Warum war Afrika so wenig entwickelt

Schaut man sich einmal die aktuellen Zahlen für das Bruttonationaleinkommen, die Schuldenrate, die Alphabetisierungsrate, die Einschulungsrate, die Gesundheitsausgaben, die Säuglingssterblichkeit und die Lebenserwartung im Vergleich an, so kommt man zu desaströsen Ergebnissen für die schwarzafrikanischen Staaten.
Meinst du den Human Development Index ? Wikipedia ?
Da sehe ich doch ein paar afrikanische Staaten im orangen Bereich, die man in der gleichen mittleren Gruppe wie Vietnam findet. Das Asien blockmäßig weniger rot und dunkelrot wirkt, liegt auch am grünen Chinablock.
Ich suche noch immer nach einem Vergleichsland zu Vietnam?
Vietnam ist extrem dicht besiedelt und ein Küstenland und hatte /hat durch die Vietnamskriegsgeschichte eine besondere Aufmerksamkeit und Identität.
 
Meinst du den Human Development Index ? Wikipedia ?
Da sehe ich doch ein paar afrikanische Staaten im orangen Bereich, die man in der gleichen mittleren Gruppe wie Vietnam findet.

Nein, diese Zahlen entnehme ich dem aktuellen Fischer Weltalmanach 2011.

Unter den schwarzafrikanischen Staaten - ich nehme hier also Marokko, Tunesien, Algerien usw. aus - gibt es so gut wie keine Lichtblicke. Einzelne Ausreißer sind nicht repräsentativ für die große Masse der wirtschaftlich und sozial gescheiterten afrikanischen Staaten. Da hilft alles Beschönigen und Schönreden nichts - man muss dieser Realität schonungslos ins Auge sehen und konkrete Gegenmaßen überlegen - möglicherweise auch ganz unkonventionelle wie die Einsetzung einer Sequester-Regierung zur Zwangsverwaltung durch die UNO.

Anders ist dem Übel scheiternder Staaten in den nächsten 100 Jahren nicht beizukommen, wenn man den korrupten und unfähigen feudalen Eliten und ihren Clans nicht das Ruder überlassen will.
 
man muss dieser Realität schonungslos ins Auge sehen und konkrete Gegenmaßen überlegen - möglicherweise auch ganz unkonventionelle wie die Einsetzung einer Sequester-Regierung zur Zwangsverwaltung durch die UNO.
Wie soll das gehen? Abgesehen davon, dass so eine Maßnahme in den UN nie durchzubringen wäre, würden sich das die betroffenen Eliten natürlich nicht gefallen lassen. Man müsste in fast jedem betroffenen Staat militärisch intervenieren. Dazu wären weder die USA noch die EU bereit, und die AU schon gar nicht.
 
Wie soll das gehen? .

Das weiß ich auch nicht. Aber wie's jetzt geht, geht's auch nicht.

Schon im Interesse der afrikanischen Bevölkerung wird man an entschiedeneren Maßnahmen nicht vorbeikommen - es sei denn, man begnügt sich auch die nächsten 100 Jahre mit Appellen und Sonntagsreden und der seit 50 Jahren nutzlosen Entwicklungshilfe, die wie Wasser in der Sahara versickert.
 
Das weiß ich auch nicht. Aber wie's jetzt geht, geht's auch nicht.

Schon im Interesse der afrikanischen Bevölkerung wird man an entschiedeneren Maßnahmen nicht vorbeikommen - es sei denn, man begnügt sich auch die nächsten 100 Jahre mit Appellen und Sonntagsreden und der seit 50 Jahren nutzlosen Entwicklungshilfe, die wie Wasser in der Sahara versickert.

Das hast du sehr schön gesagt. Aber eine Lösung ohne Peitsche weiß ich auch nicht.
Einmal mehr: Was können die Vietnamesen, was die Afrikaner nicht können? Vielleicht sollte man einfach die Frauen ans Ruder lassen. In den Emigrantenfamilien hier haben sie das Sagen...
 
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Einmal mehr: Was können die Vietnamesen, was die Afrikaner nicht können? Vielleicht sollte man einfach die Frauen ans Ruder lassen. In den Emigrantenfamilien hier haben sie das Sagen...

Es ist natürlich auch eine Frage des kulturellen Hintergrunds und der sozio-kulturellen Tradition und somit auch der Mentalität. Und die ist offensichtlich bei einem Koreaner anders als bei einem Hutu, wie auch die Mentalität eines italienischen Sizilianers anders ist als die eines Isländers. - So ist da nun mal, aber ein solcher Befund muss ja nicht auf ewig in Stein gemeißelt sein.
 
