten und Germanen waren anhand des Outfits für Römer und Griechen offenbar nur schwer, oder besser,... eigentlich - gar nicht, zu unterscheiden.

Römer oder Griechen haben oft nur daran bemerkt, dass hier irgendwas falsch gelaufen sein musste, wenn ihnen aufgefallen war, daß ihre keltischen Söldner kein Wort keltisch verstanden.

MfG Jürgen
 
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Gibt es denn ein indoeuropäisches Wort dafür?
Meine Annahme, daß die Hose, oder besser vielleicht das Beinkleid, nicht ureigenste Erfindung von Kelten und Germanen war, sondern möglicherweise schon indoeuropäischen Ursprungs, habe ich davon abgeleitet, daß es bildliche Darstellungen von Hethitern, Persern u. Steppenvölkern gibt, die auch Hosen trugen.

Die Rückverfolgung des Begriffes "Hose" war nicht sehr ergiebig, da sich das, was man sich heute unter einer Hose vorstellt, aus dem Strumpf, vielleicht besser "Beinling", entwickelt hat und als "Bruoch" (kelt. Bracca, engl. breeeches) bezeichnet wurde.

Aber, Näheres zur Entwicklung der Hose, siehe: http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/geschichte/geschichte_01.htm

MfG
Jürgen
 
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Meine Annahme, daß die Hose, oder besser vielleicht das Beinkleid, nicht ureigenste Erfindung von Kelten und Germanen war, sondern möglicherweise schon indoeuropäischen Ursprungs, habe ich davon abgeleitet, daß es bildliche Darstellungen von Hethitern, Persern u. Steppenvölkern gibt, die auch Hosen trugen.

Die Rückverfolgung des Begriffes "Hose" war nicht sehr ergiebig, da sich das, was man sich heute unter einer Hose vorstellt, aus dem Strumpf, vielleicht besser "Beinling", entwickelt hat und als "Bruoch" (kelt. Bracca, engl. breeeches) bezeichnet wurde.

Aber, Näheres zur Entwicklung der Hose, siehe: http://www.deutsches-strumpfmuseum.de/geschichte/geschichte_01.htm

MfG
Jürgen


Der Darstellung Deines Links nach soll die Einführung der Hose in Kleinasien den Persern zugeschrieben werden.
Die Erfindung der Hose wird dort in die Bronzezeit eingeordnet, das wäre nach der Zeit der "Indoeuropäer".
Wenn es kein gemeinsames indoeuropäisches Wort für "Hose" gibt, steht Deine Vermutung auf schwachen Beinen.
 
Der Darstellung Deines Links nach soll die Einführung der Hose in Kleinasien den Persern zugeschrieben werden.
Die Erfindung der Hose wird dort in die Bronzezeit eingeordnet, das wäre nach der Zeit der "Indoeuropäer".
Wenn es kein gemeinsames indoeuropäisches Wort für "Hose" gibt, steht Deine Vermutung auf schwachen Beinen.

Ein indoeuropäisches Wort für Hose habe ich erwartungsgemäß nicht gefunden.
Griechen und Römer haben Hosen wohl nicht gekannt, aber offenbar die Illyrer, Thraker, Skythen und Perser. Das waren doch auch alles Indoeuropäer, oder?

Also kannten viele indoeuropäischen Völker die Hose; ... - wenn auch nicht Alle.

Ist die Hose hier im eurasischen Raum deswegen kein indoeuropäisches geprägtes Kleidungsstück gewesen?

Noch eine Anmerkung aus der Site des Strumpfmuseums:
"...Lange Hosen hingegen waren bei den illyrisch-thrakischen Völkern schon im zweiten vorchristlichen Jahrtausend bekannt,..."

Ich bleibe also bei meiner Vermutung, daß die Hosen bereits erfunden waren, bevor sich noch die Völker der Kelten und Germanen herausgebildet hatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist die Hose hier im eurasischen Raum deswegen kein indoeuropäisches geprägtes Kleidungsstück gewesen?


Da ich mit Kleidungsstücken nicht zu sprechen pflege, geht mir ein bißchen der Sinn dafür ab, zwischen indoeuropäisch und nicht-indoeuropäisch geprägten Kleidungsstücken zu unterscheiden.
 
Genauso naheliegend wäre etwa eine kalte Region oder ein besonders starker Befall durch bestimmte Insekten wie Stechmücken oder Vegetation wie Dornen und scharfkantige Gräser...

Der gute Ötzi jedenfalls war sicher kein Reiternomade...
 
Da ich mit Kleidungsstücken nicht zu sprechen pflege, geht mir ein bißchen der Sinn dafür ab, zwischen indoeuropäisch und nicht-indoeuropäisch geprägten Kleidungsstücken zu unterscheiden.

Das ist doch wohl ein Bisschen aus dem Zusammenhang herauspräpariert.

Bevor hier noch weitere Sektionen vorgenommen werden, möchte ich darauf hinweisen, daß es mir in meinem ursprünglichen Beitrag nur darum ging anzumerken, dass es die Hosen schon gab, bevor von Kelten und Germanen die Rede war.

Sei es, daß sie bei Reitervölkern oder wegen klimatischer Bedingungen, wie bereits angeführt, notwendigerweise erfunden wurde.

Das widerspricht doch nicht meinem ersten Beitrag.

