Verhütung im MA

Gab es irgendwelche Pflanzen oder andere Substanzen mittels welcher Frauen die Schwangerschaft vermieden?
Alles was vom Mann nicht im Schritt der Frau landet... Da ist die Kreativität des Weibchens gefragt. Das Männchen ist außer Rand und Band.
Pflanzen halfen da nicht, wohl mehr die hole Hand, aber das wussten eher die Huren. Die Ehefrauen wurden ständig schwanger.
 
Alles was vom Mann nicht im Schritt der Frau landet... Da ist die Kreativität des Weibchens gefragt. Das Männchen ist außer Rand und Band.
Pflanzen halfen da nicht, wohl mehr die hole Hand, aber das wussten eher die Huren. Die Ehefrauen wurden ständig schwanger.

Ich weiß es nicht über das MA, aber zur frühen Neuzeit wurde das mal in einem anderen Thread angesprochen, auch wie man (oder eher frau) versucht hat die außer Rand und Band geratenen Männchen in Zaum zu halten. :pfeif:

Nicht die feine Art, aber ich zitiere mich hier mal selbst mit diesem Beitrag. Immerhin ist es denkbar, daß die erwähnten Rezepte auch schon im Mittelalter auf die ein oder andere Art vorkamen, und mit mehr oder weniger Erfolg genutzt wurden.



Nachtrag: Ich weiß nicht ob es in diesem Thread schon erwähnt wurde, aber zum Thema Abtreibung fielen mir noch das sehr giftige "Mutterkorn" und Petersilie ein. Leider finde ich den Zeitungsartikel nicht mehr, aber ich glaube mich zu erinnern, daß sich vor einigen Jahren in Italien eine junge Frau aus Versehen mit Petersilienwurzeln vergiftet hat, bei dem Versuch heimlich abzutreiben. Diese Methode wird aber auch in einem Artikel in "Frontiers: A Journal of Women's Studies" in einem Artikel von Costa & Noon-Luminari (1977) "Forced Motherhood in Italy" erwähnt.

Ob diese Methoden im Mittelalter bekannt waren, kann ich freilich nicht sagen, sondern nur sagen, daß es relativ zugängliche und lebensgefährliche Methoden gibt einen Schwangerschaftsabbruch herbeizuführen.

Des Weiteren fiel mir zum Thema des weiblichen Zyklus noch ein Zusatz ein: Wenn frau unterernährt ist, hört auch die Menstruation auf. Je nach Zeit, Örtlichkeit, wirtschaftlichem Wohlergehen der Familie wird das warhscheinlich auch einen Einfluß auf die Fruchtbarkeit der Frauen im Mittelalter gehabt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Schierling treibt sicher den Kindsvater aus dem Leben. Das Zeug ist so giftig, da kommt nur Atemlähmung bei raus. Mit Schierling hat man noch nicht einmal so genannte bewusstseinerweiternde Halluzinationen.

Deswegen möchte ich es auch um Gottes Willen niemandem anraten! Ich fand es auch eher befremdlich, als ich gelesen habe, daß man Schierling in solche Rezepte getan hat. Durch Anwendung wäre dann auf's morbideste und fürchterlichste die Frage nach der Verhütung erstmal geklärt... :rotwerd:
 
