Warum war Afrika so wenig entwickelt

Der Impact durch Zivilisationskrankheiten im Zuge der Kolonisierung Amerikas fand daher in Afrika (zumal hier Hühner und Rinder, von denen wir unsere Zivilisationskrankheiten haben, ebenfalls zu den Haustieren zählten) und Asien nicht statt. Es mag sein, dass die Menschen der alten Welt einen solchen Impact im Zuge der neolithischen Revolution erlebten - wofür es meines Wissens aber bisher noch kein definitives Zeugnis gibt.

Die eurasischen Zivilisationen hatten unter den Infektionskrankheiten ebenso zu leiden wie Amerika, aber eben früher. Lies dir mal McNeill's Plagues and Peoples durch. Demnach waren Ausbrüche der Pest im 6. Jh., 8. Jh. und 14. Jh. entscheidend für das Scheitern der justinianischen Restaurationspolitik, dem Niedergang der Tang-Dynastie und der Auflösung der mongolischen Herrschaft in China verantwortlich. Noch im 16. Jh. starb in Venedig, wo Statistiken geführt wurden, jeder Dritte an der Pest.

Tatsache ist, daß die amerindischen Völker, die von den meisten Infektionskrankheiten wie Masern, Pocken und Pest verschont blieben, die längste Zeit einen unglaublichen Entwicklungsvorteil vor den Völkern der Alten Welt hatten, wo ganze Staaten und Reiche sich unter dem periodisch auftretenden Massensterben auflösten.
 
Karl der Große wird in Deutschland große Bedeutung beigemessen. Dass er ein Kriegsverbrecher und wortbrüchig war, schmälert sein Ansehen in keiner Weise.

Wenn du Karl den Großen als "Kriegsverbrecher" bezeichnest, dann musst du auch alle anderen großen Herrscher der Antike und des Mittelalters (vielleicht auch spätere) so bezeichnen. Alexander der Große, Caesar, Augustus, Theoderich, Otto der Große, Osman I. und viele andere haben weite Gebiete erobert, viele Völker unterworfen und dabei wenig oder gar nicht auf den Schutz der Zivilbevölkerung geachtet.

Man muss diese Herrscher und alle anderen aus ihrer Zeit heraus verstehen und bedenken, dass in der Antike und im Mittelalter andere Kategorien einen erfolgreiche Herrscher ausmachten und darf nicht mit heutigen Moralvostellungen messen - kein professioneller Historiker tut das, sondern beurteilt die Menschen aus dem Wertesystem ihrer Zeit heraus ... und das war bei Caesar oder Karl dem Großen anders als heute.
 
Irgendwie vermisse ich bei der ganzen moralischen Diskussion über den negativen Einfluß des Sklavenhandels auf Afrika, daß es doch hauptsächlich afrikanische Häuptlinge und Fürsten waren, die ihre Untertanen an die europäischen Sklavenjäger verhökerten.

Wenn der Hehler so gut ist wie der Stehler, macht das direkt 50% historische Mitverantwortung der Schwarzafrikaner an der eigenen Misere aus, bevor wir überhaupt über die Verbrechen des europäischen Kolonialismus anfangen zu reden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss diese Herrscher und alle anderen aus ihrer Zeit heraus verstehen und bedenken, dass in der Antike und im Mittelalter andere Kategorien einen erfolgreiche Herrscher ausmachten und darf nicht mit heutigen Moralvostellungen messen - kein professioneller Historiker tut das, sondern beurteilt die Menschen aus dem Wertesystem ihrer Zeit heraus ... und das war bei Caesar oder Karl dem Großen anders als heute.

Dann war der Zweite Weltkrieg in dessen Zeit und Wertevorstellungen ein legitimes Ereignis. Zu dieser Zeit jubelten hunderttausende Menschen in allen Ländern ihren Soldaten bei Verabschiedung zu. Ruhm, Ehre, Vaterland und Patriotismus standen im Bewußtsein der Völker hoch im Kurs.
Ich merk schon, das führt zu weit.
 
