Tib. Gabinius schrieb:
Du wirst da keine klaren Aussagen zu Geschmack und Wirkung machen können, denn die meisten Rebenarten sind kaum nachweisbar wenn drauf steht sie würden von den Römern abstammen. Unser Wein heute hat eine viel "bessere" Qualität und du müßtest den Wein also so herstellen wie Anno dazumal...
Jetzt hats mich doch interessiert....:
Es setzte etwa im 1. JH v. Chr. zusätzlich zum "normalen" Weinbau der Trend zum "Spitzengewächs" für die reichen und etablierten Bürger ein.
Dabei hat man sich sehr auf "griechischen" Wein gestürzt (was vielleicht auch an einer "graecophilen" Haltung lag).
Ich könnte da folgende Namen anbieten: Falernum (als einer der ersten "Spitzenweine"), Trebellicanum, Massicum, Gauranum, Surrentinum. Dies sind Weine, die aus der Gegend um Pompeii stammen. Daneben gibt es noch aus der Römer Gegend: Tiburtinum, Albanum, Sininum, Setinum.
Zu den Rebsorten: Da werden folgende Namen genannt:
Aminea, Balisca, Biturica, Nomentana. Sehr umstritten ist die Meinung, dass Arcelaca/Argitis die Urrebe für Riesling sei.
Bezüglich Geschmack geht man davon aus, dass das Zeugs eher süß geschmeckt haben muss. Dies v.a. deshalb, weil man weiß, dass empfohlen wurde, die Trauben erst im November zu ernten (was einen höheren Zuckergehalt zur Folge hat) und die griechische Methode darin bestand, dass man die Trauben nach der Lese etwas hat trocknen lassen. Und eben auch wie TibGab schon beschrieben hat: Beimischen von Honig/mulsum.
Dazu noch (vielleicht kommts auch schon bei TibGab vor): Es gab auch semper mustum. Eine Spezialität, die man im Meer versenkte um die Gärung deutlich zu verlangsamen. Das Produkt diente dann ebenso zum Süßen...
Wenn gewünscht kann ich z.T. noch detaillierter beschreiben....
Quelle: Hugh Johnsons Weingeschichte.