Von welchem Gott lernten die Römer das Straßenbauen?

lüge

Neues Mitglied
Moin,
wie der Titel schon sagt, von wem lernten sie das Sraßenbauen - sagenhaft. Also von welchem Gott/Göttern?

Danke für eure Antworten
die ultimative lüge
 
Römer haben für alles einen Gott, für alle grundliegenden Dinge, und was ist bitteschön grundliegender als eine Straße? ^^
Ich bin mir sicher es gibt dafür einen Gott man muss ihn nur kennen :(
 
Ganz so blöd ist die Frage eigentlich nicht, denn die Römer hatten wirklich eine extrem zersplitterte Götterwelt. Es waren ja nicht nur die großen 12 Götter wie Jupiter, Mars oder Venus. Sondern die Götter wurden in immer neuen Ausprägungen gesehen und damit eigentlich schon erweitert. Dann gabs eben nicht mehr nur Jupiter, sondern einen Jupiter Stator oder Jupiter Feretrius oder eben Mars Ultor statt einfach nur Mars.

Die Götterwelt war irgendwann so zersplittert, dass man gar nicht mehr wusste, welchen Gott bzw. welche Ausprägung man für sein akutelles Problem eigentlich anrufen sollte. Das führte dann dazu, dass man entweder einfach alle einem bekannten Beinamen eines Gottes aufzählte, in der Hoffnung, dass der richtige schon dabei wäre, einen Zusatz anfügte: "unter welchem Namen du auch angerufen werden willst", oder einfach seine Bitte kollektiv an alle Götter richtete, so dass die richtige auch wirklich sich angesprochen fühlen konnte.

Vielleicht gibts also keinen Gott für den Straßenbau aber eine Ausprägung eines Gottes, die auch für den Straßenbau zuständig war.

Ein Vorschlag: Wie wäre es mit Merkur? Gott der Händler und Diebe.
 
Ein Vorschlag: Wie wäre es mit Merkur? Gott der Händler und Diebe.

Merkur als Gott der Händler ist nicht schlecht, Minerva als Göttin des Handwerks wäre aber auch eine Kandidatin. Jedenfalls waren die Menschen in der Lage, die Götter zu besiegen. P. Papinius Statius lässt in einem Gedicht (dem dritten) seines Gedichtbandes silvae jedenfalls den Flussgott Volturnus quasi vor seinm Mäzen Domitian kapitulieren, als dieser im Zuge eines Staßenbaus (der Via Domitiana) eine Brücke über ein sumpfiges Flußdelta (eben des Volturnus) schlagen und den Fluss kanalisieren ließ.
 
es geht um eine Wissensvermittlungsgottheit (und nicht um eine Schutzgottheit).

Wenn es um Schutzgottheiten geht, dann hätte man an folgende Gottheiten denken können:

Merkur war der römische Handelsgott. Händler brauchten auf vielfach Strassen und Merkur beschützte sie auf den Strassen (und auch anderswo). Auch beschützte Merkur die Diebe. Händler und Diebe benützten (u.a.) auch Strassen, wo sich sich Schutz durch Merkur erhofften (und auch anderswo natürlich).

Janus war ein Gott des Anfangs und des Endes (auch des Weges oder eines Unterfangens wie Strassenbau).

Dann gab es noch die Dii semitales (Götter der Bürgersteige) und die Dii viales (Weggötter), welche ebenfalls Schutzgötter waren, aber keine Wissensvermittlungsgötter.

Die Römer kannten in der Tat sehr viele Gottheiten. Aber eine separate Gottheit für die Wissensvermittlung bezüglich Strassenbau gab es nîcht.

Gottheit der Wissensvermittlung war jedoch Minerva (wie bereits erwähnt). Diese ist zuständige für sämtliche Wissensvermittlung (dies schliesst natürlich den Strassenbau ein:)).
 
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Die Eingangsfrage lautet doch: „Von welchem Gott lernten die Römer das Straßenbauen?“ Ich kann mir nicht vorstellen, dass die alten Römer dafür einen Gott verantwortlich gemacht haben. Ich denke, auch den Römern wird klar gewesen sein, dass das eine ganz normale Entwicklung war.
 
Die Eingangsfrage lautet doch: „Von welchem Gott lernten die Römer das Straßenbauen?“ Ich kann mir nicht vorstellen, dass die alten Römer dafür einen Gott verantwortlich gemacht haben. Ich denke, auch den Römern wird klar gewesen sein, dass das eine ganz normale Entwicklung war.

Für's lernen ist wiederum Minerva zuständig.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die alten Römer dafür einen Gott verantwortlich gemacht haben. Ich denke, auch den Römern wird klar gewesen sein, dass das eine ganz normale Entwicklung war.

