Völkerwanderung - Migration

cursus humorum

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Hallo,

ich weiß, dass der Vergleich Völkerwanderung - heutige Migrationsbewegungen nicht machbar ist.

Vielleicht ist aber jemand so nett und hilft mir Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Phänomene "herauszuarbeiten"...

Dank,
Dr. c.h.
 
Lieber Dr.c.h.,
warum die ständige Fragerei nach irgendwelchen Vergleichen von antiken Geschehnissen mit neuzeitlichen Problemen, die Du dir leicht selbst beantworten kannst, wenn Du Dich in die jeweiligen Geschehnisse selbst einliest?
Was wird noch kommen an "Vergleichen"?

Grüße
Ostfale
 
Hallo,

ich weiß, dass der Vergleich Völkerwanderung - heutige Migrationsbewegungen nicht machbar ist.

Vielleicht ist aber jemand so nett und hilft mir Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Phänomene "herauszuarbeiten"...

Dank,
Dr. c.h.

Nein, das wird nicht stattfinden, da im Geschichtsforum laut Regeln keine tagesaktuelle Thematik diskutiert wird.

Wo ich aber schon den Begriff "diskutieren" erwähne - wir sind ein Diskussionsforum, dh daß du Fragen (ohne tagesaktuellen Bezug) gerne anschneiden darfst, aber du steigst auch in die Diskussion ein und erwartest nicht etwa unsere Antworten auf Knopfdruck. So funzt es nämlich nicht.

Es wäre daher nett, wenn du nicht mehr im Minutentakt Fragen abfeuerst, sondern dich auf ein oder zwei Themen begrenzt, die du dann ausführlich mit uns diskutierst.
 
Lieber Ostfale,

1.) Wieso nicht? Vergleichen ist doch ein Grundprinzip des Erkenntnisgewinns. Und darum geht es doch wohl auch in diesem Forum.
Ist halt mehr das Meine als KleinKlein-Fragen zu Details der Ausstattung eines Schlachtschiffes oder so.
2.) Hab ich gemacht - ausführlich sogar. Gearys Versuche sind hochkomplex in ihrer Mehrdimensionalität und wenig ergiebig im Konkreten wenn man keinen Vergleich zu Afrika im 19. Jh. haben will.
Ich suche nach Antworten, die die Dinge auf den Punkt bringen (bei allen Abstrichen und Vereinfachungen) und die in der Literatur entweder am Rande angesprochen werden, oder zu komplex (s.a. Münkler - Imperium).
 
Ist ja alles okay aber eröffne keine Themen mehr.

Die Anhaltspunkte sind doch sehr klein, außer Überschriften in den Boulevarzeitungen (die neue Völkerwanderung e.t.c) doch sehr klein.

Es gibt nur die Gemeinsamkeit das Armut, Elend und Krieg die Triebfedern sind.

Die Unterschiede

1.) Es sind noch keine Staaten zusammengebrochen.

2.) Migranten haben in keinem Land die Macht übernommen wie die Goten in Spanien.

3.) Es kam zu keinen Srachwechseln wie am Balkan von Latein auf Slawisch.

4.) Es sind einzelne Menschen die Communities aufbauen, nicht ganze Stämme die sich wo neu Ansiedeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Ostfale,

1.) Wieso nicht? Vergleichen ist doch ein Grundprinzip des Erkenntnisgewinns. Und darum geht es doch wohl auch in diesem Forum.
[...]

Vergleichen kann man alles, da stellt sich nur die Frage nach dem Sinn eines Vergleiches, denn spätestens beim Vergleich von Birnen und Äpfeln scheiterst an der Form, oder so ... :fs:
 
Liebe Ingeborg,

wusste nicht, dass Ihr da so streng seid.

1) Dachte, ich hätte bei meiner Recherche in diesem Forum bereits mehrere Einträge mit ähnlichen "tagesaktuellen" Bezügen gelesen (auch: aktuelle Migration - allerdings unter anderer Schwerpunktsetzung. s.a. Beitrag mit Bezug zu Lampedusa).
Ich kann die Frage gerne auch anders stellen und als Vergleichsgegenstand die "Migration aufgrund der Globalisierungsprozesse der letzten Jahrzehnte" (Zeitgeschichte) anbieten.

2) Ich bin überrascht wie schnell ich doch auf etliche hilfsbereite und offenbar interessierte Leser getroffen bin, die so rasch geantwortet haben, dass ich gar nicht zum Durchschnaufen und Antworten (und Diskutieren) kam - mit Ausnahme jener, die ich bereits vor Deinem Hinweis abgeschickt hatte. Dieser wiederum hat mich ebenso überrascht, eingedenk der Unzahl an Anfragen von Schülern, die lediglich Antworten ohne einen eigenen Diskussionsbeitrag erwarten.

@ Ostfale: Selbst erarbeiten ist mein daily business - Vergleiche hinken aber gerne, so dass Diskussionen bzw. Meinungen anderer sehr förderlich und produktiv sein können.

