Verhältnis USA-UdSSR im Bezug auf die Kuba-Krise

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Gast

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hallo,ich bräuchte Holfe.
Und zwar brauche ich genaue information wie das verhältnis während des Kalten krieges zw.der USA und der UdSSR ausgesehen hat.Durch welche Ereignisse es sich verschlechtert hat.
Auch was es mit den Atomraketen, welche in der türkei und in italien staioniert waren auf sich hat.
Vielen dank
 
Kalter Krieg

Gast schrieb:
hallo,ich bräuchte Holfe.
Und zwar brauche ich genaue information wie das verhältnis während des Kalten krieges zw.der USA und der UdSSR ausgesehen hat.Durch welche Ereignisse es sich verschlechtert hat.
Zu verschlechtern begann sich das Verhältniss schon nach Ende des Krieges. Auf den Nachkriegskonferenzen von 1945 in Postdam und London konnte man die Blockbildung schon ansatzweise erkennen. Während die Sowjetunion ihre Sicherheitssphäre in Ost- und Mitteleuropa nicht aufweichen lassen wollte, wollte die USA diese nicht anerkennen. Die ungelösten Probleme, z. B. die Frage nach der künftigen Gestaltung Deutschlands und nach den Reparationen, die der Sowjetunion bereits in Jalta zugesichert worden waren, waren die Basis, auf der sich der Konflikt entwickelte. In der Folge wuchs das gegenseitige Misstrauen und die Fronten verhärteten sich; Missverständnisse und Fehlinterpretationen häuften sich. Die USA schätzte die Politik der UdSSR als aggressiv-expansionistisch ein und setzte ihr das Konzept der Eindämmung entgegen; in dessen Zuge sie bereits ab 1946 ein geteiltes Deutschland in Kauf nahmen, während die Sowjetunion dagegen ein vereintes, neutrales Deutschland wollte. Ansonsten beschränkte sich die Sowjetunion darauf, ihren Einflussbereich - da angesichts ihrer innenpolitischen und wirtschaftlichen Lage war an Expansion gar nicht zu denken war - mit allen Mitteln zu konsolidieren. Ein weiterer, entscheidender Schritt in Richtung Blockbildung war der Marshall-Plan von 1947. Die Währungsreform von 1948 in den drei Westzonen Deutschlands und Berlins rief die Berliner Blockade durch die Sowjetunion hervor. Der Westen wiederum reagierte darauf mit verstärkter Furcht vor einer möglichen sowjetischen Expansion auf Westdeutschland und in der Folge, 1949, mit der Konsolidierung der drei Westzonen zur Bundesrepublik Deutschland und ihrer Westintegration sowie mit der Gründung der NATO. Die Sowjetunion anwortete nachdem sie alle Hoffnungen auf ein vereintes, neutrales Deutschland aufgegeben hatte, mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik, damit war die Teilung Deutschlands institutionalisiert, und die Teilung der Welt in zwei Machtblöcke verfestigt. 1949 verschärften die USA, nachdem die Sowjets ihre erste Atombombe gezündet und in China die Kommuninsten die Macht übernommen hatten, ihre Eindämmungspolitik. So erkannten die USA die neue chinesische Regierung nicht an und ließen sie nicht zur UNO zu, obwohl China sehr viel an einem guten Verhältnis zu den USA als Gegengewicht zur Sowjetunion gelegen war. Statt dessen engagierten sie sich um so mehr in Japan, um dort einen antikommunistischen Gegenpol zu schaffen. Vorläufige Eskalation des Kalten Krieges war der Koreakrieg (1950-1953), der zwar an der Teilung Koreas nichts änderte, aber den Boden für die Wiederbewaffnung Deutschlands, die 1955 umgesetzt wurde, bereitete. Außerdem entstand in den USA als Folge des Krieges in die Strategie der "massiven Vergeltung", d. h. die Androhung von Atomwaffeneinsatz. Während dessen hatte Stalin 1952, angesichts der fortschreitenden Westintegration und der drohenden Wiederbewaffnung Westdeutschlands, noch einmal dem Westen den Vorschlag für ein neutrales Deutschland (Stalinnote) unterbreitet (ohne Erfolg) unterbreitet. Anschließend hatte der Aufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR den Sowjets sehr deutlich gezeigt, wie labil ihre Stellung hier noch war, und sie beendeten vorerst ihren "weichen" Kurs der Verhandlungsbereitschaft und damit aber auch jegliche Perspektive auf eine Vereinigung Deutschlands. Nach Stalins Tod 1953 schlug die Sowjetunion, konfrontiert mit massiven innenpolitischen Problemen, einen Entspannungskurs ein, der auch das Konzept der "friedlichen Koexistenz" beinhaltete, um wenigstens den Druck von außen etwas abzumildern, während die Bundesrepublik gleichzeitig ihre Westintegration festschrieb, und schließlich 1955 in den Pariser Verträgen in die NATO aufgenommen wurde und weitgehende Souveränität erhielt. Darauf (und auf die Wiederbewaffnung Deutschlands) reagierte Moskau mit der Gründung des Warschauer Paktes, ein Militärbündnis europäischer kommunistischer Staaten unter Führung der Sowjetunion. Somit hatten sich beiden Blöcke jetzt mehr oder weniger konsolidiert und ein relatives Gleichgewicht erreicht. Die Voraussetzung für Kooperation und Entspannungspolitik auf beiden Seiten, wie sie auf dem Genfer Gipfeltreffen 1955 schon andeutungsweise sichtbar wurde, war gegeben. Trotzdem gingen Rüstungswettlauf und ideologische Auseinandersetzung vorerst weiter. Höhepunkte in den nächsten Jahren waren der Bau der Berliner Mauer 1961, die Kubakrise 1962, die durch die Errichtung sowjetischer Raketenbasen auf Kuba ausgelöst wurde. Die Sowjetunion verfolgte mit der Stationierung der Mittelstreckenraketen in Kuba drei Ziele: 1) Schutr des Castro-Regimse vor einem neuerlichen Angriff (die USA hatten 1961 die Invasion in der Schweinebucht versucht) und 2) duch die Stationierung von Raketen in unmittelbarer Nähe der USA, der waffentechnischen Überlegenheit der USA zu begegnen und 3) sich mit der Raketenstationierung einen strategischen Vorteil gegenüber den USA in der Berlin-Krise zu verschaffen.