Das hast du sehr schön gesagt. Aber eine Lösung ohne Peitsche weiß ich auch nicht.
Einmal mehr: Was können die Vietnamesen, was die Afrikaner nicht können? Vielleicht sollte man einfach die Frauen ans Ruder lassen. In den Emigrantenfamilien hier haben sie das Sagen...
Dichter zusammenwohnen! Ausserdem eine seit 2000 Jahren nahezu ungebrochene, bewußte Geschichte.
Weiterhin Zinn abbauen und Gewinn bringend verkaufen (z.B.)
 
Hinweis der Moderation

Bitte achtet bei der Diskussion dass ihr nicht in die Tagespolitik abrutscht. Einzelne Beiträge sind hier bereits an der Grenze.

Danke
 
Das hast du sehr schön gesagt. Aber eine Lösung ohne Peitsche weiß ich auch nicht.
Einmal mehr: Was können die Vietnamesen, was die Afrikaner nicht können? Vielleicht sollte man einfach die Frauen ans Ruder lassen. In den Emigrantenfamilien hier haben sie das Sagen...

Es ist das sozusagen die tequila- Frage: wo ist der Wurm drin, wo ist er nicht drin? Bei den einheimischen afrikanischen Eliten ist er sicher drin, was die Thesen der Leute zu bestätigen scheint, die uns mit rhetorischen Ergüssen erfreuen, und uns die Welt erklären: "Der Schwarze schnackselst gern" und befindet sich im Übrigen auf einem niederen Kulturniveau.

Natürlich lassen sich nicht alle Probleme Afrikas auf den Kolonialismus schieben, doch koloniale und postkoloniale Strukturen, wirken weiterhin. Stanley, der Apologet der europäischen "Zivilisation" in Diensten Leopold II. war erschüttert von den Warlords und Kindersoldaten von Ipoto.

Stanley schrieb, für jedes Stück Elfenbein würde ein Mensch getötet und eine Hütte verbrannt, für zwei Stoßzähne ganze Landstriche entvölkert.
Ersetzt man das Wort Elfenbein durch Diamanten, Kupfer, Gold, Koltan und Uran,, so hat sich nichts an den Zuständen geändert, die Stanley anprangerte. Im Gegenteil! Der Zivilisationsauftrag der Europäer, "the white man´s burden, wie Kipling schrieb, war ja nicht nur Scheinheiligkeit und Heuchelei, Kongogreuel und Hereromassaker. So konnten die Abgeordneten des Senegal darauf verweisen, dass sie früher "Citoyen francaises" waren, als die Bewohner von Nizza. Die Deutschen erwarben sich verdienste auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung, und sie führten Suaheli als Amtssprache in Ostafrika ein, was ein gemeinsames Bewusstsein der Tansanier förderte.

Den meist amerikanischen, multinationalen Konzernen ist das Schicksal der Afrikaner ebenso wurst, wie es den einheimischen "Eliten" wurst ist. Ob "Weiberherrschaft" die Lösung der Probleme bietet, wage ich zu bezweifeln, mögen so manche Damen auch die Peitsche schwingen können.

Einen Lösungsversuch auch nur ernsthaft zu unternehmen, setzt aber wohl voraus, sich einzugestehen, dass es kein ewiges Wachstum geben kann, das ohnehin nur auf Kosten der sogenannten Dritten Welt funktioniert, und dass es eine neues, gerechteres Weltwirtschaftssystem geben muss, dass man sich eingesteht, dass in unserem eigenen System, bei unseren Eliten ebenso der Wurm drin ist, wie bei den afrikanischen.


Die Lösung des Problems wird allerdings kaum von ´Pratschiks ausgehen, die für die marktradikalen Verursacher der Krise allabendlich eine Kerze anzünden.
 
Gerade Stanley ist eigentlich kein Vorbild.
Der hat sich ins "dunkle Innerafrika" geschossen.
 
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Einen Lösungsversuch auch nur ernsthaft zu unternehmen, setzt aber wohl voraus, sich einzugestehen, dass es kein ewiges Wachstum geben kann, das ohnehin nur auf Kosten der sogenannten Dritten Welt funktioniert, .

Von einem "ewigen Wachstum" hat hier auch keiner gesprochen, sondern davon, dass die Staaten Afrikas zumindest den wirtschaftlichen und sozialen Status anderer Exkolonien z.B. in Asien oder Südamerika erreichen sollten und dabei die Frage gestellt, warum das nicht so ist. Mit der ewigen wohlfeilen Kritik an den "bösen multinationalen Konzernen" und dem Jahrhunderte zurückliegenden Sklavenhandel kommen wir nicht weiter. Solche Exzesse weißer Kolonialherren haben Peru, Mexiko, Brasilien oder Kuba mindestens ebenso schlimm erlebt. Da ist nahezu ein ganzer Kontinent entvölkert worden!