@ alle:
Die von mir besuchten Seminarleiter an der Uni haben gerne Vergleiche zu anderen Epochen und v.a. zur Gegenwart gezogen - wohl v.a. zur Auflockerung und Veranschaulichung. Fand das immer spannend und erkenntnisfördernd.
 
Hallo,

ich weiß, dass der Vergleich Völkerwanderung - heutige Migrationsbewegungen nicht machbar ist.

Vielleicht ist aber jemand so nett und hilft mir Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Phänomene "herauszuarbeiten"....

Das Thema "Völkerwanderung - Migration heute" wurde in diesem Thread bereits ausführlich erörtert:

http://www.geschichtsforum.de/f35/v-lkerwanderung-gegenwartsbezug-gesucht-43921/

Wenn du Fragen dazu hast, soltest du sie gezielt stellen.
 
ich weiß, dass der Vergleich Völkerwanderung - heutige Migrationsbewegungen nicht machbar ist.

Vielleicht ist aber jemand so nett und hilft mir Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Phänomene "herauszuarbeiten"...

Hey, nimm's den Usern nicht allzu übel, daß sie auch mal streng werden; wenn du dir Erkenntnisgewinn von Vergleichen versprichst, ist das durchaus ein guter Ansatz. Bei der hier eröffneten Frage kling nur der Sinn nach Hausaufgabenhilfe an - aber ich muß zugeben: es wäre eine ziemliche platte Schulaufgabe, liegt aber gerade deshalb fast nahe - paradoxerweise :S

Jedenfalls kommt es schon mal vor, daß in diese Richtung klingenden Fragen beantwortet werden, aber nur, wenn jemand gerade mal richtig Lust drauf hat, das sich gegenwärtig angeeignete Wissen weiterzugeben. Um das also abzuschließen: das mag man hier gar nicht so, obwohl ich insbesondere aufgrund einer Deiner kürzlichen Frage (es war die nach der Bedeutung der Antike oder ähnlich) sogar ein ernsthaftes Ringen, dein Geschichtsinteresse weiterzuentwickeln, annehmen möchte.

Eventuell ist es Dir noch nicht so bewußt, aber tatsächlich wird in diesem Forum sehr viel Wert auf den Verzicht, die unmittelbare Zeitgeschichte zu diekutieren, gelegt.

Aber wie dem auch ist, daher etwas zum Vergleich vermeintlich postmoderner Migrationsbewegungen mit den Völkerbewegungen der europäische Spätantike. Migrationsbewegungen gab und gibt es wohl in der Geschichte ziemlich beständig; es gibt nur Kriesenzeiten, da werden sie zum Problem, sei es aus politischen, ökonomischen oder anderen Interessen.
Der sog. Vökerwanderung ging beispielsweise eine Intergrationspolitik vorher (Beispiele Franken oder Goten) - im Westen des Römischen Reiches sogar mit einer eher gewissen Kontinuität als im Osten - aber da ließe ich mich auch korrigieren - es ist auch schon lange her, daß ich mich mit Thema befaßt habe und vor einigen Jahren wurde hier im Geschichtsforum in der Antikenabteilung auch ordentlich in verschiendenen Threads kontrovers über Gründe des Untergang des Weströmischen Reiches diskutiert und ich verliere bei wechselnden Kaisergeschichte sowieso schnell den Überblick).

Nun wie auch immer, gemäß meiner vagen Erinnerung zeigt Patrick Geary in dem von dir wohl angesprochenen Buch deutlich, daß der Ethnienbegriff (oder besser Volksbegriff) sich verändert hatte, bzw. präziser, daß er erst im Zuge der Bildung der Nationalstaaten entwickelt wurde; er wurde auch in der Antikenforschung im 20. Jahrhundert (vornehmlich hinsichtlich der Germanen) favorisiert, stieß aber zum Ende des Jhs. auf zunehmende Kritik, aber ich bezweifel, daß das schon in Schulbüchern gelehrt wird. (Sorry, wenn ich Dir jetzt unterstelle, Du seist Schüler. Eigentlich würde ich eher darauf hinaus wollen, daß Metatheorie im Geschichtsunterricht irgendwie gar nicht vor kommt - zumindest vermute ich das.)

Empfehlen würde ich Dir als Querlektüre das Franken-, d. h. Merowingerbuch von ihm, um Dir eine Vorstellung zu verschaffen, was es heißen kann, valide Informationen über eines der angeblichen Völker, die an den massiven Invasionen ins Römische Reich beteiligt waren, zu verschaffen, dann wirst du schon besser verstehen, worauf er hinaus will.
Ein anderes Grundlegendes Buch wäre Matthias Springer, der die Sachsenfrage extensiv behandelt und die Lehrbuchgeschichte dieses Volkes gründlich umkrempelte. Den Forschungsüberblich von Wolfgang Pohls zum Thema möchte ich empfehlen, habe es aber nicht gelesen; und die Lieste ließe sich sicherlich erweitern.
 
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