Völkerwanderung - Referat

Also das sollte mein Handout sein, stimmt das alles so und ist das wichtigste enthalten?


Handout: Völkerwanderung


"Völkerwanderung"

Unter der Völkerwanderung versteht man die Wanderung von germanischen Stämmen aus dem Norden und Osten Europas in das Römische Reich. Als Anfang wird

der Einbruch der Hunnen aus der Mongolei in Europa 375 n. Chr. gesehen. Das Ende der Völkerwanderung ist ca. 568 n. Chr. als die Langobarden in

Norditalien einfielen. Wanderungen waren aber auch schon seit 115 v. Chr. feststellbar. Die Völkerwanderung bildete das Ende der Spätantike un den

Anfang des Frühmittelalters.

Ursachen der Völkerwanderung waren:

- die Überbevölkerung der Germanen
- Zu wenig Land im Nordosten Europas
- Unerfahrener Ackerbau
- Kriegs- und Abenteuerlust der Bevölkerung

Verlauf der Völkerwanderung:

Der Hunnenansturm:

Die Hunnen waren ein nomadisches Reitervolk. Der Hunnenansturm bildete den Anfang der Völkerwanderung. Sie lösten wellenartige FLuchtbewegungen aus, da

sie furchteinflößend ausgesehen und gewesen sein sollten.

Wanderungen der germanischen Stämme

Die germanischen Stämme gehören wie die alten Griechen, Römer und auch die Kelten zur indogermanischen Sprachgruppe. Man nimmt an, dass alle diese

Völker ursprünglich Vorderasiens zuhause waren und in mehreren Wellen nach Europa einwanderten. Die Germanen siedelten zur Zeit des römischen Reiches in

Mittel- und Nordeuropa.


Die Goten

Ab 350 n. Chr. drangen die Hunnen nach Südrussland vor und verursachten damit Fluchtbewegungen mehrerer Stämme nach Südeuropa und Westeuropa.
375 n. Chr. besiegten die Hunnen die Ostgoten, wodurch die Westgoten in das Oströmische Reich durch das heutige Griechenland nach Italien zogen. Die

Ostgoten drangen ebenfalls nach Italien ein. 410 eroberten die Westgoten Rom und wanderten weiter nach Südfrankreich, wo sie das Tolosanische Reich bei

Toulouse errichteten.

Die Vandalen

Sie siedelten im Nordosten Germaniens und wanderten über Spanien nach Nordafrika. Im 6. Jahrhundert wurden sie durch oströmische Truppen vernichtet.

Die Jüten

Die Jüten, Angeln und Sachsen wanderten um die Mitte des 5. Jahrhunderts in Britannien ein und besetzten große Teile des Landes, das bereits vorher von

den Römern geräumt war. Die Jüten stammen aus der Halbinsel Jütland. Sie hatten einen beträchtlichen Anteil an der Entstehung der altenglischen Sprache.

In England besaßen sie nach ihrer Wanderung Kent und die Isle of Wight.

Die Angeln

Sie kamen aus dem Zentrum der Kimbrischen Halbinsel (im nördlichen Schleswig-Holstein) mit nach Britannien, da in ihrer Heimat Krieg herrschte.

Die Sachsen

Waren ein Zusammenschluss dreier Stämme, sie hatten ihre Heimat im Norden der heutigen Niederlande und wanderten ebenfalls nach Britannien. Sie wurden

später von Karl dem Großen unterworfen.

Die Langobarden

Waren ein Teil der Sueben (Stammesgruppe), die unterhalb der Elbe lebten. Sie besetzten ab 485 das Gebiet an der mittleren Donau. 510 vernichteten sie

das Herulerreich. Im Jahr 567 vernichteten die Langobarden nach langen Kämpfen zusammen mit den Awaren das Gepidenreich. Ab 568 eroberten sie große

Teile Italiens. Dies war gleichzeitig das Ende der Völkerwanderung.

Die Franken

Wurden 358 in Toxandrien von Caesar angesiedelt. Sie hatten die erfolgreichste germanisch-romanische Reichsgründung in Gallien (durch Chlodwig).

Die Alamannen

496 besiegte Chlodwig die Alamannen am Oberrhein, diese suchten in der Schweiz ihr neues Siedlungsgebiet. Nun wandten sich die Alamannen der Schweiz als

neues Siedlungsgebiet zu.

