Vorgehen der Sowjetunion bei der Bildung von Satellitenstaaten

sarahtkotsch

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Hallo,

ich habe eine Aufgabenstellung, bei der ich nicht genau weiß, wie ich vorgehen soll oder nach was ich googeln oder wikipedia befragen kann

Beschreiben Sie das Vorgehen der Sowjetunion bei der Bildung von Satellitenstaaten

könnte mir jemand einen Tipp geben...wo ich beginnen kann nachzulesen
das wäre super:)
 
vielen Dank:)

Also das Vorgehen an sich verstehe ich, ich denke überhaupt Einfluss auf die Regierungen in den anderen Länder wie Tschechien,Polen usw. konnte die UdSSR nehmen, weil sie diese Länder im 2 Weltkrieg von den Nazis befreit hatten

liege ich da richtig oder völlig falsch....ich konnte dass dem Text nicht entnehmen
 
Du liegst damit richtig. Exemplarisch kannst du das vielleicht am besten am polnischen Beispiel zeigen, wo die nationalkatholische Armija Krajowa, die Rückhalt in der polnischen Bevölkerung hatte mit der kommunistischen Armija Ludowa konkurrrierte, die Rückhalt bei der SU hatte.
 
ich denke überhaupt Einfluss auf die Regierungen in den anderen Länder wie Tschechien,Polen usw. konnte die UdSSR nehmen, weil sie diese Länder im 2 Weltkrieg von den Nazis befreit hatten

liege ich da richtig oder völlig falsch....ich konnte dass dem Text nicht entnehmen

Ein Schlüssel ist dabei der Einmarsch der Roten Armee in den jeweiligen Ländern, sowie die entstehenden Parteien (so auch Zwangsvereinigungen der Sozialdemokratischen Parteien mit den errichteten kommunistischen Parteien), siehe zB hier:
Geschichte Ungarns ? Wikipedia
Partei der Ungarischen Werktätigen ? Wikipedia

als Gegenbeispiel ohne später präsente Rote Armee:
Jugoslawien ? Wikipedia
 
Den Grund legten immer noch die Westalliierten indem sie die Teilung Europas aud den Kriegskonferenzen mit der UdSSR zuließen. Ausgehend vom Schicksal der "Sowjetrepubliken" war ihnen schon klar in was für eine Hölle sie diese Völker schicken. Weiter war von Bedeutung, die teils pluralistischen kommunistischen Parteien auf Komintern/Cominform = Sowjet/Stalinkurs zu bringen. Diejenigen, die auf Logik setzten wurden von Stalins Abgesandten u.a. durch die Komintern/Cominformkanäle mit dem Konterrevolutionärsvorwurf ausgeschaltet. für Deutschland klappte es ganz gut über Ulbricht, bei Jugoslawien biss man sich aber an Tito die Zähne aus. Bürgerliche oder sozialistische Konkurrenz lockte man in der Zeit des Zweiten Weltkrieges in die sogenannte Volksfront. Die Grundlage dafür wurde Mitte der 30er Jahre durch die Komintern gelegt. Bis dahin griff man die Sozialisten als Konkurrenten im Werben um den Proletarier häufiger als die Faschisten an. Damit die nationalen und konservativen Gruppen in die Volksfront kommen sollten sich die Kommunisten darin nicht zu offen produzieren. Das sich Tito nicht daran hielt war einer der Gründe für sein späteres Zerwürfnis mit Stalin. Nach dem Krieg wurden bis ca. 1948 die ehemaligen Volksfrontverbündeten aus allen Machtbasen entfernt. Beispielhaft hierfür sind Polen oder auch Bulgarien. Weiter schaffte man Abhängigkeiten über den Warschauer Pakt und den RGW. Mit dem RGW, dem Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, hielt die UdSSR die Staaten vom Weltmarkt fern und band sie so an seine Rohstoffe. Ganz zu schweigen von der Zerstückelung der Wirtschaft über die einzelnen Länder. Die DDR war nicht in der Lage Flugzeuge zu produzieren, Polen dafür aber ganze Petrochemische Fabriken.
 
