Verteilung der politischen Macht in der römischen Kaiserzeit

wichfried

Neues Mitglied
Hallo,
ich soll für Mittwoch ein Referat in Latein halten über die Verteilung der politischen Macht in der römischen Kaiserzeit. Jetzt wollte ich halt fragen, ob ihr mir da was drüber erzählen könnt oder Links habt, denn bis jetzt konnt ich weder hier noch über Google was gutes finden. Ist schon mein 5. Jahr Latein, mir und meinen Mitschülern sind Begriffe wie Senatoren und Konsulen also keine Fremdbegriffe. Wäre nett, wenn ihr mir helfen könntet.

Gruß wichfried

PS: Es geht um die 4-, Latein ist nämlich mein Hassfach, aber wenn ich die 4- krieg, hab ich das Latinum und auf dem Abizeugnis steht ja zum Glück nur, dass man das Latinum hat, nicht mit welcher Note. Hab 5+ und 4 und stehe mündlich eher 5+ (1. Quartal), aber ein halbwegs gelungenes Referat sollte für die 4- reichen.
 
Such mal nach den Stichworten Augustus,tribunizische Gewalt und Prinzipat, da solltest du genug Informationen finden.


Da fällt mir grade noch Tacitus ein. Da hast du dann eine schöne Stelle, wie er die Machtergreifung Augustus beschreibt und der alten Republik nachtrauert. Vielleicht kannst du es ja gebrauchen.

"Nach Brutus´und Cassius´Fall[Caesarmörder] gab es kein staatliches Heer mehr. [Sextus] Pompeius wurde bei Sizilien vernichtet. Lepidus verdrängt, Antonius erschlagen. Auch die Partei der Iulier hatte nur noch den einen Führer Caesar[Octavian], der nun den Triumvirn-Titel ablegte, das Konsulat übernahm und sich mit den tribunizischen Vollmachten zum Schutze des Volkes begnügte. Die Soldaten gewann er durch Schenkungen, das Volk durch Getreidespenden, jedermann durch seine erfreuliche Ruhe. Und nun erhob er allgemach das Haupt. Er nahm die Befugnisse des Senats, der Beamten und der Gesetzgebung an sich. Einen Gegner fand er nicht. Die tapfersten waren in den Schlachten gefallen oder durch die Proskriptionen beseitigt, und der Rest des Adels wurde um so reichlicher mit Geld und Ämtern bedacht, je williger er sich der Knechtschaft fügte. Wer so aus der Wendung der Dinge Vorteil gezogen hatte, dem war natürlich die sichere Gegenwart lieber als die gefährliche Vergangenheit. Auch die Provinzen sahen die neuen Verhältnisse nicht ungern. Das republikanische Regiment war ihnen durch die Streitigkeiten der Machthaber und die Habgier der Magistraten verleidet worden[...].
Kriege gab es nirgends mehr außer dem gegen die Germanen. Im Innern war alles ruhig: die Titel der Beamten waren dieselben geblieben. Die Jüngeren waren nach der Schlacht von Actium [31 v. Chr.] geboren, auch die Älteren meist während der Bürgerkriege. Wie wenige gab es noch, die die alte Republik gekannt hatten!"

Tacitus, Annalen 1, 2f; zit. nach: Geschichte in Quellen, Bd. 1 , Stuttgart 1964, S. 1 ff
 
Zuletzt bearbeitet:
Mann o mann, hätte ich gewusst, dass du hier zeitgleich ein identisches Thema erstellst, hätte ich dich nicht auf dieses Forum hingewiesen...
 
Mann o mann, hätte ich gewusst, dass du hier zeitgleich ein identisches Thema erstellst, hätte ich dich nicht auf dieses Forum hingewiesen...


Hmmm...Ist wohl einer, der einer 5 entgehen will, aber zu faul ist, selbst zu suchen bzw. zu arbeiten:fs:

Naja, ich kann es ihm nicht verübeln, vor 2 Jahren war ich auch noch so:red:


Aber genug OT...
 
Hast du da eine zeitliche Einschränkung?
Die politische Machtverteilung unterscheidet sich im frühen Prinzipat schon etwas von der in der Spätantike.
Falls nicht wäre es vielleicht ganz gut, einige Beispiele zu bringen und die Machtverteilung so zu erläutern (z.B Augustus, Antoninen, Soldatenkaiser, Spätantike).

lg Cato
 
Such mal nach den Stichworten Augustus,tribunizische Gewalt und Prinzipat, da solltest du genug Informationen finden.


Da fällt mir grade noch Tacitus ein. Da hast du dann eine schöne Stelle, wie er die Machtergreifung Augustus beschreibt und der alten Republik nachtrauert. Vielleicht kannst du es ja gebrauchen.