Die Burgunder

Verließen ihr Siedlungsgebiet an der Oder und begründeten ein eigenes Reich im Frankenreich(406-533). Sie mussten sich der Sprache der dort ansässigen

Bevölkerung anpassen, nach Jarhunderten bildete sich aus den verschiedenen Sprachen der unterschiedlichen Völkern die franzöisische Sprache.

Rechte und Religion der Germanen

Die germanischen Stämme kannten vier Stände:

-Die Adligen, Mitglieder von besonders mächtigen Familien.

-Die Freien stellten den grossen Teil der Bevölkerung, die freien Männer mussten Kriegsdienst leisten und durften bei wichtigen Angelegenheiten

mitbestimmen.

-Die Minderfreien, freigelassene Sklaven und Leten (Liten) (d.h. Angehörige eines unterworfenen Stammes, in der Schweiz z.B. die keltischen Helvetier)

besassen kein Mitbestimmungsrecht.

-Die Sklaven (Unfreien) waren entweder Kriegsgefangene oder Freie, die zuviele Schulden gemacht hatten und diese nicht mehr zurück zahlen konnten.

Kinder von Sklaven waren automatisch auch Sklaven.

Verehrt wurden viele verschiedene Götter.


Folgen der Völkerwanderung:

-Das Römische Reich zerbrach nach und nach an den Völkern und Stämmen, die am Ende des 4. Jahrhunderts einfielen und römische Kulturgüter zerstörten

(Zunächst nur Westrom)
-Die Völkerwanderung war grundlegend für viele Sprachen- und Länderbildungen.

Edit: Habe das Handout mit Editor geschrieben, ist wohl nen bisschen unübersichtlich was Absätze angeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Unter der Völkerwanderung versteht man die Wanderung von germanischen Stämmen aus dem Norden und Osten Europas in das Römische Reich.

Hauptsächlich germanischen Völkern. Es waren aber auch andere Völker beteiligt.

Als Anfang wird der Einbruch der Hunnen aus der Mongolei in Europa 375 n. Chr. gesehen.
Woher die Hunnen kamen etc. pp. ist umstritten. Dies hier wäre eine stillschweigende Gleichsetzung der Hunnen mit den Hsiung-Nu, was keineswegs unumstritten ist.

- die Überbevölkerung der Germanen
- Zu wenig Land im Nordosten Europas
- Unerfahrener Ackerbau
- Kriegs- und Abenteuerlust der Bevölkerung

Die Dynamik der Völkerwanderung ist sicher eine andere. Da ist einerseits das Ausweichen vor stärkeren Gegnern als auch andererseits der Wunsch nach Teilhabe am Luxus des römischen Reiches bzw. eine Gefolgschaftsökonomie, die Heerführern, welche ihren Anhängern Geschenke machen konnten die Herrschaft sicherten, sie gleichzeitig aber auch dazu zwangen, immer wieder den Konflikt zu suchen, um Waren zu erpressen oder zu erbeuten. Dass in Ost- oder Nordosteuropa zu wenig Land gewesen wäre bzw. es eine Überbevölkerung gegeben hätte, kann allerdings kein Grund sein.

Der Hunnenansturm:

Man spricht eigentlich nur von Hunnensturm.

Sie lösten wellenartige Fluchtbewegungen aus, da sie furchteinflößend ausgesehen und gewesen sein sollten.

Die vor ihnen fliehenden Germanen werden nicht weniger furchteinflößend ausgesehen haben. Das kann nicht wirklich der Grund gewesen sein.

Die germanischen Stämme gehören wie die alten Griechen, Römer und auch die Kelten zur indogermanischen Sprachgruppe. Man nimmt an, dass alle diese Völker ursprünglich Vorderasiens zuhause waren und in mehreren Wellen nach Europa einwanderten. Die Germanen siedelten zur Zeit des römischen Reiches in Mittel- und Nordeuropa.

Damit machst du ein völlig neues Fass auf. Lass es raus. Vor allem da es diverse Hypothesen zum Ursprung der Indoeuropäer gibt. Das ist aber letztlich auch nicht dein Thema.

375 n. Chr. besiegten die Hunnen die Ostgoten, wodurch die Westgoten in das Oströmische Reich durch das heutige Griechenland nach Italien zogen.

Unlogischer Nexus.