Ich finde, die Ursache des "Abkoppelns" der Staaten zwischen den Wendekreisen vom Industrieellen Aufschwung, und darum gehts hier ja, muß etwas mit dem exzessiven Gebrauch fossiler Energie, massiven Einsatz von Eisen und Stahl sowie dem Klima zu tun haben. Denn bis zur ~Erfindung und Einsatz der Dampfmaschine (industrielle Revolution) waren die Länder zwischen den Wendekreisen den anderen gleichwertig, wenn nicht gar über.
 
Es lässt sich sicherlich darauf zurückführen, dass in Europa einerseits einige klüge Köpfe hatte die es in Afrika (ohne jetzt abwertend zu wirken) nicht gab. (z.B. der Frühkapitalismus oder die Industrielle Revolution (erst später)) führten dazu dass in Europa sich dominantere Nationen bilden konnten. Da es in Afrika noch häufig Stammesgebiete gab, die ähnlich wie die Deutschen Lande damals ein Flickenteppich waren konnte sich keine große Nation bilden die die zum Aufschwung erforderlichen Ressourcen gehabt hätte.
 
Es lässt sich sicherlich darauf zurückführen, dass in Europa einerseits einige klüge Köpfe hatte die es in Afrika (ohne jetzt abwertend zu wirken) nicht gab. (z.B. der Frühkapitalismus oder die Industrielle Revolution (erst später)) führten dazu dass in Europa sich dominantere Nationen bilden konnten. Da es in Afrika noch häufig Stammesgebiete gab, die ähnlich wie die Deutschen Lande damals ein Flickenteppich waren konnte sich keine große Nation bilden die die den.Aufschwung erforderlichen Ressourcen gehabt hätte.

An den vorhandenen klugen Köpfen hat es sicher nicht gelegen, noch zur Zeit der Völkerwanderung wäre ein Leonardo vielleicht nur Schweinehirt geworden. Erst einmal müssen halt die ökonomischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen da sein, damit solche Geistesleuchten sich entfalten können. Dieses Problem ist durchaus noch aktuell. Wer weiß schon, wieviele potentielle Nobelpreisträger auch heute noch selbst in den Industriestaaten durch den Rost fallen.
 
Dann war der Zweite Weltkrieg in dessen Zeit und Wertevorstellungen ein legitimes Ereignis. Zu dieser Zeit jubelten hunderttausende Menschen in allen Ländern ihren Soldaten bei Verabschiedung zu. Ruhm, Ehre, Vaterland und Patriotismus standen im Bewußtsein der Völker hoch im Kurs.

Ich habe davon gesprochen, dass in der Antike und im Mittelalter andere Wert- und Moralvorstellungen herrschten.

Seit wann zählt die Zeit des Zweiten Weltkriegs zur Antike oder zum MA?

Ich habe es in Fett hervorgehoben.
 
An den vorhandenen klugen Köpfen hat es sicher nicht gelegen, noch zur Zeit der Völkerwanderung wäre ein Leonardo vielleicht nur Schweinehirt geworden. Erst einmal müssen halt die ökonomischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen da sein, damit solche Geistesleuchten sich entfalten können. Dieses Problem ist durchaus noch aktuell. Wer weiß schon, wieviele potentielle Nobelpreisträger auch heute noch selbst in den Industriestaaten durch den Rost fallen.
Nun Leonardo ist berühmt für seine Gemälde, seine "Ingenieurtätigkeit" wurde damals wie heute kaum beachtet. Er war seiner Zeit zu sehr voraus. Zu der Zeit war Niger vergleichsweise ein "Industriestaat"
 
Es lässt sich sicherlich darauf zurückführen, dass in Europa einerseits einige klüge Köpfe hatte die es in Afrika (ohne jetzt abwertend zu wirken) nicht gab. (z.B. der Frühkapitalismus oder die Industrielle Revolution (erst später)) führten dazu dass in Europa sich dominantere Nationen bilden konnten. Da es in Afrika noch häufig Stammesgebiete gab, die ähnlich wie die Deutschen Lande damals ein Flickenteppich waren konnte sich keine große Nation bilden die die zum Aufschwung erforderlichen Ressourcen gehabt hätte.


