Was dachte der Ludwig XVI. als die Bastille gestürmt wurde?

Ja also wir machen das auch gerade im Geschichtsu... und da hat ja der eine diner zu Ludiwg gesagt das die Bastille gestürmt wird und der könig fragte daraufhin :
"eine revolte ?" - " nein eine revolution" er hat die lage verkannt und dachte das sich das problem von alleine lösen würde
 
Ja also wir machen das auch gerade im Geschichtsu... und da hat ja der eine diner zu Ludiwg gesagt das die Bastille gestürmt wird und der könig fragte daraufhin :
"eine revolte ?" - " nein eine revolution" er hat die lage verkannt und dachte das sich das problem von alleine lösen würde

Nette Anekdote.
Der König hatte schon vorher Truppen um Paris zusammengezogen, weil das Volk revoltierte.
 
Finde ich auch.
Gestern haben wir in Geschichte einen Allgemeinwissenstest geschrieben, der nicht bewertet wurde und da kam auch wieder "Wer sagte: "Der Staat bin ich"?" - Ich hab konsequent "Keiner" hingeschrieben.

Wie sich solche Klischees halten können, Wahnsinn! :nono:
Die Dauerhaftigkeit ist ja gerade das Charakteristikum des Klischees.

Es gibt kaum etwas Anhänglicheres, Treueres... :cry:
 
Die Dauerhaftigkeit ist ja gerade das Charakteristikum des Klischees.

Es gibt kaum etwas Anhänglicheres, Treueres...

Hm.. wenn wir schonmal dabei sind.:pfeif: Woher seid ihr euch da so sicher??? Gibts da ne interessante Quelle???
Und wenn wir schon bei diesen falschen Zitaten sind...:pfeif:. Wer hat das nochmal mit dem Kuchen gesagt??? Angeblich ja eine Prinzessin aus der Toskana:confused:. Ich habe leider keine Ahnung ob das stimmt und wie die heißt...
Wäre nett wenn jemand was dazu schreiben könnte

Hurvinek schrieb:
Nette Anekdote.
Der König hatte schon vorher Truppen um Paris zusammengezogen, weil das Volk revoltierte.

Naja soweit ich weiß waren es vorallem ausländische Söldner... Er hatte vermutlich etwas Größeres gegen die Nationalversammlung vor...
Mit der Erstürmung der Bastille und der einhergehenden
Bewaffnung der Bürger :gun:hat er wohl verzweifelt:weinen:. Von da ab war er ihnen so gut wie ausgeliefert und musste die Truppen abziehen.
 
Naja soweit ich weiß waren es vorallem ausländische Söldner... Er hatte vermutlich etwas Größeres gegen die Nationalversammlung vor...
Mit der Erstürmung der Bastille und der einhergehenden
Bewaffnung der Bürger :gun:hat er wohl verzweifelt:weinen:. Von da ab war er ihnen so gut wie ausgeliefert und musste die Truppen abziehen.

Die Nationalversammlung war bereits eine revolutionäre Angelegenheit. Man düpierte somit die Generalständeversammlung. Die Alleinherrschaft des Königs sowieso.
Vor dem Sturm der Bastille gab es im Juli schon unzählige Straßenkämpfe/Scharmützel mit der Armee und den bewaffneten Bürgern.

In den nachfolgenden Revolutionsjahren gab es allerhand "Enten" und Karikaturen über verblassende französische Herrscher.

Das versteht nicht jeder sofort: Diejenigen, die ein System hinwegfegen schämen sich etwas später darüber, dass sie es nicht schon früher getan haben, weil es letztendlich so einfach war. Diejenigen, vor denen sie knieten und buckelten, waren auf einmal einfache Bürger, Menschen wie du und ich. Man versuchte sich mit solchen erfundenen Anekdoten sich selbst moralisch zu entlasten.
 
Zur Rezeptionsgeschichte des angeblichen Marie-Antionette-Zitats:


Marie Antoinette, so hieß es, habe, als sie mit ihrer Kutsche einmal spazieren fuhr, gefragt, warum die Menschen alle so unglücklich aussähen. »Majestät, sie haben kein Brot mehr«, soll man ihr entgegnet haben.


Tatsächlich hatte die Missernte des Jahres 1789 die Brotpreise explodieren lassen. Hunger drohte. Aber Marie Antoinette habe auf die ihr gegebene Auskunft nur geantwortet: »Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen.« (S'ils n' ont pas de pain, qu'ils mangent de la brioche.)

Vermutlich (!!!) hat sie diese Worte nie gesagt.


