So, jetzt habe ich diesen vereisten Urlaubstag-Morgen damit verbracht hier etwas darüber zu erfahren, warum Afrika so wenig entwickelt war (dabei wollte ich eigentlich was ganz anderes:autsch:...gabs mal eine Zivilisation/Kultur am/im Kongo ?).
Und anscheinend WAR Afrika nicht weniger entwickelt als anderswo, sondern IST nur jetzt nicht mehr so entwickelt, bzw. hat den Anschluss verpasst.
Interessante Erklärungsversuche, Meinungen und Ideen wurden auch viele vorgebracht.
Auch ist klar das ein derartiges Thema sehr komplexe/vielschichtige (Hinter)Gründe hat.
Aber ich bin doch etwas erstaunt, dass erst beim vorletzten von 174 Beiträgen jemand die aktuellsten, einleuchtendsten und gewichtigsten Gründe (zumindest für mich) nennt, warum dort auch nichts merklich besser wird (Scorpio war vorher schon mal in dieser Richtung unterwegs).
Afrika hat, wie von kutscher schon erwähnt, gar keine Chance auf die Beine zu kommen.
Ein Grossteil der dort abgebauten Rohstoffe z.B. kommt halt nicht den dortigen Bevölkerungen zugute, durch die dann „Entwicklung“ stattfinden könnte.
Eher im Gegenteil wird dadurch sogar Millionen Menschen ihre Lebensgrundlage entzogen (Beispiele gibt es genug...), und führt so anstatt zu einer Verbesserung z.B. sogar zu einer Verschlechterung der Kindersterblichkeit (oder was auch immer).
Das Ziel jeder wirtschaftlichen Betätigung ist nunmal in der Regel das eigene Wohlergehen, und nicht das Wohl anderer. Deshalb kratzt es auch keinen Konzern/Investor wenn aufgrund seiner Ölförderung/was auch immer die Natur samt Bevölkerung auf der Strecke bleibt.
Wir hier in den „Entwickelten“ Staaten haben halt Mechanismen entwickelt um diese, nennen wir es mal negativen Aspekte des Fortschritts/Wirtschaftssystems, in gewissen Grenzen zu halten.
Leider gilt das aber auch nur für uns und hier. Deshalb interessiert es hier/uns auch niemanden wenn dass wenige was an Wertschöpfung in den Ursprungsländern verbleibt durch korrupte „Oberschichten“ abgeschöpft wird,...solange unser Wohlstand gesichert ist.
Und das ist ganz sicher noch ein Erbe unserer Kolonialzeit. Schliesslich wurden auch gerne nochmal auf den letzten Drücker vor der Unabhängigkeit diverse Rohstoffquellen langfristig vertraglich gesichert. Und um diese Verträge wiederum abzusichern wurde tendenziell auch weniger Wert auf freie Demokratien mit Bevölkerungen die Ansprüche entwickeln könnten gesetzt, sondern eher auf diese sog. „Eliten“ samt ihrer Diktatoren/Pfründesicherern:motz:...naja, Namen gibt es derer ja fast unendlich...
Somit sehe ich einen Grossteil der Schuld warum Afrika so wenig entwickelt ist eindeutig in den Kolonialen Ursprüngen, die ja nun mal auf das ausbeuten anderer zum eigenen Nutzen hin entwickelt wurden.
@ Dieter
Zu den von dir erwähnten vielen sinnlos versickerten Milliarden Entwicklungshilfe von „uns“.
Alleine die jährlichen Zinszahlungen der Entwicklungsländer AN UNS liegen um ein vielfaches höher als die jährlichen weltweiten Entwicklungshilfen ausmachen...
(und wie sinnvoll dieses Geld in unseren „Eliten“/Banken versickert kann sich jeder selber fragen...):cry:
Das alles ist nun „schön und gut?“, aber so neu und unbekannt nun auch nicht.
Interessant wäre nun in der Tat der Unterschied zu den asiatischen Ländern.
Haben die sich ihre Unabhängigkeit in dieser Beziehung anders gestaltet ?
Liegt es vielleicht daran, dass es dort tendenziell mehr Demokratien gibt (seit relativ kurzer Zeit, und fast zeitgleich zu deren Aufschwüngen), die ihren Willen gegen oder für etwas besser zum Ausdruck bringen kann ?
Gab es denn gravierende Unterschiede der Kolonisationssysteme in Afrika und Süd-Ost-Asien ?
Der neugierige