Was wir den Arabern verdanken

Stipan schrieb:
Na ja wie kommt es dann das so viele konvertiert sind?
Ich meine z.B. in Obrovac oder in Benkovac gibt es Familien die katolisch waren. Die eine Hälfte ist dann vor den Türken auf die Inseln geflüchtet und die andere Hälfte wurde ortodox, warum ortodox?
1. Steuervorteile
2. Du musst schon sehen wie es generell gewesen ist, und nicht irgendwelche Einzelfälle herauspicken
3. Die Katholiken (=Kroaten) wurden vom Papst und vom restlichen Europa unterstützt das "Bollwerk gegen den Islam" zu bilden. Diese unfreiwillige Radiaklisierung der Kroaten führte dazu dass die Osmanen harrscher gegenüber den Katholiken als gegenüber den Orthodoxen vorgiengen, da diese ja alle im Osmanischen Reich assimiliert waren und keine große Bedrohung mehr darstellten. Da die damaligen Kroaten das Land nicht verlassen wollten und weiterhin Christen bleiben wollten, entschieden sie sich zur konvertierung zum orthodoxen Glauben, um einer Verfolgung durch die Türken zu entkommen. Andere wiederum gingen komplett zum Islam über und waren somit steuerlich befreit, damals genannt: "Türken-Kroaten", die Volksbezeichnung Bosnier ünrigens entstand erst im Laufe des 20. Jahrhunderts.

Eigentlich hat das alles doch nichts mit dem Thema Araber, zu tun...wir weichen hier mächtig ab.
 
Die meisten der islamischen Eroberungen waren keine Eroberungen im europäischen Sinn.
Oft hat nur die Regierung gewechslt und das Steuersystem wurde geändert.
Ich glaube sogar mal gelesen zu haben, das die Muslime in Äygpten erst so um 15Jh herum Zahlenmäßig in der Überzahl waren, vorher waren die Kopten die größte Bevölkerungsgruppe des Landes.
 
Zitat:" Das Ziel fast jeden Kreuzzuges war es doch, diese Stadt aus der Hand der Muslime zu befreien, und sie wieder in die Obhut der Christenheit zu stellen "
Soweit ich weiß war Jerusalem vor dem 1. kreuzzug mehrheitlich christlich bewohnt gewesen, als die Kreuzfahrer in der Stadt waren konnten sie nicht auf Anhieb christliche Syrer bzw Araber von muslimsichen unterscheiden, daher kam die Losung:" Tötet alle, der Herr wird die seinen erkennen!"
 
Zitat Askan :

Ich glaube sogar mal gelesen zu haben, das die Muslime in Äygpten erst so um 15Jh herum Zahlenmäßig in der Überzahl waren, vorher waren die Kopten die größte Bevölkerungsgruppe des Landes....
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Hallo Askan,
Die koptischen Christen stellten noch bis zum 15. Jahrhundert ein bedeutendes Element in der ägyptischen Bevölkerung. Ihre Zahl nahm zunehmend auch wegen der Übertritte zum Islam ab. Das Koptische diente im 15. Jahrhundert nur noch religiösen Zwecken.
 
Nur als Beispiele islamischen Fortschritts und Modernität während des Mittelalters:


793: Die 700 Jahre vorher von den Chinesen erfundene Papierherstellung gelangt nach Bagdad. 600 Jahre bevor in Nürnberg erstmals Papier hergestellt wird.

Ca. 825: Al Quarizmi entwickelt Algebra und das Rechnen mit Logarhytmen

um 1260: Ibn Nafis beschreibt als erster den Blutkreislauf. Er gelangt dabei zu den gleichen Ergebnissen wie seine europäischen Kollegen 300 Jahre später. Kurz zuvor kamen über das maurische Spanien die "arabischen" Zahlen (bereits im 8.JH aus Indien übernommen) nach Europa, ebenso wie die Schriften arabischer und griechischer Philosophen.



Schnell noch ein Schlusssatz bzgl. der Brandstiftungen der Bibliotheken, auf die sich ein Vorredner berufen hat (damit nicht der Eindruck entsteht, es handele sich hierbei um Religionsstreitigkeiten o.ä.):
391 Alexandria: Da gabs den Islam noch gar nicht. Christliche Brandstiftung.
600 Rom: Christliche Fanatiker


Und dann noch ein letztes Wort an Stormbringer: Mitnichten habe ich dich als Rassisten bezeichnet. Der Beitrag, in dem das Wort "Sekundärrassismus" auftaucht, galt keineswegs dir. Nur wirst du dich fragen müssen, wie weit dein Beitrag, in dem du kulturelle Leistungen und bedeutende Fortschritte herabwürdigst nicht selbst dergestalt war.
 
Leopold Bloom schrieb:
Nur als Beispiele islamischen Fortschritts und Modernität während des Mittelalters:


793: Die 700 Jahre vorher von den Chinesen erfundene Papierherstellung gelangt nach Bagdad. 600 Jahre bevor in Nürnberg erstmals Papier hergestellt wird.