"Nach Brutus´und Cassius´Fall[Caesarmörder] gab es kein staatliches Heer mehr. [Sextus] Pompeius wurde bei Sizilien vernichtet. Lepidus verdrängt, Antonius erschlagen. Auch die Partei der Iulier hatte nur noch den einen Führer Caesar[Octavian], der nun den Triumvirn-Titel ablegte, das Konsulat übernahm und sich mit den tribunizischen Vollmachten zum Schutze des Volkes begnügte. Die Soldaten gewann er durch Schenkungen, das Volk durch Getreidespenden, jedermann durch seine erfreuliche Ruhe. Und nun erhob er allgemach das Haupt. Er nahm die Befugnisse des Senats, der Beamten und der Gesetzgebung an sich. Einen Gegner fand er nicht. Die tapfersten waren in den Schlachten gefallen oder durch die Proskriptionen beseitigt, und der Rest des Adels wurde um so reichlicher mit Geld und Ämtern bedacht, je williger er sich der Knechtschaft fügte. Wer so aus der Wendung der Dinge Vorteil gezogen hatte, dem war natürlich die sichere Gegenwart lieber als die gefährliche Vergangenheit. Auch die Provinzen sahen die neuen Verhältnisse nicht ungern. Das republikanische Regiment war ihnen durch die Streitigkeiten der Machthaber und die Habgier der Magistraten verleidet worden[...].
Kriege gab es nirgends mehr außer dem gegen die Germanen. Im Innern war alles ruhig: die Titel der Beamten waren dieselben geblieben. Die Jüngeren waren nach der Schlacht von Actium [31 v. Chr.] geboren, auch die Älteren meist während der Bürgerkriege. Wie wenige gab es noch, die die alte Republik gekannt hatten!"

Tacitus, Annalen 1, 2f; zit. nach: Geschichte in Quellen, Bd. 1 , Stuttgart 1964, S. 1 ff
Danke, das kann ich gut gebrauchen.
Mann o mann, hätte ich gewusst, dass du hier zeitgleich ein identisches Thema erstellst, hätte ich dich nicht auf dieses Forum hingewiesen...
^^
Hmmm...Ist wohl einer, der einer 5 entgehen will, aber zu faul ist, selbst zu suchen bzw. zu arbeiten:fs:

Naja, ich kann es ihm nicht verübeln, vor 2 Jahren war ich auch noch so:red:


Aber genug OT...
Nana, Vorurteile. Ja, ich will der 5 entgehen, was aber nicht heisst, dass ich zu faul zum arbeiten bin. Aber bis jetzt hab ich einfach nichts gutes gefunden und unendlich Zeit vor dem Pc zu sitzen hab ich auch nicht.Und in Foren gibt es doch oft Leute, die sich gut mit dem Thema auskennen und einen viel besser informieren können als wikipedia und co. Und keine Angst, ich bin keiner, der oin Foren immer nur nachfragt, aber selbst nie anderen hilft. Und jetzt hab ich mich hoffentlich genug rechtfertigt.
Vieleicht solltest du mal "Dominat" und "Tetrarchie" googeln, für die Späte Kaiserzeit.
Danke, hat mir sehr geholfen.
Hast du da eine zeitliche Einschränkung?
Die politische Machtverteilung unterscheidet sich im frühen Prinzipat schon etwas von der in der Spätantike.
Falls nicht wäre es vielleicht ganz gut, einige Beispiele zu bringen und die Machtverteilung so zu erläutern (z.B Augustus, Antoninen, Soldatenkaiser, Spätantike).

lg Cato
Nein, habe keine Einschränkung, werde das dann so machen wie du vorgeschlagen hast.
 
Hallo Wichfried,

was sagt eigentlich der Lehrer? Gibt´s hier keine Hilfestellung?
Ehrlich ich hätte in diesem Fall doch mal den Ehrgeiz es ihm so richtig zu zeigen, nicht einfach etwas zusammengoogeln, sondern mal richtig lesen und zeigen "Leute, ich bin besser als 4-!!!" Bringt auch Selbstbewußtsein für das spätere Leben...

OK, ich würde Dir, wenn Du nichts gegen das Lesen hast und vielleicht auch noch Zeit findest, folgende Bücher empfehlen (Internet kann nie ein gutes Buch ersetzen:hmpf:, auch wenn es vielleicht nicht so bequem ist):

Folgende Bücher bzw. Reihen:

  • Jochen Bleicken: Römische Verfassungs- und Sozialgeschichte (2 kleine Bände und lesbar)
  • aus der Reihe: Oldenbourg Grundriss der Geschichte: Werner Dahlheim: Geschichte der Römischen Kaiserzeit (nur die entsprechenden Kapitel, OK?)
  • aus der Reihe: Oldenbourg Geschichte Lehrbuch: von Eckhard Wirbelauer, Antike (wie oben nur die betreffenden Abschnitte)
  • aus der Reihe: Geschichte Kompakt folgende Bände und jeweils wie oben:
    Schlange-Schöningen, Heinrich: Augustus
    Pfeiffer, Stefan: Die Zeit der Flavier
    Sommer, Michael: Die Soldatenkaiser
    Piepenbrink, Karen: Konstantin der Große und seine Zeit
    König, Ingemar: Die Spätantike
Das sollte reichen, müssen ja nicht gleich alle sein und übrigens: In einem guten Gymnasium gibt es in der Regel auch ein Bibliothek, ein Nachmittag dort kann Wunder bewirken :winke::engel:.

Viele Grüße
Amalaswintha
 
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