Vorfahren

Antarktika

Neues Mitglied
Hallo Community,

Schon lange frag ich mich, ob man irgendwie feststellen welchem Urvolk man angehört. Es gibt ja einige "Gentests", nun ja diese Tests scheinen Teils seriös aber andererseits ziemlich "billig". Für 180 € die Mütterliche Linie, pack noch 220 € drauf und die Väterliche bekommst du auch!

Ehrlich gesagt ist mir das viel zu viel Geld und dann weiß ich ja nicht mal ob es stimmt...

Ich bin eher der dunkle Typ - Dunkelbraune, fast schwarze Haare, Grün-braune Augen, werde schnell Braun etc...
Ich weiß das man daraus nichts schließen kann, gibt weiße Eltern mit maximal pigmentierten Kindern (Extremfall :D).
Bei mir ist es aber so das meine Eltern, Großeltern, Urgroßeltern alle relativ dunkel sind (mit einer Ausnahme). Heißt zwar noch nichts aber vielleicht ja doch? Heißt das ich habe römisches Blut? vielleicht...

Der Wohnsitz hat ja auch nicht viel zu sagen (Bayrischer Wald) oder? Die Leute sind ja viel gereist... Also ich weiß nur das meine Vorfahren im Jahr 1800 n. Chr. im Bayrischen Wald gelebt haben, Väterliche Linie. :pfeif:

Ist es nicht so, dass jeder von uns germanische, römische, keltische Wurzeln hat?
Denn der Stammbaum wird ja nach 2000 Jahren relativ groß und es ist fast auszuschließen das man nur germanische oder römische Vorfahren hat.
Leider will ich mich mit dem nicht zufrieden geben.. Falls es so ist (!)

Naja, zurück zum eigentlichen: Kann man herausfinden zu welchem Urvolk man gehört und wie man das machen (lassen) kann?


Danke im Voraus,
Beste Grüße Antarktika :winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern, sechzehn Ururgroßeltern usw. usf.

Wannn gab es genau wieviele "Urvölker"?

Aus beidem kombiniert: Rechne Dir selber aus, wie vielen Völkern Deine Vorfahren in welcher Generation max. angehört haben können; könnte durchaus viele sein...:pfeif::winke:
 
Schon lange frag ich mich, ob man irgendwie feststellen welchem Urvolk man angehört. Es gibt ja einige "Gentests", nun ja diese Tests scheinen Teils seriös aber andererseits ziemlich "billig". Für 180 € die Mütterliche Linie, pack noch 220 € drauf und die Väterliche bekommst du auch!

Ehrlich gesagt ist mir das viel zu viel Geld und dann weiß ich ja nicht mal ob es stimmt...
Dazu haben wir hier bereits einen Thread: http://www.geschichtsforum.de/f22/haplotypen-genetik-geschichte-ahnenforschung-34112/

Ich bin eher der dunkle Typ - Dunkelbraune, fast schwarze Haare, Grün-braune Augen, werde schnell Braun etc...
Ich weiß das man daraus nichts schließen kann, gibt weiße Eltern mit maximal pigmentierten Kindern (Extremfall :D).
Bei mir ist es aber so das meine Eltern, Großeltern, Urgroßeltern alle relativ dunkel sind (mit einer Ausnahme). Heißt zwar noch nichts aber vielleicht ja doch? Heißt das ich habe römisches Blut? vielleicht...
Nein, auch dann kannst du das daraus nicht schließen. Europa war mal mehr mal weniger ein Schmelztiegel. Aufgrund äußerer Erscheinungen auf eine mögliche Abstammung zu schließen geht nun mal nicht, das ist mittlerweile mehr als nur überholt.

Der Wohnsitz hat ja auch nicht viel zu sagen (Bayrischer Wald) oder? Die Leute sind ja viel gereist... Also ich weiß nur das meine Vorfahren im Jahr 1800 n. Chr. im Bayrischen Wald gelebt haben, Väterliche Linie. :pfeif:
Nein, auch der Wohnsitz hat nicht zu sagen. Zudem ist der Bayerische Wald auch noch Grenzgebiet.

Ist es nicht so, dass jeder von uns germanische, römische, keltische Wurzeln hat?
Ja unter anderem. Warum ist denn das so interessant, von welchem Volk man abstammt?

Naja, zurück zum eigentlichen: Kann man herausfinden zu welchem Urvolk man gehört und wie man das machen (lassen) kann?
Nein.
 