Gast schrieb:
Auch was es mit den Atomraketen, welche in der türkei und in italien staioniert waren auf sich hat.
Vielen dank
Griechenland und die Türkei sollten vor der befürchteten kommunistischen Expansion bewahrt werden. In der Folge der Kubakrise zog die US-Regierung ihre auf Moskau gerichteten Mittelstreckenraketen aus der Türkei ab.
 
Mehrere Fragen mehr oder weniger zur Thematik (bin nicht der der den Anfangstread gestellt hat)

Welche Vor- und Nachteile hätte denn ein neutrales, geeintes Deutschland für die USA und für die Sovietunion gebracht? Warum waren die USA dagegen?

Warum hatten die USA '61 versucht, Kuba anzugreifen? Wollten sie die Rebellen, die die Macht erlangt hatten, stürzen (sie standen ja zum vorigen Regime auf Kuba relativ gut) ?

Welchen Status hatte Westberlin in den Jahren der Teilung? War es eigenes Bundesland? Eine freie Stadt?

danke
 
Gast schrieb:
Mehrere Fragen mehr oder weniger zur Thematik (bin nicht der der den Anfangstread gestellt hat)

Welche Vor- und Nachteile hätte denn ein neutrales, geeintes Deutschland für die USA und für die Sovietunion gebracht? Warum waren die USA dagegen?

Warum hatten die USA '61 versucht, Kuba anzugreifen? Wollten sie die Rebellen, die die Macht erlangt hatten, stürzen (sie standen ja zum vorigen Regime auf Kuba relativ gut) ?

Welchen Status hatte Westberlin in den Jahren der Teilung? War es eigenes Bundesland? Eine freie Stadt?

danke

Da sind ja einige Fragen:
Vor- und Nachteile der Neutralität: darüber sind schon ganz dicke Bücher verfasst worden.
Die Nato bekam in Europa durch die BRD erst ein Gewicht. Ohne wäre das wohl ein totgeborenes Kind geworden.
Die Bevölkerung der BRD unterstützte die Westintegration mit deutlicher Mehrheit. Die Deutschen jener Generation wollten nicht mehr Gefahr laufen von "Feinden" umgeben zu sein.

Die USA haben Kuba nicht angegriffen! Spielst Du auf die Schweinebucht an? Das war eine CIA-unterstützte Aktion von Exil-Kubanern.

Westberlin war ein Bundesland. Es gab ein paar Einschränkungen durch die Rechte der Westalliierten (keine Wehrpflicht fällt mir gerade ein) die Berliner Abgeordneten im Bundestag durften auch nicht immer mit abstimmen. Aber defacto war es ein Bundesland.
Die "Freie Stadt" war die Diktion der DDR, ausgehend vom Viermächtestatus, der galt aber natürlich umgekehrt auch für Ostberlin.

