#3+4
@Scorpio, 21.6.2012
Jim Corbett, der große Jäger und Artenschützer machte sich Gedanken, was Tiger und leoparden zu Maneatern machte. Bei Leoparden machte er deren Vorliebe für Kadaver verantwortlich und verwies darauf, dass meist nicht genug Brennholz vorhanden war, um die Körper von Verstorbenen vollständig zu verbrennen. Er hielt menschenfresende Leoparde für gefährlicher als Tiger, die nur selten Menschen in Dörfern und Hütten angriffen, während der berüchtigte Maneater von Rudrapradesh jahrelang eine Pilgerroute nach Nepal unsicher machte, wobei er mehrfach in Hütten schlich, sich einen schmackhaften Pilger schnappte und verschwand, ohne dass die anderen Scdhlafenden aufwachten. Die Vorstellung, das Maneater, die Geschmack an Menschen fanden, nur noch diese Beute jagen, verwies Corbett ins reich der legende, was schon aus der dazwischenliegenden Zeit zwischen zwei Rissen deutlich wurde. Eine ausnahme schien der Maneater von Champawatt zu sein, eine Tigerin, die mehr als 400 Menschen fraß. Diese hatte eine Vorderladerkugel abbekommen, andere Maneater waren durch Stachelschweinborsten invalide geworden und Habitatschwund und Wildmangel waren meistens die Ursachen. Eine Besonderheit stellen noch heute die Tiger, die in den Sunderbans des Gangesdelta leben. Es wurden bereits mehrfach Tiger zu Maneater, ohne dass sie eine Verletzung erlitten hätten, und noch heute werden immer wieder Honigsammler und Holzfäller Opfer von Tigerattacken.
Im Forumarchiv müsste auch noch ein Thread über Maneater vorthanden sein.
Die Tatsache, dass Homo sapiens, diese Krönung der Schöpfung, dieses Abbild Gottes, eben doch nur theoretisch an der Spitze der Nahrungskette steht und Bestandteil eines Löwengelages sein könnte, hat die Phantasie der Menschheit angeregt. Von einem Stier aufgespießt zu werden, von einem Elefanten totgetrampelt werden, ist tragisch, als Bären- oder Löwenkot zu enden, aber schlichtweg unerträglich. Herakles und Simson balten sich mit asiatischen Löwen, St. Georg wird es wohl mit einem Nilkrokodil zu tun gehabt haben, während Grendel und seine noch schreckklichere Mutter vielschichtiger sind in dem altenglischen Epos vom Helden Beowolf. das Monster grendel schleicht sich fast im stil von Jim Corbetts Leoparden in König Hrothgars Trinkhalle, um sich an alkoholisierten Kriegern gütlich zu tun.