Du machst hier einen Denkfehler: Du argumentierst nach heutiger, wissenschaftlicher, aufgeklärter Sichtweise. Das war damals nicht so. Man bedankte sich bei einer Gottheit, wenn man eine gute Idee hatte für die gute Idee. Die damalige Religion ist aus unserer heutigen Sichtweise abstrus, so dass es für uns schwierig ist, uns in sie (die damalige Denkweise) hineinzuversetzen.
 
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Athene hat ja den Griechen laut Mythologie den Olivenbaum und damit den Anbau und die Nutzung von Oliven etc. gebracht. Dionysos brachte ihnen den Weinanbau bei.
Ganz so abwegig finde ich die Idee also nicht. Allerdings gibt es ganz, ganz sicher keinen extra spezialisierten Straßenbaugott, sondern das macht einer von den üblichen Verdächtigen im Nebenberuf.
 
Der Oliven- oder Weinanbau ist aber wesentlich älter als die erste römische Straße. Diese wurde 312 v. Chr. während des Krieges gegen die Samnitern erbaut und hieß "Via Appia".

Via Appia ? Wikipedia

Da also die erste echte Straße zu eine Zeit die gut dokumentiert war geschah, gab es darüber keine Legenden und Mythen wie über solche Sachen die in der Stein- oder Bronzezeit geschahen (Feuer - Prometheus, Pflanzenanbau, usw.)
 
...Gott für den Straßenbau... Ein Vorschlag: Wie wäre es mit Merkur?
Ich plädiere für einen Mercurius-Minerva-Kompromiß. :winke:Ob ersterer als Gott des Verkehrs und der Wege [1] auch für den Bau "zuständig" war, weiß ich auch nicht. Für die Erfindung des Schiffbaus ist er aber vereinzelt in Anspruch genommen worden! [2]

[1] Ihm wurde deshalb auch Meilensteine, Wegekreuze usw. gewidmet. Eine berühmte Kreuzung, wo eine Kultstätte war, liegt zum Beispiel oben im sizilianischen Enna (mit herrlicher Fernsicht!).
[2] @Vercingerotix01: Dass es schon Schiffe gab, ehe man ihm die Erfindung zuschrieb, ist sicher nicht streitig.
 
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Ob nun Minerva, Merkur oder ein Götterkomplex, lassen die zahlreichen römischen Quellen tatsächlich auf eine so tiefgehende Religiösität der Römer schließen, dass sie ernsthaft glaubten, der technische Aufbau einer ordentlichen Straße sei nur durch göttliche Eingebung möglich gewesen?
Oder dankten sie ihren vielen Göttern eher pragmatisch aus Vorsicht, weil "man ja nie wissen kann, ob....".
 
Was willst Du mir damit sagen? :grübel:
Dass ich Dir zustimme: Erst wurden Schiffe und Straßen gebaut, und anschließend wurden - vermutlich - die entsprechenden Götter "hinzugedacht".:winke:

Ich packe gleich noch ein paar unsortierte Gedanken dazu: Wie kommen Menschen überhaupt auf die Idee, etwas, das "neu" ist bzw. "erfunden" wurde, mit einer Gottheit in Zusammenhang zu bringen?

a) Im "eindeutigsten" Fall geht eine Offenbarung voraus. Beispiel: Gott erfindet für Moses und sein Volk die Zehn Gebote bzw. eine neue Ethik.
Ich nenne das mal die Befehlsvariante.

b) Gibt es keine Offenbarung, dann steht meistens doch der Schutzgedanke dahinter: Indem ich etwas dem Wirken der Götter zuschreibe (und mich dadurch - so megatrend - bei ihnen bedanke), erhoffe ich mir, dass sie ihr/mein Werk bewahren.
Das ist die Versicherungsvariante.

c) Florians Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines "Gottes für die Zubereitung von Mörtel" sind sicher ganz nicht unbegründet.;) Gleichwohl kann man sagen, dass gerade die Tätigkeit des Bauens häufig vor einem kosmogonischen Hintergrund gesehen wird: "Eine neue Stadt, ein neues Haus bauen, heißt immer, aufs Neue die [göttliche] Weltschöpfung nachahmen und in gewisser Weise wiederholen" (Eliade, Die Religionen und das Heilige, S. 436).
Das ist die Nachahmungsvariante.

(Ist ein bißchen spät geworden - werde erst mal eine Runde schlafen, bevor ich weitere Varianten erfinde. Nutzt die Zeit für eigene Vorschläge! :winke:)
 
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