Das sind schon recht abenteuerliche Vorstellungen, die Du hast. Wenn Du keinen Gentest machen möchtest, wirst Du das kaum herausbekommen, wobei ich nicht weiß, was man überhaupt mit solchm Wissen anfangen kann. Aber ganz uninteressant ist es ja vielleicht doch nicht. Es beantwortet aber dennoch nicht die Frage, warum Opa ein Grübchen hat und der Altvater braune Augen ;).

Du kannst zwar Ahnenforschung betreiben aber weit bringt Dich das auch nicht, mit viel Glück vielleicht ins 16. Jh. Wenn Du den Beginn der Kirchenbücher erreicht hast, wird es sehr schwierig, denn nur Ahnen, die auch eine gewisse Bedeutung hatten, haben einige möglicherweise auswertbare Spuren hinterlassen, die noch heute in den Archiven zu finden sind. Aber letztendlich kommt man damit oft auch nur noch 2 oder 3 Generationen weiter.

Ich frage mich nur, wie Du darauf kommst, dass Du vor 2000 Jahren so wahnsinnig viele Vorfahren gehabt haben solltest? Das war viel eher eine recht überschaubare Anzahl, gleichzeitig lebender Vorfahren.

Wenn man die Milchmädchenrechnung aufmacht und rechnet 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, 16 Alteltern usw., würde das bedeuten, dass innerhalb weniger Generationen die gesamte Weltbevölkerung dieser Zeit Deine Vorfahren gewesen sein müssten. So entstehen dann auch Gerüchte, wie z.B. dass jeder Europäer ein Nachfahre Karls des Großen sein müßte. Beweisen konnte das noch niemand (nichtmal mit Gentest ;) ). Das, was nämlich bei der Rechnung gerne vergessen wird, ist ein ganz gehöriger Implex (Ahnengleichheit / Ahnenschwund) und den gab es entgegen landläufiger Meinung in der abhängigen Landbevölkerung sogar noch viel stärker als beim Adel, bei dem das allgemein vor allem auf sogenannte Uradelsgeschlechter zutrifft. Bei in den Adel nobilitierten Familien hält sich der Implex im Allgemeinen sehr in Grenzen. Deren Mobilität war in der Regel auf Grund ihres sozialen Standes weitaus größer, als der Umkreis der allgemein ärmeren oder gar leibeigene Bevölkerung. Die hatten in der Regel einen Umkreis unter 100 km zur Partnersuche, meist nur das Nachbardorf und die Dörfer hatten nicht nennenswert viele Einwohner. Das bedeutet, dass die Bevölkerung über unzählige Generationen im Nahgebiet relativ eng miteinander verwandt war. Das änderte sich wirklich nennenswert im Grunde erst etwa ab dem 19. Jh., abgesehen von einigen Zuwanderungswellen in einigen wenigen Gebieten.

Viele Grüße
Hina
 
Bei in den Adel nobilitierten Familien hält sich der Implex im Allgemeinen sehr in Grenzen. Deren Mobilität war in der Regel auf Grund ihres sozialen Standes weitaus größer, als der Umkreis der allgemein ärmeren oder gar leibeigene Bevölkerung. Die hatten in der Regel einen Umkreis unter 100 km zur Partnersuche, meist nur das Nachbardorf und die Dörfer hatten nicht nennenswert viele Einwohner. Das bedeutet, dass die Bevölkerung über unzählige Generationen im Nahgebiet relativ eng miteinander verwandt war.

Es gibt noch einen Faktor. Krieg. Gerade durch Deutschland zogen z.B. spätestens im 30jährigen Krieg Angehörige sämtlicher europäischer Völker und vergewaltigten. Das zumeist unter der wehrlosen Landbevölkerung.
 
Mir persönlich ist es egal welchem Volk ich angehöre, ich will es einfach nur wissen. Das man von vielen Völkern abstammt sei dahin gestellt. Ich bin Deutsch und selbst wenn ich überwiegend persische Vorfahren hätte würde das nichts daran ändern.

Reinecke, Ich meinte da eher Germanen, Kelten, Slawen, Römer. Also nicht so genau.

Hina, du meinst das sich das alles im eher kleinerem Kreise gehalten hat? Klingt sogar plausibel... Aber durch die Ganze Völkerwanderung, den Römern und den Hunnen kann man ja nicht sagen, die Leute in Unterfranken leben seit 500 Jahren unter sich.
 
@Rurik
Das ist zwar richtig, sollte aber auch nicht überbewertet werden. Der Schwund der Gesamtbevölkerung während des 30jähigen Krieges und insbesondere die Kindersterblichkeit war extrem hoch und Vergewaltigungskinder wurden nicht unbedingt unter allen Umständen durchgebracht. Die Pestwelle tat ihr übriges.
 