Zu allen drei Punkten könnte man noch viel mehr schreiben, ich denke aber, dass Dir dies zunächst weiterhilft.

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Die "Freie Stadt" war die Diktion der DDR, ausgehend vom Viermächtestatus, der galt aber natürlich umgekehrt auch für Ostberlin.

Grüße Repo

Ausser, das Ostberliner ihren Wehrdienst leisten mussten und die DDR sich anmaßte, Ostberlin zur Hauptstadt der DDR zu machen.
 
Invasion in der Schweinebucht

Repo schrieb:
Die USA haben Kuba nicht angegriffen! Spielst Du auf die Schweinebucht an? Das war eine CIA-unterstützte Aktion von Exil-Kubanern.
Ich würde das anders sehen. Kennedy gab die Zustimmung zum Inavsionsplan, die Rebellen wurden mit amerikanischen Waffen und Gerät ausgerüstet. Die Leitung hatten erfahrene CIA-Agenten. Reguläre amerikanische Truppen kamen keine zum Einsatz, weil man damit gerechnet hatte, dass die Invasion einen Aufstand der Castrogegner auslösen würde, dem sich auch Teile der kubanischen Streitkräfte anschließen würden.
 
Westberlin war immer noch bis 1990 "besetztes und nicht handlungsfähiges Gebiet des Deutschen Reiches", welches ausschließlich von den Alliierten (ohne UDSSR) kontrolliert wurde.
"Im Hinblick auf die internationale Lage, die bisher die Wiedervereinigung Deutschlands und den Abschluss eines Friedensvertrags verhindert hat, behalten die Drei Mächte die bisher von ihnen ausgeübten oder innegehabten Rechte und Verantwortlichkeiten in bezug auf Berlin und auf Deutschland als Ganzes einschließlich der Wiedervereinigung Deutschlands und einer friedensvertraglichen Regelung."
Dieser Passus iblieb 1952 trotz Deutschlandvertrag weiter gültig und wurde 1972 im Grundlagenvertrag zwischen DDR und BRD bestätigt.

Schon aus diesem Grunde war keine Bundesregierung weisungsbefugt und konnte kein Bundestag Gesetze für Westberlin erlassen, sodaß Berlin(West) eben eine freie Stadt bis 1990 war und die Hauptstadt der DDR Berlin (Ost) war ein legaler Bestandteil der DDR.
 
florian17160 schrieb:
Ausser, das Ostberliner ihren Wehrdienst leisten mussten und die DDR sich anmaßte, Ostberlin zur Hauptstadt der DDR zu machen.

Warum sich die Westalliierten manches gefallem ließen, und umgekehrt die Sowjets manches hinnahmen, weiß ich im einzelnen nicht mehr. Müsste ich nachlesen.

Man legte im Westen immer Wert auf Berlin-Präsenz, es waren Sitzungen des Bundestages im Reichstag, gab immer Mords-Zoff mit den Russen. Der Bundespräsident wurde immer? in Berlin gewählt. Und natürlich das Fussballpokalendspiel war immer im Olympiastadion. Wurde nicht auch mal ein "Großer Preis von Deutschland" auf der Avus gefahren?, war natürlich Politik, die Avus war längst nicht mehr "Grand Prix"-tauglich.
Einmal haben 2 Jagdbomber der Bundesluftwaffe sich "verflogen" und sind in Tempelhof gelandet, da gabs richtig Zunder. Wobei bei der Luftwaffe haben sie heimlich gegrinst, die Russen seien nicht imstand gewesen die beiden abzufangen. Obs stimmt? Weiß nicht.

Waren interessante Zeiten, und 15 Jahre später hat man dann doch viel vergessen.

Grüße Repo
 
Germanicus schrieb:
Ich würde das anders sehen. Kennedy gab die Zustimmung zum Inavsionsplan, die Rebellen wurden mit amerikanischen Waffen und Gerät ausgerüstet. Die Leitung hatten erfahrene CIA-Agenten. Reguläre amerikanische Truppen kamen keine zum Einsatz, weil man damit gerechnet hatte, dass die Invasion einen Aufstand der Castrogegner auslösen würde, dem sich auch Teile der kubanischen Streitkräfte anschließen würden.