Die Ostgoten drangen ebenfalls nach Italien ein. 410 eroberten die Westgoten Rom und wanderten weiter nach Südfrankreich, wo sie das Tolosanische Reich bei Toulouse errichteten.

Du springst hin und her zwischen West- und Ostgoten. Lass die ostgotische Eroberung Italiens mal raus, bevor du nicht bis zur Schlacht auf den Katalaunischen Feldern vorgestoßen bist.

Sie siedelten im Nordosten Germaniens und wanderten über Spanien nach Nordafrika. Im 6. Jahrhundert wurden sie durch oströmische Truppen vernichtet.

Das kannst du noch präzisieren: Sie siedelten im heutigen Polen, der Name des Teilstammes der Silingen hängt mit Schlesien zusammen.

Die Sachsen waren ein Zusammenschluss dreier Stämme, sie hatten ihre Heimat im Norden der heutigen Niederlande und wanderten ebenfalls nach Britannien. Sie wurden später von Karl dem Großen unterworfen.

Hier musst du schärfer zwischen den Sachsen, die nach Britannien wanderten und denen, die im Gebiet zwischen den Niederlanden und der Elbe verblieben unterscheiden. KdG unterwarf nicht die britischen Sachsen, sondern die in Norddeutschland.

Die Franken

Wurden 358 in Toxandrien von Caesar angesiedelt. Sie hatten die erfolgreichste germanisch-romanische Reichsgründung in Gallien (durch Chlodwig).

Wenn wir von Caesar sprechen, meinen wir i.d.R. die Person Gaius Julius Caesar. Wenn römische Quellen von Caesar sprechen, meinen sie i.d.R. den Träger des Titels Caesar. Hier bist du mit Cognomen und Titel durcheinander gekommen.

Rechte und Religion der Germanen

Die germanischen Stämme kannten vier Stände:

Der Teil ist für dein Thema irrelevant. Was - im religiösen Bereich - für die Religion der Germanen relevant wäre, das wäre ihre Christianisierung.
Verehrt wurden viele verschiedene Götter.
Im Kontakt mit dem römischen Reich, in dem sich das Christentum immer weiter ausbreitete, wurden nämlich auch die Germanenstämme christianisiert. Allerdings tendierten die meisten Germanenstämme zum Arianismus, wohingegen die Franken den Katholizismus annahmen. Die Quellen wollen, dass Chlodwig sich katholisch taufen ließ, nachdem er eine Schlacht gewonnen hatte (was sehr an Konstatin erinnert, nur mal so nebenbei zum Thema Wandermotiv), aber das Chlodwig bis zu seiner Taue Heide war. Es gibt durchaus Leute, die meinen, dass er vorher arianischer Christ war. Jedenfalls wird von einigen Historikern der Umstand, dass die meisten Germanenstämme im römischen Reich Arianer waren (und über eine katholische Bevölkerung herrschten) und die Franken Katholiken als Grund dafür gesehen, dass die Germanenreiche auf Dauer alle untergingen, wohingegen die Franken einen dauerhafteren Erfolg hatten.

-Das Römische Reich zerbrach nach und nach an den Völkern und Stämmen, die am Ende des 4. Jahrhunderts einfielen und römische Kulturgüter zerstörten

Das ist zu einfach. Man plünderte nicht, um zu zerstören, sondern man plünderte, um sich die römischen Kulturgüter einzuverleiben. Die Villen der vandalischen Oberschicht in Karthago unterscheiden sich nicht von denen der römischen Nachbarn.

-Die Völkerwanderung war grundlegend für viele Sprachen- und Länderbildungen.

Beispiele?
 
Noch etwas: Dieser Aufbau

[...]
Die Goten
[...]
Die Vandalen
[...]
Die Jüten
[...]
Die Angeln
[...]
Die Sachsen
[...]
Die Langobarden
[...]
Die Franken
[...]
Die Alamannen
[...]
Die Burgunder
[...]

garantiert dir, dass deine Mitschüler nach 5 Minuten eingeschlafen sind.

Vielleicht solltest du ganz anders anfangen: "451 n. Christus. Östlich der römischen Stadt Cenabum Aurelianum (Orléans) formieren sich die römischen und hunnischen Truppen auf den sogenannten katalaunischen Feldern zu einer Entscheidungsschlacht... blablabla... Als der westgotische König Theoderich durch den Speer des Ostgoten Andages fällt, verfallen die Westgoten in Raserei, sie wollen ihren König rächen. Die ostgotische Schlachtreihe bricht unter ihrem Ansturm zusammen und das hunnische Heer flieht. Ein großer Sieg für die Römer."

