Da verstehe ich schon zwei Sätze nicht.
Kannst Du Dir diese nochmal durchlesen?
Ich meine damit, dass der Antoninuswall zwar kürzer war, als der Hadrianswall, sich als stationäre Grenzlinie aber nur unter militärisch günstigen Bedingungen dauerhaft halten ließ. Es fehlte dafür das nötige Logistikzentrum, um Trupppen, Nachschub und Reserven zu mobilisieren, Einbrüche abzuriegeln etc. Südlich des Hadrianswalls verfügten die Römer über ein ausgebautes Straßennetz und mit Eburacum/ York über eine nah gelegene Basis, die diese Voraussetzungen günstig erfüllte, während diese Kräfte erst durch ein an Infrastrukturell schwaches Gebiet bis zu den Highlands gelangen mussten.
Ich denke, der Antoninuswall war eher eine Glacis- und Vorfeldverteidigungslinie, in dem die römische Herrschaft vermutlich mit einigen vexilationes aufrecht erhalten wurde.
Schließlich muss man sich fragen, wie weit das Imperium Romanum über die vorhandenen Ressourcen für eine weitere Ausdehnung im 2. und 3. Jahrhundert verfügte.
Die drei Legionen in Germanien waren nicht in der Lage, die Germania libera zu erobern und dauerhaft zu beherrschen. Claudius und Trajan lernten daraus und setzten weit mehr Truppen ein. So marschierte Trajan mit 20 Legionen gegen Drecebalus, und Dakien mit seinen Goldbergwerken war ein lohnendes Eroberungsobjekt. Arabia, Mesopotamia, Assyria waren reiche Provinzen, dennoch musste Hadrian schließlich die Eroberungen Trajans wieder rückgängig machen, auch wenn Rom später wieder Teile Mesopotamiens mit Nisibis eroberte.
Mit dem Regierungsantritt Marc Aurels begannen große Probleme, seit Jahrhunderten tauchten erstmals wieder Germanen in Norditalien auf, die Aquilea belagerten und Opitergium plünderten, während Zivilisten und Soldaten in Massen von der "Antoninischen Pest" dahin gerafft wurden. Der Donauraum und selbst Italien war bedroht. Da war einfach nicht genug an Reserven übrig, um die Highlands zu erobern, zu besetzen und zu verwalten.