Wenn man die inteligentesten Köpfe in den Geisteswissenschaften hat nutzt das dir wenig.

Immerhin war die Entwicklung trotz der ganzen Genies in der Antike nur sehr langsam und viel dann nach der Völkerwanderung noch drastisch zurück.
 
ein Erklährungsversuch
durch die enge Bindung an den den Weltmarkt bzw. das globale Wirtschaftskreisläufe hat Afrika gar keine Chance eine industrielle Struktur zu entwickeln die über den Rohstoffabbau hinaus gehen würde. denn überall wo in Afrika ein neuer Markt entsteht wird dieser sofort von Unternehmen der G 20 Staaten versorgt. Eine Abkoppelung der afrikanischen Staatewn ist aber nur bedingt möglich, da der Wirtschaftstransfer wenigstens ein kleines bisschen Wohlstand in eine stark begrenzte Oberschicht bringt. Die industrielle Entwicklung in Europa lief ja auch über einen langen Zeitraum und über mehrere Zwischenschritte. Hinzu Kommt ja noch die destabile politische Lage in den einzelnen Staaten (z.B Kongo Somalia) welche die wirtschaftlichen Ambitionen der Bevölkerung auf das tägliche Überleben beschränkt und eine auch nur mittelfristige Entwicklung bremmsen. Merkwürdigerweise hat der rasante Bevölkerungsanstieg scheinbar keine Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung. Deutschland und die USA hatten am beginn ihrer industriellen Entwicklung eher von dem Zwang eine immer größere Bevölkerung versorgen zu müssen eher profitiert.
 
durch die enge Bindung an den den Weltmarkt bzw. das globale Wirtschaftskreisläufe hat Afrika gar keine Chance eine industrielle Struktur zu entwickeln die über den Rohstoffabbau hinaus gehen würde.

Die ehemaligen Kolonialstaaten Südkorea, Indonesien, Malaysia, Indien, Brasilien, Peru oder Mexiko zeigen, dass das sehr wohl und ziemlich erfolgreich möglich ist.

Hinzu Kommt ja noch die destabile politische Lage in den einzelnen Staaten

Das ist Folge einer schlechten Regierung und korrupter und feudaler einheimischer Eliten.
 
So, jetzt habe ich diesen vereisten Urlaubstag-Morgen damit verbracht hier etwas darüber zu erfahren, warum Afrika so wenig entwickelt war (dabei wollte ich eigentlich was ganz anderes:autsch:...gabs mal eine Zivilisation/Kultur am/im Kongo ?).


Und anscheinend WAR Afrika nicht weniger entwickelt als anderswo, sondern IST nur jetzt nicht mehr so entwickelt, bzw. hat den Anschluss verpasst.


Interessante Erklärungsversuche, Meinungen und Ideen wurden auch viele vorgebracht.
Auch ist klar das ein derartiges Thema sehr komplexe/vielschichtige (Hinter)Gründe hat.
Aber ich bin doch etwas erstaunt, dass erst beim vorletzten von 174 Beiträgen jemand die aktuellsten, einleuchtendsten und gewichtigsten Gründe (zumindest für mich) nennt, warum dort auch nichts merklich besser wird (Scorpio war vorher schon mal in dieser Richtung unterwegs).


Afrika hat, wie von kutscher schon erwähnt, gar keine Chance auf die Beine zu kommen.
Ein Grossteil der dort abgebauten Rohstoffe z.B. kommt halt nicht den dortigen Bevölkerungen zugute, durch die dann „Entwicklung“ stattfinden könnte.
Eher im Gegenteil wird dadurch sogar Millionen Menschen ihre Lebensgrundlage entzogen (Beispiele gibt es genug...), und führt so anstatt zu einer Verbesserung z.B. sogar zu einer Verschlechterung der Kindersterblichkeit (oder was auch immer).