Zuletzt bearbeitet:
liege ich da richtig oder völlig falsch....ich konnte dass dem Text nicht entnehmen

Die Voraussetzunen waren sicher, dass viele Länder Osteuropas von der Roten Armee befreit worden waren und von den West-Alliierten als Interessengebiet der UdSSR anerkannt wurden.

Da Ausnahmen ja immer die Regel bestätigen:

Jugoslawien hatte sich selber von der Nazi-Besetzung befreit... und geriet nicht unter den Einfluss der Sowjetunion, trotz sozialistischem Wirtschaftssystem.

In Griechenland gab es zwar eine starke kommunistische Bewegung, aber "der Westen" erkannte hier nicht an, dass das Land zur sowjetischen Einflussspähre gehörte... was zu einem jahrelangen Bürgerkrieg führte, den die Kommunisten verloren.
 
Jugoslawien und Griechenland

Tito wurde Mitte der 30er von der Komintern, also von Stalin, nach Jugoslawien gesandt um die heruntergekommene und verbotene KP voran zu bringen. Den Krieg gewann er durch seinen kompromisslosen und professionellen Kampf gegen deutsche, italienische, bulgarische und ungarische Besatzer, gegen Königstreue und die kroatische Ustaca. Kompromisslos war er ebenso gegen die Rote Armee, deren schwere Waffen er für die endgültige Befreiung brauchte die aber danach schnell in Richtung Ungarn abzogen und auch gegen die Militärmissionen der Briten. Wenn die zu engen Kontakt zu Monarchisten oder den Bürgerlichen für einen gemeinsamen Kampf aufnahmen gab es von Tito wie auch von den Albanern klare Ansagen in Richtung: Wenn wie bei den nächsten Kämpfen gegen diese Antikommunisten britische Abgesandte in deren Lagern erwischen legen wir sie als Feinde um. Ihr verhandelt mit uns oder gar nicht.
Die 02/1946 in Sowjetarmee umbenannte Rote Armee wurde nicht mehr in das Land gelassen und die Unterwanderung mit Cominform- oder NKWD-Agenten durch Titos Sicherheitsdienst im Gegensatz zum restlichen Ostblock weitestgehend unterbunden.
In diesem Zusammenhang sorgte Titos Verhalten gegenüber Griechenland für weiter Zerwürfnisse mit Stalin die dann zum Cominformausschluss im Sommer 1948 führte. Stalin erkannte Griechenland als westliche Einflußspähre an und ließ die Bürgerkriegskommunisten nach anfänglicher Unterstützung auf dem Trockenen sitzen. Zwischen Unterstützung und Einstellung lagen die Planungen Titos und Dimitrovs für einen Balkanbund der einen Machtblock dargestellt hätte auf den Stalin keinerlei Einfluss mehr hätte und eine Rundreise Titos durch Rumänien und Bulgarien 09/1947 die an römische Triumphzüge erinnerte. Stalins Neid darauf muss nicht näher erläutert werden.
Tito hingegen ließ sie weiter die Grenze passieren und sorgte auch für Ausbildungslager. Erst 1949 stellte Tito seine Hilfe für die griechischen Kommunisten ein da er durch die Isolierung nach dem Cominformrauswurf neue Verbündete brauchte, diesmal den Westen. Die hatte er auch nötig. Nach seiner Flucht aus Ungarn 1956 sagte ein General aus, dass Kriegsspiele und Manöver des Ostblocks um 1950 mit dem Ziel abgehalten wurden, den Einmarsch in Jugoslawien vorzubereiten. Einzig der Koreakrieg und folgend der Tod Stalins 1953 hätten das verhindert.
weiter:
Haberl: Die Emanzipation der KP Jugoslawiens von der Kontrolle der Komintern/KPdSU 1941-1945. 1974.
Ulam, Bruno: Titoism and the Cominform. 1952.
Fine, John: The Exceptional Case of Josip Broz Tito. In: Fischer, Bernd (Hg.): Balkan Strongmen. 2007. S. 269-317. (Hier auch genügend zur sozialistischen Wirtschaftsentwicklung bis Titos Ableben 1980)
Kousoulas, George: Revolution and Defeat - the Story of the Greek Communist Party. 1965. (Belustigend hier die gemeinen Spielchen Metaxas mit dem Kommunisten in den 30er. Siehe auch den Metaxas-Aufsatz in Balkan Strongmen.)
 
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