Länder wie Mexiko, Peru oder Kuba wurden noch erheblich schlimmer durch die Kolonialmächte ausgebeutet und haben heute - gemessen an Kongo, Ruanda, Niger, Tschad oder Mali - eine nahezu paradiesische Existenz - ganz zu schweigen von asiatischen Exkolonien wie Südkorea, Vietnam, Indonesien oder Malaysia, die zu industriellen Schwellenländern wurden.
 
Gerade Stanley ist eigentlich kein Vorbild.


Das ist er ganz sicher nicht! Zumal das Zitat, das ich anführte, ja keineswegs eine Kritik an der Kolonialisierung der Europäer beinhaltete, sondern vielmehr solche Gräuel angeführt wurden, um Werbung für den Kongofreistaat zu machen, der eine rein philanthropische Einrichtung sein sollte, um den Kongolesen die Segnungen der Zivilisation zu ermöglichen.

Stanley hasste Afrika und schrieb immer nur vom Dark Continent oder von Reisen in the Darkest Africa, wohin er aufbrach, Emin Pascha zu retten, der gar nicht gerettet werden wollte und ihn im makellos weißen Tropendress empfing.

Immerhin war er nicht ganz so rassistisch wie Cecil Rhodes und betraute während seiner administrativen Tätigkeit im Kongo auch Schwarze mit Führungsposten betraute.
 
Das wird zwar schon Tagespolitisch aber nur eins kann Afrika helfen das wir ihm nicht mehr helfen.

Dann müssten die Eliten überlegen wie sie selbst ihr Volk durchfüttern und sonst zu Geld kommen, auch wenn es anfänglich schreckliche Folgen haben würde.

Zwangsverwaltung unter UN ist Schwachsinn.
 
Einen Lösungsversuch auch nur ernsthaft zu unternehmen, setzt aber wohl voraus, sich einzugestehen, dass es kein ewiges Wachstum geben kann, das ohnehin nur auf Kosten der sogenannten Dritten Welt funktioniert, und dass es eine neues, gerechteres Weltwirtschaftssystem geben muss, dass man sich eingesteht, dass in unserem eigenen System, bei unseren Eliten ebenso der Wurm drin ist, wie bei den afrikanischen.
Das ist doch sozialistischer Schwachsinn, entschuldige wenn ich das sage, was die Welt braucht ist Innovation und wirtschafliches Wachstum und das Tonnenweise.

Immerhin haben den Käse schon Intelektuelle im 19 Jahrhundert gesagt, hätten wir auf die gehört hätten wir heute keine Autos, Flugzeuge, könnten die Welt nicht ernähren, hohe Kindersterblichkeit e.t.c.
 
Das ist doch sozialistischer Schwachsinn,

Bevor Du Anderen unterstellst, Schwachsinn zu reden, solltest Du Dir mal die starke Bedeutung von Technik und damit zusammenhängenden Innovationen für die Entwicklung der Produktivkräft im Sozialismus bzw. Kommunismus ansehen. Durchaus erhellend und lehrreich!

Vielleicht solltest Du Dir beispielsweise, um die "Wurzeln zu verstehen, mal die technologischen Exzerpte von Marx und Engels ansehen und ihre sehr intensive Beschäftigung mit Technik und ihre Faszination für Technik.

Eine Linie, die in der Modernisierungs- und Industriealisierungspolitik der meisten KP`s eine sehr starke Rolle gespiel hat. Allerdings aufgrund anderer Faktoren nicht die Dynamik entfalten konnte wie im kapitalistischen Westen.
 
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Bevor Du Anderen unterstellst, Schwachsinn zu reden, solltest Du Dir mal die starke Bedeutung von Technik und damit zusammenhängenden Innovationen für die Entwicklung der Produktivkräft im Sozialismus bzw. Kommunismus ansehen. Durchaus erhellend und lehrreich!

Vielleicht solltest Du Dir beispielsweise, um die "Wurzeln zu verstehen, mal die technologischen Exzerpte von Marx und Engels ansehen und ihre sehr intensive Beschäftigung mit Technik und ihre Faszination für Technik.

Eine Linie, die in der Modernisierungs- und Industriealisierungspolitik der meisten KP`s eine sehr starke Rolle gespiel hat. Allerdings aufgrund anderer Faktoren nicht die Dynamik entfalten konnte wie im kapitalistischen Westen.

Sozi ist nur KP sondern auch die SPD, Linke oder Grüne.

Das Marx ein Produktionsverfechter war, weiß ich selber.
 
Dann ist die ursprünglich Äußerung umso weniger verständlich!

Okay, dann habe ich mich falsch ausgedrückt.

Allerdings sind diese Thesen in linken oder komunistischen Parteien sehr beliebt.

Auf Marx gehen sie allerdings nicht zurück.

Wenn wir Sozialismus als Ideologie von Marx und Engels definieren hast du natürlich Recht.
 
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