Das Ziel jeder wirtschaftlichen Betätigung ist nunmal in der Regel das eigene Wohlergehen, und nicht das Wohl anderer. Deshalb kratzt es auch keinen Konzern/Investor wenn aufgrund seiner Ölförderung/was auch immer die Natur samt Bevölkerung auf der Strecke bleibt.
Wir hier in den „Entwickelten“ Staaten haben halt Mechanismen entwickelt um diese, nennen wir es mal negativen Aspekte des Fortschritts/Wirtschaftssystems, in gewissen Grenzen zu halten.
Leider gilt das aber auch nur für uns und hier. Deshalb interessiert es hier/uns auch niemanden wenn dass wenige was an Wertschöpfung in den Ursprungsländern verbleibt durch korrupte „Oberschichten“ abgeschöpft wird,...solange unser Wohlstand gesichert ist.


Und das ist ganz sicher noch ein Erbe unserer Kolonialzeit. Schliesslich wurden auch gerne nochmal auf den letzten Drücker vor der Unabhängigkeit diverse Rohstoffquellen langfristig vertraglich gesichert. Und um diese Verträge wiederum abzusichern wurde tendenziell auch weniger Wert auf freie Demokratien mit Bevölkerungen die Ansprüche entwickeln könnten gesetzt, sondern eher auf diese sog. „Eliten“ samt ihrer Diktatoren/Pfründesicherern:motz:...naja, Namen gibt es derer ja fast unendlich...


Somit sehe ich einen Grossteil der Schuld warum Afrika so wenig entwickelt ist eindeutig in den Kolonialen Ursprüngen, die ja nun mal auf das ausbeuten anderer zum eigenen Nutzen hin entwickelt wurden.


@ Dieter
Zu den von dir erwähnten vielen sinnlos versickerten Milliarden Entwicklungshilfe von „uns“.
Alleine die jährlichen Zinszahlungen der Entwicklungsländer AN UNS liegen um ein vielfaches höher als die jährlichen weltweiten Entwicklungshilfen ausmachen...
(und wie sinnvoll dieses Geld in unseren „Eliten“/Banken versickert kann sich jeder selber fragen...):cry:

Das alles ist nun „schön und gut?“, aber so neu und unbekannt nun auch nicht.


Interessant wäre nun in der Tat der Unterschied zu den asiatischen Ländern.
Haben die sich ihre Unabhängigkeit in dieser Beziehung anders gestaltet ?
Liegt es vielleicht daran, dass es dort tendenziell mehr Demokratien gibt (seit relativ kurzer Zeit, und fast zeitgleich zu deren Aufschwüngen), die ihren Willen gegen oder für etwas besser zum Ausdruck bringen kann ?
Gab es denn gravierende Unterschiede der Kolonisationssysteme in Afrika und Süd-Ost-Asien ?


Der neugierige
 
Aber ich bin doch etwas erstaunt, dass erst beim vorletzten von 174 Beiträgen jemand die aktuellsten, einleuchtendsten und gewichtigsten Gründe (zumindest für mich) nennt, warum dort auch nichts merklich besser wird (Scorpio war vorher schon mal in dieser Richtung unterwegs).

Wir sind kein Politikforum, worin es darum geht, tagespolitische Sachverhalte zu besprechen oder - weltanschaulich motivierte - Verbesserungsvorschläge für die Entwicklung Afrikas zu machen. Es geht hier also nicht darum: "Wie sieht Afrika heute aus?" sondern darum, wie es früher war, explizit um die Frage

"Europa war im 14. + 15. Jahrhundert deutlich weiter entwickelt als Afrika z.B. aber warum?" (Beitrag 1)

Du wirst feststellen, dass diese Frage im Thread keineswegs einheitlich beantwortet wurde.
 
Wir sind kein Politikforum, worin es darum geht, tagespolitische Sachverhalte zu besprechen oder - weltanschaulich motivierte - Verbesserungsvorschläge für die Entwicklung Afrikas zu machen. Es geht hier also nicht darum: "Wie sieht Afrika heute aus?" sondern darum, wie es früher war,

Okay, das habe ich wohl nicht so konsequent bedacht wie es hier wohl Sitte ist. Sorry !
Wobei das Thema Ende der Kolonialzeit und absichern der Rohstoffquellen in den z.B. 60ern aber doch wohl historisch genug wäre, oder ? -> aber passt natürlich nicht ganz zur Ausgangsfragestellung. -> das passen aber viele andere Posts hier auch nicht.


explizit um die Frage
"Europa war im 14. + 15. Jahrhundert deutlich weiter entwickelt als Afrika z.B. aber warum?" (Beitrag 1)

Du wirst feststellen, dass diese Frage im Thread keineswegs einheitlich beantwortet wurde.