Wahrscheinlicher ist, dass irgendjemand sie den Confessions (Bekenntnisse) des Philosophen Jean-Jaques Rousseau entnommen hat, des zur Zeit der Revolution meistgefeierten Schriftstellers.

Rosseau erwähnt in seiner zwischen 1766 und 1770 verfassten Schrift, eine Prinzessin - einen Namen nannte er nicht - habe angesichts Hungernder diese Worte von sich gegeben.


Überwiegend vertreten wird die These, dass die Worte fast hundert Jahre zuvor von Maria Theresia von Spanien (1638 - 1683), der Gattin Ludwig XIV., gesagt worden seien.


Dennoch, im Frankreich von 1789 glaubte jeder, dass nur Marie Antoinette die Urheberin dieser zynischen Antwort gewesen sein konnte.


Persönlicher Nachsatz:


Mehr, als das sie es vermutlich nicht gesagt hat, kann man also nicht behaupten.

Ich gehe aber soweit anzunehmen, dass sie es durchaus gesagt haben könnte, so wie sie drauf war.


Gruß
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich gehe aber soweit anzunehmen, dass sie es durchaus gesagt haben könnte, so wie sie drauf war.

Wie war sie denn drauf? (rhetorische Frage)
Mehr, als das sie vermutlich so war, kann man nicht behaupten.

@
GiggleGix

Du siehst, dass es Fakten gibt, aber im Endeffekt hört doch jeder das besser, was er hören will.
Es bleibt dir eine freie Wahl welche Meinung du zu dem eventuellen Zitat beziehen möchtest.

Ironie Ende ;)
 
Dennoch, im Frankreich von 1789 glaubte jeder, dass nur Marie Antoinette die Urheberin dieser zynischen Antwort gewesen sein konnte.


Persönlicher Nachsatz:


Mehr, als das sie es vermutlich nicht gesagt hat, kann man also nicht behaupten.

Ich gehe aber soweit anzunehmen, dass sie es durchaus gesagt haben könnte, so wie sie drauf war.


Gruß


Also ich kann diese Sprüche solangsam nicht mehr hören.

Klar wollte zu der Zeit jeder glauben, dass nur Marie Antoinette so oberflächlich und bösartig sein konnte, um diese Worte zu äußern, aber es war nur eins dieser bösartigen Gerüchte, die über sie im Umlauf waren und Marie Antoinette wurden im Laufe der Revolution weitaus schlimmere Dinge unterstellt.

Ich persönlich glaube allerdings nicht, dass Marie Antoinette tatsächlich diesen bösen Ausspruch tat.


Gruß.....
 
Rosseau erwähnt in seiner zwischen 1766 und 1770 verfassten Schrift, eine Prinzessin - einen Namen nannte er nicht - habe angesichts Hungernder diese Worte von sich gegeben. [


Rousseau war der Urheber dieser Klamotte.Es ist stark anzunehmen, dass Rousseau sich das um 1766 ausgedacht hat.
Letztendlich ist schon das Zitat von Rousseau in seinen "Bekenntnissen" - wenn es stimmen sollte - ein von Mund zu Mund weitergegebenes Zitat. Hätte es die kleine Marie-Antoinette gesagt, müsste ein großes Loyalitätsloch in der Kinderstube am österreichischen Hofe existiert haben.
 
Du meinst:"Wenn sie kein Brot haben, sollen sie Kuchen essen."?
Das Klischee: Marie Antoinette hat es gesagt.
Die Wahrheit: Hat sie nicht.

Ich bin´s mir langsam leid.

Dass ihr die Worte zugeschrieben werden weiß ich auch;)
Ich hätte nur gerne die rote Info bekommen

Martin Rohmann schrieb:
Wahrscheinlicher ist, dass irgendjemand sie den Confessions (Bekenntnisse) des Philosophen Jean-Jaques Rousseau entnommen hat, des zur Zeit der Revolution meistgefeierten Schriftstellers.

Rosseau erwähnt in seiner zwischen 1766 und 1770 verfassten Schrift, eine Prinzessin - einen Namen nannte er nicht - habe angesichts Hungernder diese Worte von sich gegeben.


Überwiegend vertreten wird die These, dass die Worte fast hundert Jahre zuvor von Maria Theresia von Spanien (1638 - 1683), der Gattin Ludwig XIV., gesagt worden seien.


Dennoch, im Frankreich von 1789 glaubte jeder, dass nur Marie Antoinette die Urheberin dieser zynischen Antwort gewesen sein konnte.
 