MfG Jürgen
 
Bevor hier noch weitere Sektionen vorgenommen werden, möchte ich darauf hinweisen, daß es mir in meinem ursprünglichen Beitrag nur darum ging anzumerken, dass es die Hosen schon gab, bevor von Kelten und Germanen die Rede war.


Dagegen hat ja niemand etwas einzuwenden, allerdings ist die Bezeichnung "Indoeuropäisches Zeitalter" weder für das Thema "Hose" noch für den Zeitraum (Bronzezeit, 2. Jahrtausend v. Chr.) in irgend einer Weise angemessen. (Die indoeuropäische Sprache hatte sich damals längst in deutlich voneinander unterschiedene Zweige aufgespalten, wobei man über die Ausgliederung speziell des Keltischen und Germanischen begreiflicherweise keine näheren Angaben machen kann.)

Im zweiten Beitrag hattest Du die Vermutung eines "indoeuropäischen Ursprungs" der Hose geäußert, im dritten Beitrag von einem "indoeuropäisch geprägten Kleidungsstück" geschrieben.
 
Dagegen hat ja niemand etwas einzuwenden, allerdings ist die Bezeichnung "Indoeuropäisches Zeitalter" weder für das Thema "Hose" noch für den Zeitraum (Bronzezeit, 2. Jahrtausend v. Chr.) in irgend einer Weise angemessen. (Die indoeuropäische Sprache hatte sich damals längst in deutlich voneinander unterschiedene Zweige aufgespalten, wobei man über die Ausgliederung speziell des Keltischen und Germanischen begreiflicherweise keine näheren Angaben machen kann.)

Im zweiten Beitrag hattest Du die Vermutung eines "indoeuropäischen Ursprungs" der Hose geäußert, im dritten Beitrag von einem "indoeuropäisch geprägten Kleidungsstück" geschrieben.

Na ja,... - von wem ist im Altertum das Tragen von Hosen belegt? - offensichtlich, von Völkern aus dem indoeuropäischen Sprachraum.

Wenn ich hier den Begriff "indoeuropäisch" unsachgemäß verwendet habe, so bitte ich, mir das als geschichtlichem Dilletanten nachzusehen.

MfG Jürgen
 
Kann mir jmd. sagen wodurch sich die keltische Hose von der germanischen unterscheidet. Vielleicht die Art wie sie geschneidert wurde.
Danke

Fangen wir noch mal von vorne an.
Was ist eine Hose und wie definiert man diese, bezugnehmend auf Gebrauchreigenschaften im Verhältnis zur jeweiligen Zeit?

Tarzan hatte nur ein Lendenschurz, was man ja noch verstehen kann, wegen der schützenden Wirkung.

Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, das während der kleinen Eiszeit jemand auf die Idee kam, doch besser lange Hosen anzuziehen.
 
Sind es schon Hosen, wenn ich mir zusätzlich zum Lendenschurz Stoffstreifen um die Beine wickle? Da z.B: im Englischen Hose nur als Plural existiert (im Russischen auch), sind die Ursprünge imho in einzelnen Stoffröhren zu suchen.
 
Was haben eure Beiträge denn mit der Ausgangsfrage zu tun?
Jürgen antwortete auf eine Frage, die garnicht gestellt wurde und alle plaudern lustig mit. (Die hätte wohl heißen müssen, wann gab es die erste Hose?)
Das ist zwar altbewährt, weil es darüber hinwegtäuschen soll, dass man auf die Frage keine Antwort hat, aber nützt dem Fragesteller nun garnichts.
Ich kann nur empfehlen, sich vielleicht mal an den HDGM oder eine andere Keltendarstellungsgruppe zu wenden, welche sich näher mit der Kleidung notgedrungen beschäftigen. http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=13967 Originalhosen der Germanen gibt es meines Wissens nur lassen sich, wegen der natürlich geringen Menge kaum repräsentative Schlüsse ziehen und erst recht nicht Vergleiche herstellen, weil die Fundlage bei den Kelten nicht viel besser ist. Dennoch sind Verarbeitungstechniken und dergleichen von den wenigen Funden her bekannt.
 
Zurück zur Ausgangsfrage:
In keltischen Gräbern hat man meines Wissens nach zwar Textilfragmente, aber keine ganze Hose gefunden.
Die wenigen kompletten Textilien aus der Eisenzeit stammen aus dänischen und norddeutschen Mooren, z.B. Thorsberg bei Schleswig.
Der Ötzi trug dagegen keine Hose, sondern einzelne Beinlinge die am Gürtel angestrapst waren.
 
Mein gelesen zu haben, dass die eiszeitlichen Jäger Europas schon Hosen aus Fellen trugen. Dies lässt sich angeblich archäologisch nachweisen.. So etwa Funde aus... ich meine es war Sungir.
 
Das ist dann doch wenigstens ein bisschen vergleichend, aber eben nur wenig erhellend, aber die anderen machten eigentlich kaum zum Thema weiter, sondern gingen OT.
Äh, ... - es gibt noch etwas, ... was ich erwähnt habe. ...

nämlich den Umstand, dass es zeitgenössischen Römern und Griechen offenbar nicht wirklich möglich war, Kelten und Germanen anhand ihres äußeren Erscheinungsbildes auseinanderzuhalten.

MfG Jürgen
 
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