Einheitlich natürlich nicht.
Es wurden aber doch genug afrikanische Beispiele genannt, so dass die Aussage das Europa im 14/15 Jhd. deutlich weiter entwickelt war, so pauschal wohl keinesfalls zutrifft (und sich somit eigentlich erledigt hat-zumindest so pauschal), oder liege ich damit auch falsch ?

Zumal sich ohnehin die (hier auch schon kurz angesprochene) Frage stellt, ob die "entwickeltste" Waffentechnik, auf die sich die vermeintliche Überlegenheit letztendlich bezieht, über alle anderen Errungenschaften gesetzt werden kann/sollte ?

Aber okay, der Thread ist ja eh schon seit ein paar Monaten selbst Geschichte.
Somit nichts für ungut...
(Ich versuche jetzt mal lieber etwas über den Kongo und dortige eventuelle Kulturen zu finden.)
 
Wobei das Thema Ende der Kolonialzeit und absichern der Rohstoffquellen in den z.B. 60ern aber doch wohl historisch genug wäre, oder?

Sicher, in einem eigenen Thema.


das passen aber viele andere Posts hier auch nicht.

Das ist leider so, passiert hin und wieder, ist die Dynamik einer jeden Diskussion.

Es wurden aber doch genug afrikanische Beispiele genannt, so dass die Aussage das Europa im 14/15 Jhd. deutlich weiter entwickelt war, so pauschal wohl keinesfalls zutrifft (und sich somit eigentlich erledigt hat-zumindest so pauschal), oder liege ich damit auch falsch?
Richtig, in der Pauschalität ist die Ausgangsfrage falsch gestellt.

Aber okay, der Thread ist ja eh schon seit ein paar Monaten selbst Geschichte.
Somit nichts für ungut...

Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, auch ältere Threads wiederzubeleben, am liebsten dann, wenn ein Argument noch nicht angebracht oder von den anderen Diskussionsteilnehmern nicht hinreichend gewürdigt wurde.
 
(Ich versuche jetzt mal lieber etwas über den Kongo und dortige eventuelle Kulturen zu finden.)

Natürlich gab es Kulturen im Kongo. Im Urwald rings um die Kongomündung lebten die Vorfahren der heutigen Pygmäen.

Bei der Ankunft der Portugiesen in Afirka, soll es ein Königireich Kongo gegeben haben. In wie weit dies der historischen Wahreit entspricht, ist schwer einzuschätzen. Denn beim Versuch diese Frage zu klären stösst man auf Hindernisse die nur sehr schwer zu überwinden sind.

Das erste Hinderniss ist, es fehlen jegliche schriftliche Quellen aus der Zeit vor dem Auftreten der Europäer in Afrika. Die einzigen Quellen die man hernziehen kann stammen aus der Archäologie, Ethnologie und der mündlichen Überlieferung, die aber noch ungewisser ist als anderswo. Die wenigen Quellen die man besitzt wurden aber bis heute mehr mit Phantasie als mit der historisch kritischen Methode ausgewertet.

Manchmal findet man in den Interpretationen dieser Quellen, die Absicht das völlige Fehlen von Kulturen vor dem Eindringen der Europäer zu beweisen.

Das zweite Hinderniss ist die Schwierigkeit vom Gebrauch der Begriffen wie sie die westlichen Historikern verwenden. Wenn wir von einem Kongoreich sprechen, wecken wir falsche Vorstellungen. Denn in dieser Epoche und Region fidnen sich keine Gebilde, die unseren Staaten, unseren Regierungen, Verwaltungen oder den scharf abgegrenzten Territorien ähnlich wären.
 
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