Warum Askese und Selbstkasteiung?

Laudine

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Vielleicht könnt ihr mir helfen:

Ich würde gerne verstehen, warum (vor allem) im MA Mönche u.a. gläubige Menschen sich selber Schmerzen zugefügt haben. Diese 'Selbstfolter' ging ja teilweise bis kurz vor den Tod. Oder man wollte andere Grenzen überschreiten: Ekel, Hunger, Kälte, Wärme. Und alles im Namen Gottes.
Z.B. soll Hildegard v. Bingen das Waschwasser von Aussätzigen getrunken haben. Wilhelm v. Malavalle (Wilhelmiten) soll sich Eisennägel unter die Fingernägel gerammt und sein Leben lang gefastet haben. Johannes Bonus (Johannboniten) soll extra warme Kleidung im Hochsommer getragen haben.
Dann gibt es die Büßergürtel, die Peitschen, Feuer usw. Ich weiß, dass die Geschichten nicht immer wahr sind.
Trotzdem war die Vielzahl bei den verschiedenen Arten der Selbstkasteiungen enorm groß.

Aber wozu das alles? Fühlte man sich so Gott näher? Oder fühlte man die sündige Seele des Menschen so stark, das man sich wieder 'rein' prügeln wollte?
 
Ich möchte auf einen Beitrag (wenn auch zu einer anderen Frage) und einen Wikipedia-Artikel hinweisen.

Lukrezia Borgia schrieb:
Die Vorstellung des strafenden Gottes des Alten Testaments war im Mittelalter verbreiteter als die dies verzeihenden Vaters des Neuen Testaments. Lud nun jemand Schuld auf sich, wurde damit die göttliche Ordnung gestört und man musste Gottes Zorn besänftigen, indem man den Delinquenten Buße tun ließ.

Wikipedia schrieb:
Die Menschen verstanden ihr Schicksal als Gottesstrafe für ihr sündhaftes Leben und die Flagellanten sahen eine Versöhnung mit Gott nur durch eine schmerzhafte Selbstpeinigung.
 
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