Wirklich spekulativ, aber das geben fragen mit "wäre" eh vor.
Meines Erachtens ist die Republik seit der Zeit der Gracchen verloren gewesen.
Diese haben gezeigt, wie viel man mit dem Einsatz von loyalen Männern erreichen kann, ohne das die staatlichen Einrichtungen greifen (die Ermordung des älteren kann man kaum als staatlichen Akt betrachten).
Als Sulla dann letztlich mit einer staatlichen Gewalt den Staat selbst erst ins Chaos gestürzt hat und dann so wieder einrichtete wie er es dachte war es, wenn man ehrlich ist eigentlich schon aus mit der Republik. Das handeln C. Julius Caesars war da nur noch ein zu erwartender Schritt gewesen.
Viele folgende Kaiser haben dem Senat das Gefühl gegeben wieder bedeutender zu sein als der Zustand in Wirklichkeit hergab, oder überließen ihm wirklich eine Funktionen mehr, als ihr Vorgänger.
Aber ganz klar bleibt die Tendenz, gerade zu Zeiten der Soldatenkaiser, dass charismatische Männer mit Einfluß keinesfalls auf die Möglichkeit einer Allein- oder zumindest einer Doppelherrschaft verzichtet hätten.
Außerdem sollte man nicht vergessen, dass ein großes Gremium wie der Senat ein solches Riesenreich wie das römische möglicherweise nicht effizient hätte regieren können. Das gegenseitige blockieren wenn es um Interessensfragen ging hätte womöglich in einigen Situationen zuviel Zeit verschlungen. Und Wahlen wären mit dem Wachstum und der Ausbreitung des Bürgerrechts komplizierter geworden.
Zur ersten Frage: Als Prinzipat bezeichnet man den Status eines Mitgliedes des Senats als führende Person, als eine herrausragende Person. Im Laufe der republikanischen Zeit kam es hin und wieder dazu, dass jemand diesen mehr oder minder inoffiziellen Rang bekleidete, aber im großen und ganzen wurde dies bekämpft, um eine dem Königstum ähnliche Machtstellung zu verhindern. Cicero fordert am Ende der Republik jedoch eine solche Rolle, um die Krisen zu überwinden. Das Octavian schließlich diese Rolle ausfüllt paßte ganz gut. Und wie befrüchtet war er nicht geneigt nach der Überwindung der großen Probleme diese Rolle wieder aufzugeben und baute sie (teilweise heimlich, meist aber mit Zustimmung aller, dem "consensus universales") sogar aus, bis er eine regelrechte Alleinherrschaft ausfüllte. Und da er den Namen seines Adoptivvaters dann auch noch übernahm, und die Sitte Caesar im Namen zu integrieren sobald man Kaiser(anwärter) wurde, entstand daraus das Caisertum, wenn man es so bezeichnen will.
Die Nomenklatur dabei ist aber doch recht diffiziel, da der eigentliche Titel im Kaisernamen Imperator lautet. Da dies aber eher "Befehlshaber" bedeutet...
Napoleon wurde eben oft mit dem Titel Empereur (uh ist mein frz eingerostet, ich hoffe es ist richtig geschrieben, falls nicht bitte korregieren) angesprochen, obwohl wir heute von ihm als Kaiser reden. Das zeigt die Problematik der Titel und Namensgebung.