Habe ich was anderes geschrieben?
Natürlich war die Aktion mit der US-Staatsführung abgestimmt. Die mussten dann den Hohn und spott auch ertragen. Aber die Involvierung von US-Militär stand, glaube ich jedenfalls, nicht auf der Tagesordnung.
Dem CIA wurden große Vorwürfe gemacht, da die Lage in Kuba total falsch eingeschätzt wurde.

Grüße Repo
 
@ Repo

Repo schrieb:
Habe ich was anderes geschrieben?
Natürlich war die Aktion mit der US-Staatsführung abgestimmt. Die mussten dann den Hohn und spott auch ertragen. Aber die Involvierung von US-Militär stand, glaube ich jedenfalls, nicht auf der Tagesordnung.
Dem CIA wurden große Vorwürfe gemacht, da die Lage in Kuba total falsch eingeschätzt wurde.
Grüße Repo
Wenn du schreibst, dass die USA Kuba nicht angegriffen haben, ist das in meinen Augen falsch. Die Kämpfer wurden von bzw. in den USA ausgebildet, ausgerüstet und für die Zwecke der USA eingesetzt. Zumal sie noch erfahrene CIA-Agenten als Führer erhielten. Auch wenn keine regulären Truppen eingesetzt wurden, ist dies in meinen Augen ein klarer Angriff der USA auf Kuba, denn ohne die USA wären diese Exilkubaner nicht in der Lage gewesen, ihren Putsch zu versuchen.
 
Germanicus schrieb:
Wenn du schreibst, dass die USA Kuba nicht angegriffen haben, ist das in meinen Augen falsch. Die Kämpfer wurden von bzw. in den USA ausgebildet, ausgerüstet und für die Zwecke der USA eingesetzt. Zumal sie noch erfahrene CIA-Agenten als Führer erhielten. Auch wenn keine regulären Truppen eingesetzt wurden, ist dies in meinen Augen ein klarer Angriff der USA auf Kuba, denn ohne die USA wären diese Exilkubaner nicht in der Lage gewesen, ihren Putsch zu versuchen.

Also brauchen wir eine Begriffs-Klärung.
Angriff der USA: Darunter verstehe ich bspw. die beiden Golf-Kriege, dann Vietnam. Aber nicht die ganzen Stellvertreter-Kriege. Und die Schweinebucht schon Dreimal nicht. Wenn eine Weltmacht einen Insel-Staat angreift sieht das doch ein bißchen anders aus.

Oder hat die Sowjetunion Angola angegriffen? Wohl kaum, trotz mehreren kubanischen Divisionen die sie dorthin komplimentiert haben. (Waren nicht auch NVA-Fallschrimjäger dort? Gerüchte gab es jedenfalls) Afghanistan dagegen schon.

Ich hoffe ich habe deutlich gemacht, wo ich die Unterschiede sehe.

Grüße Repo
 
@ Repo

Repo schrieb:
Also brauchen wir eine Begriffs-Klärung.
Angriff der USA: Darunter verstehe ich bspw. die beiden Golf-Kriege, dann Vietnam. Aber nicht die ganzen Stellvertreter-Kriege. Und die Schweinebucht schon Dreimal nicht. Wenn eine Weltmacht einen Insel-Staat angreift sieht das doch ein bißchen anders aus.
Oder hat die Sowjetunion Angola angegriffen? Wohl kaum, trotz mehreren kubanischen Divisionen die sie dorthin komplimentiert haben. (Waren nicht auch NVA-Fallschrimjäger dort? Gerüchte gab es jedenfalls) Afghanistan dagegen schon.
Ich hoffe ich habe deutlich gemacht, wo ich die Unterschiede sehe.
Grüße Repo
Verstehe. Für dich sind es also nur Angriffe mit regulären Truppen. Na ja, ich sehe die Sache anders ;)
 
Germanicus schrieb:
Verstehe. Für dich sind es also nur Angriffe mit regulären Truppen. Na ja, ich sehe die Sache anders ;)

Stellvertreterkriege waren Jahrzehntelang ein beliebtes Mittel, es eben gerade nicht zu Konfrontationen der Supermächte kommen zu lassen. Mit unabsehbaren Folgen für die Menschheit. Die Chinesen in Korea, lauter "Freiwillige", die Amis waren mit UNO-Mandat dort, das ist etwas anderes.

Aber die Schweinebucht war ein "Innerkubanischer" Umsturzversuch mit logistischer unterstützung des US-Gehgeimdienstes, nochmal ´n paar Etagen tiefer einzuordnen.


Grüße Repo
 
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