Warum kam es nicht zu einer Fachkonferenz?

Griffel

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Ich möchte mal ein Thema ansprechen, dass eigentlich zwingend sein sollte! Wir alle wissen ja, dass die Weimarer Republik so ihre Schwierigkeiten hatte! Unter anderem das Thema Reparationen war ein Thema mit viel Konfliktstoff. Welches man zuerst mit dem Dawes-Plan und nachdem dieser gescheitert war, mit dem Young-Plan zu lösen versuchte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Young-Plan

Daran hing ja eigentlich alles! Zumindest im wirtschaftlichen Bereich.:eek: Die große Wirtschaftskrise von 1929, machte es dem Deutschen Reich endgültig unmöglich seine Verpflichtungen zu erfüllen. Was wiederum auch andere Länder in Schwierigkeiten brachte, da auch diese ihre Kredite nicht zurückzahlen konnte. Dies ging zulasten der USA.:cool::mad: Nun konnte man auf dem Standpunkt stehen, dass ab 1929, jeder mit "sich" zu tun hatte.
Was ja auch in gewisser Weise stimmte. Und dennoch müsste doch allen verantwortlichen Politikern in allen Ländern klar gewesen sein, dass wenn man seine Ziele erreichen wollte, man zusammenarbeiten musste.
Deshalb frage ich mich, warum man im Zeichen einer weltweiten Krise, nicht eine Fachtagung wie 1922 in Genua abgehalten hat? Davon haben damals alle profitiert. Wobei hier natürlich andere Schwerpunkte zu setzen gewesen wären.

Die Schaffung des Bretton-Woods Systems fällt ja erst in den 2. WK. Hier ging es zwar "nur" um Währungen, aber auch die haben ja in der Wirtschaftskrise eine Rolle gespielt. Mich wundert vor allem, dass die USA bzw. die US-Regierung als größter Gläubiger nicht auf einer solchen bestanden hat. Wenn, man allerdings bedenkt, dass damals Herbert Hoover Präsident war, ist das schon nicht mehr so verwunderlich.:rolleyes: Allerdings gilt dieser Mann nicht zu Unrecht als einer der schlechtesten Präsidenten der USA.
https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Hoover

Deutschland hat ja so eine Konferenz angeregt, sie kam aber nicht zu Stande.
 
Deutschland hat ja so eine Konferenz angeregt, sie kam aber nicht zu Stande.

Natürlich kam die zustande, 1932 in Lausanne.
Die Streichung der Reparationsleistungen bis auf einen Restbetrag von 3 Milliarden Goldmark lag auf dem Tisch (und der wäre ohne weiteres aufzubringen gewesen).

Die Regierung v. Papen war lediglich nicht willens, sich darauf einzulassen, pokerte noch höher und verzockte sich dabei, so dass es zu keiner Einigung kam.
 
Es wurde sogar die Streichung des berüchtigten Artikel 231 des Versailler Vertrages konzediert, ebenso die Gleichberechtigung auf der Abrüstungskonferenz in Genf. Aber es wurden vier Milliarden RM als Abschlusszahlung verlangt.
Das war eigentlich ein enormer Erfolg, das der Artikel 231 gestrichen werden sollte und es ist nicht zu begreifen, weshalb man auf dieses Angebot nicht eingegangen war. Man war im Prinzip 14 Jahre nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg wieder auf Augenhöhe mit den anderen Großmächten; aber nein, man wollte noch mehr.
 
Wie gesagt, es geht mir nicht um nur Deutschland. Angesichts einer solchen Krise, mussten doch alle Staaten daran interessiert sein, dass der "Laden" am Laufen blieb.:rolleyes: Wenn, von Papen nicht auf den Deal eingegangen ist, dann sollte man ihn dafür prügeln. Für mich ist das etwa so, als ob ein Ertrinkender den Rettungsring ablehnt, weil, ihm die Farbe nicht passt.
 
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