Bereits die Antike kannte viele Verhütungsmittel, die wie Spermizide wirkten.
Methoden zur Empfängnisverhütung sind keineswegs erst in der Neuzeit entwickelt worden. Schon vor Christi Geburt versuchten Frauen, sich mit diversen Mitteln und Praktiken vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen, wie alte Aufzeichnungen beweisen. Ein ägyptisches Rezept aus der Zeit um 1525 vor Christus lautete: Man gebe zerriebene Akazienblätter mit Honig vermischt auf eine Mullbinde, die man in die Vagina einführt. Diese Art von Tampon könnte durchaus eine Wirkung gehabt haben, da der Saft der Akazien Milchsäure enthält, die ein wirksames Spermizid ist.
Der Philosoph Aristoteles berichtete, dass sich Frauen zur Verhütung den Teil der "Gebärmutter", der mit dem männlichen Samen in Kontakt kommt, mit Zedernöl, Bleisalbe[24] oder Weihrauch, vermischt mit Olivenöl einrieben. Die Bleisalbe war hochgiftig, das Öl vermindert aber tatsächlich die Beweglichkeit der Spermien, wie Marie Stopes in den 30er Jahren nach entsprechender Forschung bestätigte. Sie hatte 1921 in London eine Klinik zur Geburtenkontrolle eröffnet.
Rabbiner rieten um 300 n. Chr., einen Schwamm in die Vagina einzuführen, um so den Samen aufzusaugen. Auch diese Methode soll keineswegs unsinnig gewesen sein. Ein indisches Verhütungsrezept ist aus dem 8. Jahrhundert überliefert. Danach wurde die Vagina mit einer Mischung aus Honig und Ghee eingerieben oder durch mit Öl vermischtem Steinsalz "verschlossen". Der klebrige Honig sollte wohl die Beweglichkeit der Spermien vermindern, und Steinsalz gilt heute auch als Spermizid. Der iranische Autor Ibn Sina (980-1037), auch bekannt als Avicenna, führt in seiner medizinischen Enzyklopädie immerhin schon 20 verschiedene Verhütungsmittel auf.
aus Wiki

Vom erwähnten Mutterkorn abgesehen, sollen die Samen von Petersilie, Fenchel, Sellerie, Majoran, Thymian, Rosmarin und Lavendel den Abgang gefördert haben. Die Germanen, sagt man, nutzten Bohnenkraut, Aronstab, Bibernellwurzeln, Wachholderbeeren und Adlerfarnwurzeln zur Abtreibung. Doch auch die harmlos klingenden Kräuter sind nicht ungefährlich: Ein Sud aus zerstoßenen Petersiliensamen enthält das starke Gift Apiol, welches, wenn es zu hoch dosiert wird, schwere Blutungen auslösen, Lähmungen und Nierenschädigungen hervorrufen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kindestötung - manchmal getarnt bzw. verdrängt in Form von Vernachlässigung, manchmal religiös verbrämt als Opferung - wurde in manchen Kulturen durchaus als "Verhütungs"-Methode angesehen und gesellschaftich akzeptiert/ toleriert (vgl. auch http://www.geschichtsforum.de/f72/die-psychohistorie-und-ihr-begr-nder-lloyd-demause-18922/).

Dazu ein Artikel :
Massengrab-Fund: Römer sollen Babys von Prostituierten getötet haben - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft


Oder das Aussetzen von Kindern, wie es in "Hänsel und Gretel' vorkommt. Das Motiv von Eltern, die ihre hungrige Brut nicht ernähren können, kommt in verschiedenen Märchen, nicht nur deutschen, vor. Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, daß gemutmaßt wurde, daß es sich dabei in Zeiten großen Hungers um keine seltene Praxis gehandelt hat, wofür mir jedoch die Belege fehlen. Des weiteren besteht für mich die Problematik darin, daß es sich um ein Märchenmotiv handelt und gängige Märchenmotive nicht unbedingt eine Ursprung in der Wirklichkeit haben, oder wieviele Leute sind jemals einem verzauberten Prinzen begegnet? ;) :still:

Weiß jemand mehr? :winke:
 
Des weiteren besteht für mich die Problematik darin, daß es sich um ein Märchenmotiv handelt und gängige Märchenmotive nicht unbedingt eine Ursprung in der Wirklichkeit haben, oder wieviele Leute sind jemals einem verzauberten Prinzen begegnet? ;) :still:
Aber.... ich warte doch die ganze Zeit ... also, gibt's die etwa nicht??!! :cry::weinen:
 
oder wieviele Leute sind jemals einem verzauberten Prinzen begegnet? ;) :still:
Frösche küsse ich schon lange nicht mehr, einen bezaubernden King of my Heart hab ich aber trotzdem :p :D

Weiß jemand mehr? :winke:
Gerade in Italien ist der Nachname "Esposito" doch ziemlich verbreitet, von ungefähr wird der nicht kommen, daher mutmaße ich mal, dass es sich bei den Namensträgern um die Nachfahren von Findelkindern handelt.
Schau mal hier: Illegitimität im Spätmittelalter - Google Bücher

Dabei insbesondere die Seiten 21ff und 55ff.
 
