Verhältnisse nach Konstantins Tod

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Frage von Martinus :

Weiß jemand, wie die Verhältnisse nach Konstantins Tod waren? Damals wurde das Reich ja unter seinen Söhnen aufgeteilt. Also gab es ja quasi schon ein Westrom und ein Ostrom, müsste man meinen. War dies wirklich so oder gab es zu dieser Zeit vor der Wiedervereinigung durch Theodosius noch eine Reichseinheit? Kann mir jemand sagen, ob die Söhne eigenständige Kaiser für Teile des ganzen Reiches waren oder es Bindungen gab?

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Antwort von Imperator :

Hallo Martinus,
um mal ganz genau zu sein wurde das Reich offiziell nie geteilt, da es als eins und unteilbar galt. Vielmehr gab es eine Herrschaftsteilung, ein Kaiser regiert im Westen, der anderen im Osten und das Reich bleibt offiziell vereint, wie z. B. zur Zeit der Tetrarchie oder zur Zeit von Lucius Verus und Marc Aurel. Genauso war es nach der "Teilung" 395 und auch nach Konstantins Tod 337.
Übrigens gab es zwischen Konstantin und Theodosius auch Alleinerrscher: Constantius II. von 353-360 (außer 355, als Silvanus Gegenkaiser war), Julian Apostata 361-363, Jovian 363-364 und Valentinian I. 364 (ein Monat lang, bevor er seinen Bruder Valens zum Nebenkaiser erhob).
Zu den politischen Verhältnissen nach Konstantins Tod: Konstantin hatte seine Söhne Konstantin II., Constans I. und Constantius II., sowie seine Neffen Hannibalianus und Delmatius zu seinen Nachfolgern bzw. Cäsaren ernannt und das Reich für sie entsprechend aufgeteilt. Nachdem er gestorben war ermordeten seine Söhne seine Neffen, so dass das Reich neu aufgeteilt werden musste. Bei den Gesprächen in Viminacium kam es zum Streit zwischen Konstantin II. und Constans, so dass es zum Krieg kam. In der Schlacht bei Aquileja 340 fiel Konstantin II. In der Zwischenzeit bekriegten sich an der Ostgrenze Constantius und Schapur von Persien.
 
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