Wagenburg

Witege

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Die Haupttaktik der Hussiten war ja die aus mehreren speziell umgebauten Fuhrwagen bestehende Wagenburg. Ich habe gelesen, dass diese revolutionäre Taktik in ihren Grundzügen von vielen europäischen Heeren adaptiert wurde.

Wie kann man sich das vorstellen? Wurden dann auch Wagenburgen als Hauptstrategie errichtet oder wurden sie zum Beispiel nur zum Schutz einer Flanke errichtet?
 
Witege schrieb:
Die Haupttaktik der Hussiten war ja die aus mehreren speziell umgebauten Fuhrwagen bestehende Wagenburg. Ich habe gelesen, dass diese revolutionäre Taktik in ihren Grundzügen von vielen europäischen Heeren adaptiert wurde.

Wie kann man sich das vorstellen? Wurden dann auch Wagenburgen als Hauptstrategie errichtet oder wurden sie zum Beispiel nur zum Schutz einer Flanke errichtet?

Weder noch. So weit mir bekannt, wurde damit das Lager befestigt und eine Rückzugsstellung geschaffen.

Auf irgend einem Stich habe ich auch ein Stadttor gesehen, das mit einer vorggelagerten Schanze aus bestückten Wagen bestand.

Mit der zunehmenden Rolle der Infanterie und Verallgemeinerung der Feuerwaffen, waren die Wagenburgen nicht mehr so effektiv und verkamen zu Hilfsmitteln.
 
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Danke für die Antworten.

Das hatte ich mir in etwa so gedacht. Es kamen zwar nach Wagenburg-Schlachten vor, aber Kriegswagen speziell für diese Taktik wurden nicht mehr gebaut.
 
Du findest so einen hussitischen Wagen am "Weißen Berg" (bila hora) in Prag. Die besten Infos über Hussiten und deren Kriegsführung findest Du im Hussitenmuseum in Tabor (nördl. von Budweis, Tschechien)
 
Haben nicht schon die Hunnen unter Attila die Technik der Wagenburg (um ihre Beute zu schützen) sehr umfassend betrieben?
 
Zum Aufbau einer hussitischen Waagenburg
http://www.kriegsreisende.de/mittelalter/legion.htm schrieb:
Da die Hussiten nur über relativ wenige Ritter verfügten, benötigte Zizka einen Halt für sein Fußvolk. Im Südosten Europas benützte man im Kampf gegen die Reiternomaden seit langem Wagenburgen, hatte sie wahrscheinlich sogar von diesen übernommen. Unter Zizkas Anleitungen entwickelten die Hussiten die Wagenburg zu einer schwer bewaffneten Festung - dem Tabor. Jedem Wagen wurden mehrere mit Armbrüsten, Handrohren, Dreschflegeln, Hellebarden und Pavesen ausgerüstete Fußkämpfer zugeordnet. Zusätzlich wurde die Wagenburg mit Kanonen verstärkt. Dieser Ring war für die Kreuzritter nicht zu durchbrechen. Hatten sie sich in mehreren Angriffen erschöpft gingen die hussitischen Ritter und das Fußvolk zum Gegenangriff über. Der Ruf der hussitischen Schützen und Dreschflegelschwinger war bald so furchtbar, daß einmal sogar ein großes Ritterheer schon bei ihrem Herannahen die Flucht ergriff. Auf den Kriegszügen der Hussiten wurden die Wagenburgen zu wandernden und unbezwingbaren Festungen.
 
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