Aber.... ich warte doch die ganze Zeit ... also, gibt's die etwa nicht??!! :cry::weinen:

Ich fürchte, da mußt du dich hilfesuchend an @ Lili wenden- sie scheint da was mit den Fröschen richtig gemacht zu haben. :yes: :D

Frösche küsse ich schon lange nicht mehr, einen bezaubernden King of my Heart hab ich aber trotzdem :p :D


Gerade in Italien ist der Nachname "Esposito" doch ziemlich verbreitet, von ungefähr wird der nicht kommen, daher mutmaße ich mal, dass es sich bei den Namensträgern um die Nachfahren von Findelkindern handelt.
Schau mal hier: Illegitimität im Spätmittelalter - Google Bücher

Dabei insbesondere die Seiten 21ff und 55ff.


Danke für den Tipp! Das schaue ich mir gleich mal genau an. :yes:
 
Die vielen Kinder dienten der Rentenversicherung.
Unwidersprochen, aber so alt wurde man damals auch nicht. Wenn man nicht mehr arbeiten konnte, dann war man auch schon dem Ende nahe. Jeder Alte hätte sich damals noch aufgerafft, um irgendwie die Familie zu unterstützen.
Vorruhestand kannte man wohl eher wenig. Wäre wohl auch nicht akzeptiert worden. Zumindest nicht hinterm Deich.

War denn Verhütung überhaupt gefragt? Sorry den Weibchen gegenüber, aber war es nicht ein Segen, wenn die Frau gebar? Sorry. sorry... ist das nicht ihre Aufgabe?
Heute ist das natürlich anders. Der Mensch ist zu präsent auf dieser Welt. Ein Zehntel würde genügen. Also, reißt euch zusammen. Männchen mehr als Weibchen. Ein Zehntel weniger Mensche, ein Zehntel weniger CO2. Klimakatastrophe ade. Milchmädchenrechnung, ich weiß.

Unwidersprochen, aber so alt wurde man damals auch nicht. Wenn man nicht mehr arbeiten konnte, dann war man auch schon dem Ende nahe. Jeder Alte hätte sich damals noch aufgerafft, um irgendwie die Familie zu unterstützen.
Vorruhestand kannte man wohl eher wenig. Wäre wohl auch nicht akzeptiert worden.

War denn Verhütung überhaupt gefragt? Sorry den Weibchen gegenüber, aber war es nicht ein Segen, wenn die Frau gebar? Sorry. sorry... ist das nicht ihre Aufgabe?
Heute ist das natürlich anders. Der Mensch ist zu präsent auf dieser Welt. Ein Zehntel würde genügen. Also, reißt euch zusammen. Männchen mehr als Weibchen. Ein Zehntel weniger Mensche, ein Zehntel weniger Co2. Klimakatastrophe ade.

"Vielleicht hätte ein Atomkrieg diese Welt vor der menschlichen Zivilisation gerettet? Der Kalte Krieg war eine Chance, die nicht genutzt wurde(?).
Tschernobyl wird ja auch gerade von der Natur zurückerobert. Radioaktivität ist Natur! Nagasaki ist eine prosperierende Stadt!"
Nagut, das war nicht wirklich ernst gemeint.
 
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Interessantes Thema!

Da schon einige Pflanzen genannt wurden, füge ich noch hinzu: die Pfingstrose.
Außerdem wurde immer wieder die Fruchtblase angestochen, damit das Kind vorzeitig auf die Welt kam (Abtreibung).
 
Aha, vielen vielen dank ich brauche nämlich Informationen für ein bio Referat, aber man muss ja nur einmal hier vorbeischauen und schon ist man top informiert. Weißt du auch was zur verhütung in der frühen Neuzeit?
 
Ein Rolle könnte hier auch der Mönchspfeffer spielen, eine Pflanze, die bei Männlein und Weiblein die Libido senkt. Ich kann mir vorstellen, dass im Sinne des Wortes "verhüten" ("auf der Hut sein") durchaus auch eine Methode war.
 
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