Trajan
Aktives Mitglied
Ave Zusammen,
letztes Jahr habe ich einmal in Berlin eine Ausstellung zu Herculaneum besucht, in der ich auch eine der Papiri aus der Villa dei Papiri bewundern konnte. Bisher wurden nur Teile der griechischen Bibliothek geborgen, die leider nur einige philosophische Texte umfasste.
Viel interessanter wäre aber die dort auch vermutlich noch vorhandene lateinische Bibliothek zu bergen. Diese könnte erstmals einen ungeheuer tiefen Einblick in die antike Geschichte geben, da sie Originale aus der Zeit des ersten Jahrhunderts (!!!) enthält. Schriften, von denen bislang nur bruchstückhaft x-te Abschriften aus dem Mittelalter bekannt sind. Und es könnte ggf. sogar erstmals Zugriff auf Quellen stattfinden, wie z.B.Plinius des Älteren, dessen Sohn ja dort verkehrte, und die Tacitus z.B.für die annalen verwendete. Kaum auszudenken, welchen Wert diese Informationen, nicht zuletzt für die germanische Geschichte, hätten.
Sie dazu Tante Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Herculaneum
http://de.wikipedia.org/wiki/Villa_dei_Papiri
Wikipedia: "....In den letzten Jahren gab es eine andauernde Kontroverse um eine Wiederaufnahme der Ausgrabungen in der Villa dei Papiri, die von zahlreichen Wissenschaftlern gefordert wird, um die möglicherweise noch vorhandenen weiteren Teile der Bibliothek (insbesondere die vermutlich vorhandene lateinische Bibliothek) zu retten und die bedrohte Bausubstanz der Villa zu sichern. Der zuständige Denkmalpfleger weist dieses Ansinnen allerdings zurück...."
Schon 2002 schrieb der WDR dazu:
http://www.wdr.de/tv/kulturweltspiegel/20020609/1.html
"...Dabei ist Geld gar nicht das Problem. 100 Millionen Dollar stellte allein die "Packard Foundation" in den USA speziell für Herculaneum bereit. Darüber hinaus hat Dirk Obbink Zusagen über weitere Sponsorengelder in Millionenhöhe. Der britische Papyrologe vermutet, dass Guzzos Hinhaltetaktik ganz andere Gründe hat: "Dort geht es um Lokalpolitik. Die Leute, denen der Grund oberhalb der Villa gehört, bauen noch schnell Häuser und schaffen damit vollendete Tatsachen. Bauspekulanten und Gewerkschaften üben Druck aus und verhindern so die Ausgrabungen."
2000 Jahre lang war die Schönheit Pompejis und Herculaneums unter der Lava des Vesuv geschützt. Heute drohen politische Intrigen und kommerzielle Interessen eines der bedeutendsten Zeugnisse der Antike, die einzigartige Villa dei Papiri, zu vernichten. Ihre Schätze könnten unser Bild von der antiken Kultur revolutionieren. Doch die Verantwortlichen tun nichts, um sie zu retten. Und dieses Mal wäre die Zerstörung endgültig....."
Leider scheint es aber so, dass wohl die allbekannten neapolitanischen familii auf der Ruine hocken, um ihr dunkles Geschäft zu machen.
Wer weiss etwas über neuere Entwicklungen in der Frage? Tut sich da etwas?
Beste Grüsse, Trajan.
letztes Jahr habe ich einmal in Berlin eine Ausstellung zu Herculaneum besucht, in der ich auch eine der Papiri aus der Villa dei Papiri bewundern konnte. Bisher wurden nur Teile der griechischen Bibliothek geborgen, die leider nur einige philosophische Texte umfasste.
Viel interessanter wäre aber die dort auch vermutlich noch vorhandene lateinische Bibliothek zu bergen. Diese könnte erstmals einen ungeheuer tiefen Einblick in die antike Geschichte geben, da sie Originale aus der Zeit des ersten Jahrhunderts (!!!) enthält. Schriften, von denen bislang nur bruchstückhaft x-te Abschriften aus dem Mittelalter bekannt sind. Und es könnte ggf. sogar erstmals Zugriff auf Quellen stattfinden, wie z.B.Plinius des Älteren, dessen Sohn ja dort verkehrte, und die Tacitus z.B.für die annalen verwendete. Kaum auszudenken, welchen Wert diese Informationen, nicht zuletzt für die germanische Geschichte, hätten.
Sie dazu Tante Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Herculaneum
http://de.wikipedia.org/wiki/Villa_dei_Papiri
Wikipedia: "....In den letzten Jahren gab es eine andauernde Kontroverse um eine Wiederaufnahme der Ausgrabungen in der Villa dei Papiri, die von zahlreichen Wissenschaftlern gefordert wird, um die möglicherweise noch vorhandenen weiteren Teile der Bibliothek (insbesondere die vermutlich vorhandene lateinische Bibliothek) zu retten und die bedrohte Bausubstanz der Villa zu sichern. Der zuständige Denkmalpfleger weist dieses Ansinnen allerdings zurück...."
Schon 2002 schrieb der WDR dazu:
http://www.wdr.de/tv/kulturweltspiegel/20020609/1.html
"...Dabei ist Geld gar nicht das Problem. 100 Millionen Dollar stellte allein die "Packard Foundation" in den USA speziell für Herculaneum bereit. Darüber hinaus hat Dirk Obbink Zusagen über weitere Sponsorengelder in Millionenhöhe. Der britische Papyrologe vermutet, dass Guzzos Hinhaltetaktik ganz andere Gründe hat: "Dort geht es um Lokalpolitik. Die Leute, denen der Grund oberhalb der Villa gehört, bauen noch schnell Häuser und schaffen damit vollendete Tatsachen. Bauspekulanten und Gewerkschaften üben Druck aus und verhindern so die Ausgrabungen."
2000 Jahre lang war die Schönheit Pompejis und Herculaneums unter der Lava des Vesuv geschützt. Heute drohen politische Intrigen und kommerzielle Interessen eines der bedeutendsten Zeugnisse der Antike, die einzigartige Villa dei Papiri, zu vernichten. Ihre Schätze könnten unser Bild von der antiken Kultur revolutionieren. Doch die Verantwortlichen tun nichts, um sie zu retten. Und dieses Mal wäre die Zerstörung endgültig....."
Leider scheint es aber so, dass wohl die allbekannten neapolitanischen familii auf der Ruine hocken, um ihr dunkles Geschäft zu machen.
Wer weiss etwas über neuere Entwicklungen in der Frage? Tut sich da etwas?
Beste Grüsse, Trajan.
