Wallace's Kriegsstrategie

Frikk

Neues Mitglied
Hallo,
ich arbeite mich seit ein paar tagen durch die Geschichte von William Wallace.
Dabei wurde mir schon lange klar , dass der film historisch gesehen höchstens einen Überblick über die wahre Situation in Schottland gibt. Ich habe nun also schon davon gelesen, dass Wallace in der Schlacht bei Falkirk die sogenannten "schiltrons" einsetzte, also infanteristen, die eine Art Speer bei sich trugen und sich in einer Formation aufstellten um angreifende Kavallerie abzuwehren in dem sie die Pferde in die Speere rennen liesen.

Diese Strategie wird auch im Bravehart film gezeigt; allerdings in der Schlacht bei Stirling(-bridge).
Bisher habe ich jedoch von dieser "schiltron" Taktik erst ab der Falkirk- schlacht gelsesen(die nach Stirling war) und dass es eine neue Taktik gewesen sei .
Also kann es doch nicht sein, dass Wallace im braveheart film diese strategie schon in Stirling angewandt hat...


Wenn jemand Näheres wäre ich für eine Antwort dankbar.
gz
 
Man weiss ja noch nicht mal richtig, wann er geboren wurde. Wie will man da etwas wissen, was er so gemacht hat?
Hollywood lässt grüssen.
 
Vielen Dank für die Antworten.

Das Geburtsdaten, speziell im Mittelalter, rar überliefert sind ist mir bewusst...wer hätte sich auch für den Sohn eines relativ bedeutungslosen Ritters in Schottland interresiert,wenn er nicht gerade einen Freiheitskrieg gegen die englische Unterdrückung geführt hätte.
Also das mit den Schiltronen hat sich dann erledigt,hab dazu auch noch andere quellen gefunden.
Was ich am Film noch extrem seltsam finde ist, dass die Iren,die Longshanks an allererste front stellt, in der Schlacht von Falkirk 1398 von den Engländern zu den Schotten überliefen.
In James MacKays "William Wallace-BRAVEHEART" wird zwar so einiges von unloyalen walisischen Langbogenschützen die einige Tage vor der Schlacht einen über den durst tranken und im Lager der Engländer für ziemlichen "Ärger" sorgten und wohl auch dazu bereit gewesen wären, zu Wallace überrzulaufen, je nach dem wie die schlacht verläuft, aber wie kommt Mel Gibson auf Iren?
Ebenso seltsam kommt mir der Typ vor , der behauptet , Irland wäre seine Insel.Wer ist das?!?!Gab es diese Person und hatte sie wirklich so großen einfluss auf die Irischen Truppen?

Ich könnte mir gut vorstellen, dass solche scheinbar irrealen Kriegshandlungen möglichweise aus Blind Harry's "The Wallace" stammen, ich habe das Buch zwar, aber diese mittelalterliche schottische Sprache weicht doch z.T. deutlich von "normalen" Englisch ab.

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Es ist mir übrigens bewusst, dass die im Film gezeigte Handlung den tatsächlichen Geschehnissen damals ( insofern sie überhaupt bekannt sind) zu maximal 5 % entspricht : und das ist wohl der Teil mit der Freiheit als Wallaces Motiv :->

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Vielleicht sind meine Fragen schon etwas sehr detailliert , aber vllt weis ja jemand bescheid .
Danke schon mal im Voraus!
lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Versuche mal, dieses Buch aufzutreiben:

David R Ross
On the Trail of William Wallace
Paperback: 192 pages
Luath Press Ltd.; (November 1999)
ISBN: 0946487472

Ist zur Gänze in Englisch; ob es auch eine deutsche Ausgabe davon gibt, ist mir unbekannt.
Glaube aber eher nicht.

Jedenfalls ist dieser Mr. Ross ein Schotte, der sich intensiv mit William Wallace befaßt hat und in eben diesem Buch sämtliche- bisher bekannten- Faktenvon WW`s Leben zusammengetragen hat.

Sehr interessant; da es von einem bekennenden schottischen Patrioten geschrieben ist,kommen die Engländer natürlich nicht besonders gut davon.
Was aber zu erwarten war ;)
 
Kommt eben immer auf den Blickwinkel an :->

Die einen nennen solche Leute Freiheitskämpfer , die anderen nennen sie Terroristen
 
Hi Luete, um die Diskussion wiederzubeleben:
das/der Schiltron war eine taktische Formation, die etymologisch vom Schildwall herrührt und diesem auch sehr ähnlich ist.
Seinen Höhepunkt erreichte die Schiltorn-taktik unter Robert the Bruce, der Bogenschützen in die Formation integrierte, seine Soldaten vernünftig ausbildete und versorgte. damit machte er großen Eindruck auf die Engländer, die seine taktiken kopierten. Andrew de Harcla setzte bei Boroughbridge seine Leute in Schiltrons ein ("in the scottische manner"). Die englischen Verteranen dieser kämpfe und des Zeiten Schottischen Unbahängigkeitskrieges waren es, die die taktische Überlegenheit der Engländer zu Beginn des Hundertjährigen Krieges hervorbrachten.
wallace war nicht das taktische Genie der Schlacht von Striling Bridge, eher Andrew Murray, der aber an den dort erlittenen verletzungen verstarb.
Außerdem war Wallace ein eher schillernder Charakter:
wenn er (zwangs)rekrutierte, stand immer ein Galgen dabei.
Schon eher war es Bruce, der aufgrund seines Charismas ´Leute dazu brachte, sich für ihn zu schlagen.
Was die Iren betrifft, so ist die Lage ambivalent: mächtige irische Magnaten wie der Earl of Ulster (pikanterweise der Schwiegervater von Bruce) stellten Truppenkontingente für die englischen Könige.
Als die Schotten nach Bannockburn zur Invasion Irlands schritten, stellten sich ihnen auch viele Iren entgegen. Als Edward Bruce 1318 bei Faughart getötet worden war, waren sich die irischen Chronisten (Mönche der blühenden irischen Klosterlandschaft) in ihrer Erleichterung einig, die Schotten wiéder loszusein.
 
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