Kann Hurvinek nur zustimmen. So weit ich weiss, versuchte man ja damals die arme Maria Antonia auf nur jegliche Art und Weise in den Dreck zu ziehen bzw. sie schlecht zu machen. Da lief eine gewaltige Propagandamaschinerie mit Karikaturen die Maria Antoinette zum Beispiel in eindeutigen Posen zeigten... Natürlich hat sie unmengen Geld für irgendwelchen Schnickschnack ausgegeben, aber man versuchte ihr die Schuld am Bankrott des französischen Staates anzuhängen... meiner Meinung nach doch etwas hoch gegriffen.
Generell kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die Erzherzöge und Erzherzoginnen am habsburger Hof nicht "anständig" erzogen wurden, was den Respekt vor der Bevölkerung anbelangt.
 
Liebe Leute, mir platzt jetzt langsam der Kragen!

Okay, okay, ich weiß ja: Marie-Antoinette wurde zwangsverheiratet (auch wenn man das damals nicht so nannte), hat sich während ihrer Gefangenschaft würdig und einfach betragen.

Auch bekannt ist, dass der ihr vor dem Revolutionstribunal angedichtete sexuellen Missbrauch ihres Sohnes vollkommen absurd und erfunden war.

Aber – an einer späten Ehrenrettung der „Madame Defizit“ werde ich mich nicht beteiligen!

Wie diese Frau (als sie noch Königin war) gelebt hat, zeigt, dass sie sich einen Dreck um die übrige reale Welt und die Verhältnisse ihrer darin lebenden „Untertanen“ gekümmert hat.

Sie hat Unsummen für die lächerlichsten., leichtfertigsten und nichtswürdigsten Vergnügungen ausgegeben, Geld, das zuvor der Bevölkerung abgepresst wurde.

Wer dafür Belege sucht, dem seien die Briefe ihrer Mutter (!!!) empfohlen, in denen Maria-Theresea sie gebetsmühlenartig immer wieder aufforderte, endlich ihren Job richtig zu machen und ihre Protz-, Prunk und Vergnügungssucht und ihre totale Oberflächlichkeit zu unterlassen!

Warum waren die Franzosen denn so bereit, die Geschichte mit dem „Kuchen-statt-Brot“-Zitat zu glauben?

Weil es gepasst hatte, und das nur allzu gut!

Das alles auf „Gerüchte“ und „Hetzkampagnen“ zurückzuführen, ist geradezu abenteuerlich!

Ich denke, es wäre gelegentlich mal nötig, Geschichte – besonders in diesem Thread! - mal aus dem Blickwinkel der derer zu betrachten, die die Zeche für die Vergnügungen der „l’Autrichienne“ (gesprochen entweder „Die Österreicherin“ oder auch „die andere Hündin“) zu zahlen hatten.

Aus diesem Anlass stelle ich mal das 1792 entstandene erste Lied der Revolutionäre (sozusagen ihre Hymne bevor die Marseilleise kam) hier rein.

Den Text schrieb ein Straßensänger namens Ladré, die Musik stammt von Becourd:


Ah ! ça ira, ça ira, ça ira,
Ah ! das geht ran, das geht ran, das geht ran,
Les aristocrats à la lanterne,
Die Aristokraten an die Laterne!
Ah ! ça ira, ça ira, ça ira,
Ah, das geht ran, das geht ran, das geht ran,
Les aristocrats on les pendra;
Die Aristokraten, hängt sie dran!
Et quand on les aura tout pendus,
Und wenn sie alle hängen, marsch,
On leurs fich’ra la pelle au cul.
Haut man ihnen die Schippe vor’n Arsch.
Ah ! ça ira, ça ira, ça ira…
Ah ! das geht ran, das geht ran, das geht ran...
Ah ! ça ira, ça ira, ça ira,
Ah ! das geht ran, das geht ran, das geht ran,
En dépit d’z’aristocrat’ et d’la pluie,
Trotz Aristokraten, und trotz diesem Regen;
Ah ! ça ira, ça ira, ça ira,
Ah ! das geht ran, das geht ran, das geht ran,
Nous nous mouillerons, mais ça finira.
Werden wir auch naß, lange hält’s nicht an.
Ça m’coule au dos, coule au dos, coule au dos,
Das rinnt nur so, rinnt nur so, rinnt nur so
En revenant du Champs de Mars ;
In den Hals beim Heimweg vom Marsfeld;
Ça me coule au dos, coule au dos, coule au dos ;
Das rinnt nur so, rinnt nur so, rinnt nur so,
Je suis mouillé jusques aux os.
Ich bin naß bis auf die Haut – und froh.
Qué’qu’a ça m’fait à moi d’êt’ mouillé,
Was macht’s, naß zu werden, wenn ihr wißt,
Quand c’est pour la Liberté ?
Daß das für die Freiheit ist?
Quand il tomb’rait desz-hall’bardes,
Wenn’s regnete Hellebarden,
Qui m’mouill’raient moi-z-et mes-z-hardes,
Die mich durchnäßten, und meine Kameraden,
J’en crierais encore plus haut :
Noch viel lauter schrie ich, ho:
Ca m’coule au dos, coule au dos, coule au dos.
Das rinnt nur so, rinnt nur so, rinnt nur so,
Je suis mouillé jusques aux os.
Ich bin naß bis auf die Haut – und froh.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Martin, du machst es dir aber ziemlich leicht! Marie Antoinette saß im Goldenen Käfig, mehr als alle anderen. Ihre Aufgabe als Königin war es eine Show zu liefern - 24 h am Tag, 7 Tage die Woche - und Erben zu gebären, beides tat sie nicht.
Das Ancien Regime, das sie symbolisierte, war vollkommen abgewirtschaftet, eine Systemreform kaum durchführbar. Louis XVI versuchte vergeblich das explodierende Haushaltsdefizit abzubauen und die Steuerleistung auf breitere Basis zu stellen. Gespart wurde an erster Stelle an der Hofhaltung. Es war aber für einen Herrscher dieser Zeit undenkbar - selbst für Sparefrohs a la Friedrich II oder Joseph II. - auf Repräsentation zu verzichten.
In die Finanzkatastrophe schlitterte Frankreich wegen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, nicht wegen der Hofhaltung und schon gar nicht wegen der höchst werbewirksamen Extravaganzen der Königin.

Abgesehen davon war Marie Antoinettes wildeste Zeit was Verschwendung und Extravaganzen betrifft die ersten Jahre als Königin. Sie war damals um die 20!! Sie war ein verwöhnter Fratz, eine Paris Hilton des 18. Jhdts. Den Hass, der ihr entgegenschlug bzw. wenn ich deinen Post lese immer noch entgegenschlägt, hat sie nicht verdient.

Lies mal das großartige "Halsband der Königin" von Antal Szerb der aus meiner Sicht am besten den größten Skandal der letzten Jahre des Ancien Regimes behandelt.

PS: Lieder, in denen Pöbel Gewalt und Mord verherrlicht, waren mir immer schon zuwider.
 
@Martin Rohmann
Ob erfundene Zitate im Nachhinein passen mag ein schöner Zeitvertreib sein. Diese erfundenen Zitate der betreffenden Person anzuhängen obwohl es keine Nachweise dafür gibt ist weniger schön.
Auch wenn dir der Kragen platzt, niemand hat die Absicht Marie-Antoinette schönzureden. Ich versuche sie so zu sehen wie sie war. Ich lege ihr weder Zitate in den Mund die sie nicht gesagt haben kann (keine Quellennachweise und zeitliche Unlogik) noch verkläre ich ihr Königinnendasein.
 
Liebe Leute, mir platzt jetzt langsam der Kragen!


Aber – an einer späten Ehrenrettung der „Madame Defizit“ werde ich mich nicht beteiligen!


Ich denke, es wäre gelegentlich mal nötig, Geschichte – besonders in diesem Thread! - mal aus dem Blickwinkel der derer zu betrachten, die die Zeche für die Vergnügungen der „l’Autrichienne“ (gesprochen entweder „Die Österreicherin“ oder auch „die andere Hündin“) zu zahlen hatten.

Aus diesem Anlass stelle ich mal das 1792 entstandene erste Lied der Revolutionäre (sozusagen ihre Hymne bevor die Marseilleise kam) hier rein.


Mein lieber Martin Rohmann,

niemand hier erwartet, dass Du Dich an der späten "Ehrenrettung" der Madame Defizit beteiligst, aber genausowenig müssen wir uns hier Deine Hasstiraden auf Marie Antoinette anhören.

So einfach, wie Du es Dir machst, ist weder Geschichte noch das Leben.

Und im übrigen hat "L'Autrichienne" sehr wohl die Zeche für ihre Vergnügungen selbst bezahlt.

Und ob man auf blutrünstige Revolutionslied so stolz sein sollte, na ich weiß nicht so recht..............

Gruß......
 
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