@Antarktika
Pauschalisieren kann man das sicher nicht aber die Bevökerung eines Landstiches war, natürlich mit Ausnahmen, in sich doch verhältnismäßig homogen.
 
Wobei wir wieder bei der unsinnigen Bezeichnung "Urvölker" wären, der Abgrenzung derselben und die genetische Unterscheidung solcher.
Wir hatten hier schon einmal eine Diskussion darüber und da kamen tatsächlich so absurde Urvölker wie "Wikinger" und "Römer" vor. Die Wikinger waren der seefahrende und räuberische Teil der skandinavischen Völker und treten recht spät in der Geschichte auf. Die "Römer" waren im engsten Sinne Bewohner einer Stadt in Italien und im weitesten Bürger eines sehr heterogenen Weltreiches. Ein Urvolk wären sie in keiner der beiden Definitionen.

Jemand behauptete hier allen ernstes, die heutigen Spanier würden zu 15% von Wikingern abstammen! Araber, Berber, Juden, Sinti und Roma tauchten in der Auflistung der dort auftretenden Urvölkern gar nicht auf, obwohl sich diese Gruppen eindeutig aus der Gestaltung des heutigen Spaniens nicht herausdenken lassen. Die Zahlungskräftige Kundschaft die so einen Test bezahlt will aber lieber von Wikingern abstammen (die offensichtlich eine gewaltige Libido gehabt haben müssen um bei so geringer Zahl so eine Nachkommenschaft hinterlassen zu haben). Das Ganze ist nur Beutelschneiderei.

Und solltest du trotzdem an einen Halbwegs seriösen Test geraten (von dem ich bezweifle, dass es ihn gibt) wird man dir höchstens Ahnen aus dem Mitteleuropäischen, Mittelmeer- oder Vorderasiatischen Raum attestieren. Die Interessante Information, ob dein Urahn einem Zigeunerstamm gestohlen wurde, deine Ur-Uroma von Bosniaken oder Spaniern vergewaltigt oder von einem Böhmischen Glashändler verführt wurde, wirst Du nicht herausfinden.

Begnüge dich mit dem Wissen, dass wir im Grunde alle Afrikaner sind.


Spar dir das Geld für so einen Test und kauf deiner Freundin lieber was Nettes. Da habt ihr beide mehr von.
Ein guter Rat. Kümmer dich Lieber um deine möglichen Nachfahren als um deine hypothetischen Vorfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und solltest du trotzdem an einen Halbwegs seriösen Test geraten (von dem ich bezweifle, dass es ihn gibt) wird man dir höchstens Ahnen aus dem Mitteleuropäischen, Mittelmeer- oder Vorderasiatischen Raum attestieren. Die Interessante Information, ob dein Urahn einem Zigeunerstamm gestohlen wurde, deine Ur-Uroma von Bosniaken oder Spaniern vergewaltigt oder von einem Böhmischen Glashändler verführt wurde, wirst Du nicht herausfinden.

Begnüge dich mit dem Wissen, dass wir im Grunde alle Afrikaner sind.

Ein guter Rat. Kümmer dich Lieber um deine möglichen Nachfahren als um deine hypothetischen Vorfahren.

hier geht´s ja richtig humorig zu :D :D

Mir stellt sich gerade die Frage, ob es denn so schlimm ist, Bayer/in zu sein, dass man gerne langobardische, "restgermanische", alpenkeltische, gallorömische, slawische, carantanische, vielleicht sogar gotische, alemannische, fränkische, ggf awarische Vorfahren ermitteln möchte? Liegt es daran, dass der "Volksstamm" der Bajuvaren gerne als "Findelkinder der Völkerwanderung" bezeichnet wird?

...falls Du keinem gut dokumentierten Adelshaus entstammst, stehen die Chancen schlecht, genealogisch weiter zurück als bis ins 17./18.Jh. zu gelangen. Und wenn es mmerhin bis dahin gelingt, weißt Du "ethnisch" auch nicht mehr als vorher.
 
...falls Du keinem gut dokumentierten Adelshaus entstammst, stehen die Chancen schlecht, genealogisch weiter zurück als bis ins 17./18.Jh. zu gelangen. Und wenn es mmerhin bis dahin gelingt, weißt Du "ethnisch" auch nicht mehr als vorher.

In der Tat! Bis 1800 kommt man noch ganz gut, weil viele Leute im 3. Reich wegen des "Ariernachweises" die Ahnen bis 1800 zurückverfolgen und offenlegen mussten. Wenn man noch weiterforscht, bildet der 30-jährige Krieg eine nur schwer überwindbare Barriere, weil damals viele Kirchenbücher zerstört wurden. Aber dahin muss man auch erst mal kommen, was schon nicht leicht ist. Lohnenswert ist es aber schon, weil die damaligen Vorfahren immer noch mehr über uns aussagen, als die vor bspw. 2000 Jahren.
 
