Wann ist für Historiker ein Geschehnis 'vergangen'?

Nein, muss nicht, aber oftmals ist es so.
Dazu fällt mir eine Geschichte ein: Ein Flughafen wurde nach einer Person benannt, die noch lebte - da nach Tradition Flughäfen aber nur nach bereits verstorbenen Menschen benannt werden, wurde der Flughafen wieder umbenannt.
Ich glaube so verhält es sich auch in der Geschichte, mit dem Tod kommt die Berühmtheit, das war ja auch bei manch Komponisten und Maler so.
Natürlich stimmt das nicht immer, große Ereignisse und Menschen gehen in die Geschichte ein - es kommt immer auf das Ereignis an.

Na ja im Zusammenhang mit der RAF, werden auch noch lebende Personen in die Geschichte eingeordnet - ich denke da an Helmut Schmidt und seine damalige politische Haltung. Der Historiker Hartmunt Soell hat eine sehr eindrückliche Biographie (2. Bände) über Schmidt geschrieben.

Aber wie du schon selber sagtest, es kommt eben auf das Ereignis an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mal einen Ausspruch gehört, der lautet:

"Heute ist Morgen schon Geschichte."

Ich denke, Geschichte ist ein laufender Fluß und ist nicht immer klar zu trennen.

Wer bestimmt, wann ein Ereignis beendet ist und Geschichte.
Ich denke, das ist auch Definitionssache oder ergibt sich aus dem Lauf der Zeit oder auch nicht.........

Schönen Abend....
 
Zeitgeschichte erstreckt sich über das 19. und das ganze 20. Jahrhundert.
Hier möchte ich Dir widersprechen. Ich kenne auch den Definitionsansatz über die Existenz lebender Zeitzeugen von Zeitgeschichte. In dem Aufsatz, in dem ich dies las (Hockert: H.G.: Zeitgeschichte in Deutschland. Historisches Jahrbuch 113 (1993)), der sich natürlich vorrangig auf die bundesdeutschen Auffassungen bezieht,Zeit der noch Lebenden.
Jede Definition über bestimmte Jahreszahlen und Zäsuren bringt das Problem, dass sie über kurz oder lang veraltet, während der andere Zusatz da flexibler ist (und auch Herodot als Zeithistoriker einstuft, wenngleich seine Werke eben nicht mehr zur heutigen Zeitgeschichte gehören).

PS: an meiner Uni gibt es auch sowohl einen Lehrstuhl 19./20. Jhd. als auch Zeitgeschichte
 
Hier möchte ich Dir widersprechen. Ich kenne auch den Definitionsansatz über die Existenz lebender Zeitzeugen von Zeitgeschichte. In dem Aufsatz, in dem ich dies las (Hockert: H.G.: Zeitgeschichte in Deutschland. Historisches Jahrbuch 113 (1993)), der sich natürlich vorrangig auf die bundesdeutschen Auffassungen bezieht,Zeit der noch Lebenden.
Jede Definition über bestimmte Jahreszahlen und Zäsuren bringt das Problem, dass sie über kurz oder lang veraltet, während der andere Zusatz da flexibler ist (und auch Herodot als Zeithistoriker einstuft, wenngleich seine Werke eben nicht mehr zur heutigen Zeitgeschichte gehören).

PS: an meiner Uni gibt es auch sowohl einen Lehrstuhl 19./20. Jhd. als auch Zeitgeschichte

Tja das ist wohl von Uni zu Uni verschieden. Universität Freiburg (CH) bietet den Studiengang Zeigeschichte vom 19. Jahrundert und das ganze 20. Jahrhundert an.

Ich hab in einem frühren Beitrag geschrieben, ab dem 1. Weltkrieg, das scheint mir eine (im Moment) gute Zäsur zu sein.
 
Ich gliedere Geschichte allgemein so:
  • 4000 v. Chr. bis 500 n. Chr. Altertum
  • 500 n. Chr. bis 1500 n. Chr. Mittelalter
  • 1500 n. Chr. bis 1917/18 Neuzeit
  • 1917/1918 bis dato Zeitgeschichte
Mit der Übersicht bin ich bis dato ganz gut gefahren :friends:
 
Ich gliedere Geschichte allgemein so:
Ich halte mich an Fachtermini.
Fuchs/Raab: Wörterbuch Geschichte, 13. Auflage, München: dtv, 2002
Neuere Geschichte für die Zeit bis zum Ersten Weltkrieg und der russischen Oktoberrevolution, und
Neueste Geschichte für die Zeit seitdem, bzw. Zeitgeschichte, die jüngste Geschichte, aus der es noch Zeitzeugen gibt.
 
Zurück
Oben