Mit diesem Einstieg hättest du - vorausgesetzt deine Mitschüler haben dir zugehört - eine kognitive Dissonanz geschaffen. Deine Mitschüler werden wenig bis nichts über die Goten wissen, allenfalls aus dem Asterix, aber sie werden nicht verstehen, warum Ost- und Westgoten auf dem Schlachtfeld in einer Schlacht, von der man meinen könnte, dass sie sie doch gar nichts angeht, teilnehmen und dann noch auf zwei verschiedenen Seiten. Jetzt könntest du quasi die Vorgeschichte erzählen, vom Hunnensturm und wie die Westgoten (nachdem sie gerade anderthalb Generationen zuvor Rom geplündert hatten) zu römischen Verbündeten wurden, während ihre ostgotischen Vettern einen Teil des hunnischen Heeres bildeten.

Bei Jüten, Angeln und Sachsen - die du zusammenfassen und nicht einzeln abhandeln solltest - wäre das interessante ja gerade, dass ihr Einsickern in England gerade nicht durch den Hunnensturm ausgelöst wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Idee mit diesem Einstieg finde ich eigentlich nicht schlecht, allerdings frage ich mich, ob er die Schüler nicht überfordert. Wenn sie hören, dass da mitten in Gallien Römer gegen Hunnen kämpfen und die Westgoten auf der einen und die Ostgoten auf der anderen Seite (warum das denn?), verstehen die meisten anfangs wahrscheinlich überhaupt nicht, was da los gewesen sein soll, und klinken sich eventuell geistig aus, ehe noch die Erklärung folgt.
Ich würde daher eher ein spektakuläres Ereignis in der Frühphase der Völkerwanderung vorschlagen, bei dem die Gemengelage verständlicher ist. Wie wäre es z. B. mit der Schlacht bei Adrianopel? Dann müsste man nur damit beginnen, dass die germanischen Westgoten über die Donau ins Römische Reich kamen und der römische Kaiser Valens ein Problem damit hatte. Das ist als Ausgangssituation erst einmal verständlich; die genaueren Hintergründe, wieso die Westgoten über die Donau kamen, können dann später nachgetragen werden. Nach der Einleitung kann dann gleich kurz packend die Schlacht mitsamt dem Tod des Kaisers geschildert werden.

Die Langobarden hatten Rom im Besitz?
Nein, hatten sie nie. Nachdem die Oströmer das Ostgotenreich erobert hatten, blieb Rom (obwohl der Großteil Italiens bald von den Langobarden erobert wurde) in oströmischer Hand, bis die Stadt im 8. Jhdt. unter die Herrschaft der Franken kam.
 
Es handelt sich nur um einen Vorschlag. Ziel ist es aber gerade, eine kognitive Dissonanz hervorzurufen. Genauso gut könnte man die Zurückeroberung des Vandalenreiches durch Belisar als Einstieg nehmen (kognitive Dissonanz: Germanen in Nordafrika: Wie kommen die denn da hin?) oder aber (gleicher Mechanismus): 711 - Araber besiegen die germanischen Westgoten in Spanien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Durch was sind die Jüten, Angeln und Sachsen denn nach Britannien gekommen?
Nur weil das Gebiet geräumt war?
 
Das ist ein eher kompliziertes Thema. Schon seit dem 3. Jhdt. n. Chr. wurde Britannien immer wieder von sächsischen Piraten heimgesucht. Als zu Beginn des 5. Jhdts. die letzten ordentlichen römischen Truppen aus Britannien abgezogen wurden, hatten es die Invasoren natürlich um einiges leichter. Allerdings wurden sie teilweise auch von den Britanniern selbst angeheuert, um ihnen bei der Verteidigung gegen andere Eindringlinge zu helfen. Irgendwann übernahmen die Jüten, Angeln und Sachsen dann allmählich in manchen Gebieten die Macht. Leider ist über diese Zeit nur sehr wenig bekannt.
 
Kennt ihr noch weitere Folgen, als die die ich aufgeführt hatte? Kommt mir doch ein bisschen zu wenig vor für so ein Ereignis.
 
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