In der Tat! Bis 1800 kommt man noch ganz gut, weil viele Leute im 3. Reich wegen des "Ariernachweises" die Ahnen bis 1800 zurückverfolgen und offenlegen mussten.
Nö, "viele Leute" mussten nur den kleinen Ariernachweis erbringen, also zurück bis zu ihren jeweiligen Großeltern. Den großen Ariernachweis beginnend mit dem 1.1.1800 verlangte nur das Reichserbhofgesetz sowie die Mitgliedschaften in der NSDAP und der SS (bei Offiziersrängen ab 1750).
 
Viele Bayern kommen gut bis zu den Anfängen der Kirchenbuchaufzeichnungen, meist weit ins 16. Jh. hinein. Aber einen Nutzen zur Beantwortung der Eingangsfrage bringt das natürlich nicht.
 
Und solltest du trotzdem an einen Halbwegs seriösen Test geraten (von dem ich bezweifle, dass es ihn gibt)...

Den gibt es schon und seriös ist es von der reinen Analyse her auch. Nur weitergehende Schlußfolgerungen für den einzelnen Probanden daraus zu ziehen, ist unseriös. Weil von deinen unzähligen Vorfahren im Grunde nur auf eine Frau (bei Aufpreis auf einen Mann) zurückgeführt wird. Tausende andere Verästelungen in deinem Stammbaum fallen einfach unter den Tisch.
 
ok, die "Milchmädchenrechnung" 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, ... Ergibt nach 2000 Jahren, wenn eine Generation 30 Jahre beträgt, 73786976294838206464. Eine total unrealistische Zahl.
 
ok, die "Milchmädchenrechnung" 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, ... Ergibt nach 2000 Jahren, wenn eine Generation 30 Jahre beträgt, 73786976294838206464. Eine total unrealistische Zahl.

Es reicht schon, diese Rechnung ins Mittelalter zu führen, um es als absurd zu erkennen. Es haben auch immer wieder nahe oder entfernte Verwandte miteinander Kinder gehabt, oft sogar ohne davon zu wissen. Noch heute werden in manchen Kulturkreisen Ehen im eigenen Clan ("Zwangsehe") geschlossen, um den Besitz beisammen zu halten. Das "Inzuchtargument" ist maßlos übertrieben.
 
Reinecke, Ich meinte da eher Germanen, Kelten, Slawen, Römer. Also nicht so genau.

Die Wahrscheinlichkeit, dass jeder durchschnittliche Mitteleuropäer Vorfahren unter allen genannten Völkern hat, ist nach der Zeitspanne exorbitant groß. ;)

Es gibt noch einen Faktor. Krieg. Gerade durch Deutschland zogen z.B. spätestens im 30jährigen Krieg Angehörige sämtlicher europäischer Völker und vergewaltigten. Das zumeist unter der wehrlosen Landbevölkerung.

Richtig, und dazu kommen noch all die Kunder, die (gewollt oder ungewollt) weniger gewalttätig gezeugt wurden. Jeder Kriegszug führt Menschen unterschiedlicher Abstammung zusammen, und dann passieren nicht nur unmenschliche, sondern auch zutiefst menschliche Dinge... :red:
 
ok, die "Milchmädchenrechnung" 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, ... Ergibt nach 2000 Jahren, wenn eine Generation 30 Jahre beträgt, 73786976294838206464. Eine total unrealistische Zahl.

Auch wenn es hier off-topic ist, damit kann man das Gerede über "Ahnenschwund" bei Adligen also völlig zu den Akten legen, oder?
 
Nein. Beim Adel ist der Ahnenschwund nur gezielter. Man heiratet eben nach Möglichkeit nicht "unter wert". Die Gefahr genetischer Krankheiten steigt aber bei Inzest an. Hat man einen Gendefekt nur auf einem Chromosom, bricht die Krankheit nicht aus, hat man sie aber auf sowohl dem väterlich als auch dem mütterlich vererbten Gen, was bei enger Verwandtschaft der Eltern wahrscheinlicher wird, dann werden bestimmte Informationen zwangsläufig von einem defekten Gen abgerufen, die Gefahr des Ausbruchs der Erbkrankheit steigt. Siehe Haus Habsburg. Und angeblich soll ja der europäische Hochadel einen ziemlich hohen Anteil an Blutern haben.
 
Zurück
Oben