War Papst Hadrian VI. (1522-1523) deutschstämmig?

D

Darius

Gast
Oder war Stephan IX. im 11. Jahrhundert der letzte deutsche Papst?
 
Darius schrieb:
Oder war Stephan IX. im 11. Jahrhundert der letzte deutsche Papst?


Papst Hadrian war deutschstämmig. Sein eigentlicher Name ist Adrian von Utrecht. Er wurde im März 1459 geboren, fungierte als Erzieher und Ratgeber Karls V. und führte während seiner Amtszeit als Bischof von Tortosa zum Teil dessen Regierungsgeschäfte in Spanien.

Hadrian war nicht nur der letzte deutschstämmige, sondern bis zur Wahl Johannes Pauls II. im Jahre 1978 auch der letzte nichtitalienische Papst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldigung für meiner slechtes Deutsch
aber ich komme aus die Niederlanden.

Papst Adrianus VI War nicht deutschstämmig. Er wurde im März 1459 geboren in Utrecht in die Niederlanden. Sein eigentlicher Name ist Adriaan florisz zoon Boeyens. Er studierte in Utrecht und später ist er Professor am Universität Leuven ( in Belgien) geworden.
Er baute sich während sein Pontifikat ein schönes Haus in seiner Heimstadt, Utrecht. (es heibst ''Paushuize'', das haus der papst)
 
Du hast recht, war bis zur Wahl von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1978 der letzte nicht-italienische Papst.
 
da hat es doch noch gar keine Niederlanden als Staatgebilde gegeben - cambrai utrecht und luettich als geistliche Territorien standen unter burgundische Einfluss - und es waren noch das luetzelburgische haus röm. kaiser !
 
Da Utrecht eben zu jener Zeit Teil des deutschen Reichs war, wird Hadrian VI. als 'deutscher' Papst aufgefuehrt, auch wenn er eigentlich Flame war. Doch wir haben ja jetzt Benedikt XVI., da koennen wir den Hadrian ruhig den Flamen ueberlassen.
 
Man könnte (Gegen-)Papst Clemens VII. als Deutschen bezeichnen. Er war der Bruder des amtierenden Grafen von Genf, und Genf gehörte damals zum deutschen Reich. Clemens sprach sogar deutsch und war mehrfach am Hofe Kaiser Karls IV. gewesen.
 
Mark Mallokent schrieb:
Ich verstehe nicht recht, was du meinst. Was paßt nicht auf Genf? Und was hat das mit dem "Sacrum Romanum Imperium" zu tun?

Genf gehörte nicht zum deutschen Reich, sondern zum Sacrum Romanum Imperium.
 
hyokkose schrieb:
Genf gehörte nicht zum deutschen Reich, sondern zum Sacrum Romanum Imperium.
Das ist nicht ganz richtig. Genf gehörte zur Grafschaft Savoyen, und diese ist 1361 wiederum von Kaiser Karl IV. aus dem Königreich Arelat herausgelöst worden und dem deutschen Reich eingegliedert worden.
 
Mark Mallokent schrieb:
Das ist nicht ganz richtig. Genf gehörte zur Grafschaft Savoyen, und diese ist 1361 wiederum von Kaiser Karl IV. aus dem Königreich Arelat herausgelöst worden und dem deutschen Reich eingegliedert worden.

Das war mir nicht geläufig, vielen Dank für den Hinweis.

Wie auch immer, Clemens VII. war ja schon 1342 geboren worden und somit gebürtiger Burgunder. Später wohnte er ja nicht mehr in Genf.
 
Gegen Burgunder hätte ich gar nichts einzuwenden. Das Interessante ist aber, daß seine "deutsche" Nationalität bei seiner Wahl durchaus eine Rolle gespielt hat (ich schreibe gerade eine Arbeit darüber). In dem Aufsatz von Robert Delort, Aux origines du Grand Schisme: l'élection de Robert de Genève, pape Clément III (sic) (avril-septembre 1378), in: Des archives à la mémoire: Mélanges d'histoire politique, réligieuse et sociale offerts à Louis Binz (Mémoires et documents publiés par la Société d'historie et d'archéologie de Genève 57), Genf 1995, S. 53-80 heißt es auf S. 56: "Passons sur le fait que Robert de Genève n'était évidemment pas français mais de la 'nation allemande'". Dabei beruft Delort sich auf ein Statement des Kardinals von Limoges, der an der Wahl Roberts bzw. Clemens teilgenommen hat: Quia video quod Gallici vellent gallicum et ytalici similiter Ytalicum, ego non nomino Gallicum nec Ytalicum, sed nomino et eligo alium, qui non est Gallicus nec ytalicus, scilicet dominum Robertum cardinalem Gebennensem, qui est de natione Alamannie (nach Etienne Baluze und Guillaume Mollat, Vitae paparum Avenionensium, Bd. 2, S. 761.
 
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