Ca. 825: Al Quarizmi entwickelt Algebra und das Rechnen mit Logarhytmen

um 1260: Ibn Nafis beschreibt als erster den Blutkreislauf. Er gelangt dabei zu den gleichen Ergebnissen wie seine europäischen Kollegen 300 Jahre später. Kurz zuvor kamen über das maurische Spanien die "arabischen" Zahlen (bereits im 8.JH aus Indien übernommen) nach Europa, ebenso wie die Schriften arabischer und griechischer Philosophen.



Schnell noch ein Schlusssatz bzgl. der Brandstiftungen der Bibliotheken, auf die sich ein Vorredner berufen hat (damit nicht der Eindruck entsteht, es handele sich hierbei um Religionsstreitigkeiten o.ä.):
391 Alexandria: Da gabs den Islam noch gar nicht. Christliche Brandstiftung.
600 Rom: Christliche Fanatiker


Und dann noch ein letztes Wort an Stormbringer: Mitnichten habe ich dich als Rassisten bezeichnet. Der Beitrag, in dem das Wort "Sekundärrassismus" auftaucht, galt keineswegs dir. Nur wirst du dich fragen müssen, wie weit dein Beitrag, in dem du kulturelle Leistungen und bedeutende Fortschritte herabwürdigst nicht selbst dergestalt war.
Hat der Moderator nicht was von christlichen Fundamentalismus geschrieben, der verboten sei in diesem Forum? Gilt dies nicht für einen islamischen?
So in die Runde frag....

MfG
Mal ein ganz aussenstehender Adam, der sich hier über manche Tendenzen seitens einiger wundert :)
 
Adam schrieb:
Hat der Moderator nicht was von christlichen Fundamentalismus geschrieben, der verboten sei in diesem Forum? Gilt dies nicht für einen islamischen?
So in die Runde frag....

MfG
Mal ein ganz aussenstehender Adam, der sich hier über manche Tendenzen seitens einiger wundert :)

was ist denn an dem Beitrag von Leopold Bloom fundametalistisch? Kannst du das bitte genauer erläutern?

Mal ein Alexandros der sich über unhaltbare Unterstellungen wundert.
 
Mich interessiert auch, was daran fundamentalistisch sein sollte. Beschrieben werden lediglich kulturelle Leistungen, die von Arabern/ Persern (im Zuge der islamischen Blütezeit) erbracht wurden. Das hat nichts mit Wertigkeit und schon gar nichts mit religiöser Ausprägung diverser Richtungen innerhalb des Islam zu tun. Was also hat das mit Fundamentalismus zu tun?

Und als kleiner Nachsatz hinterher, ehe du meinst, aufgrund meiner Einträge auf meine Religionszugehörigkeit oder Nationalität schließen zu können: Weder bin ich Moslem, noch Araber, noch Perser. Hättest du dir die Mühe gemacht andere Beiträge von mir zu lesen, wärest du mit Sicherheit auf einige gestoßen, die sich eben gegen Fundamentalismus richten.
 
Adam schrieb:
Hat der Moderator nicht was von christlichen Fundamentalismus geschrieben, der verboten sei in diesem Forum? Gilt dies nicht für einen islamischen?
So in die Runde frag....

MfG
Mal ein ganz aussenstehender Adam, der sich hier über manche Tendenzen seitens einiger wundert :)

Ich wundere mich jetzt aber auch über diese Aussage :confused:

Kann es sein, dass Du alles was aus dem arabischen Raum kommt als Fundametalismus ansiehst? Auch in Arabien gibt es Geschichte die sehr interessant ist.
 
ich danke den leopold bloom, der durch seinen Beitrag die arabische Welt etwas näher
gebracht hat. Und auch mal aufschreibt was die Europäer den Arabern zu verdanken haben
was ja eigentlich hier nicht anerkannt ist. Es stimmt dass viele Erfindungen und Entdeckungen
erstmals die Araber gemacht haben.
 
nee erfunden haben wir sie sicher nicht, hab mich dumm ausgedrückt.!Wir brachte sie nach europa, laut dem artikel den ich vor kurzem hier rein gepostet habe ;)
 
Bei aller Wertschätzung der arabischen und islamischen Kultur und Wissenschaft des Mittelalters glaube ich nicht, dass Algebra vor den Arabern unbekannt war. Ich bin zwar kein Experte in Mathematik, aber in einem österreichischen Schullehrbuch für die Oberstufe heißt es: "Schon in den Anfängen der Mathematik fanden sich Aufgaben, in denen es galt, gewisse "unbekannte" Größen, Anzahlen usw. zu ermitteln - mit anderen Worten: Gleichungen zu lösen. Aus dieser Problematik heraus entwickelte sich allmählich das Rechnen mit Zahlen, Buchstaben und Termen, kurz gesagt: Jenes Teilgebiet der Mathematik, das man heute als Algebra bezeichnet." Allerdings war frühe Algebra fast ausschließlich eine reine "Wortalgebra", da "sowohl die auftretenden Größen und die "Unbekannte(n)" als auch die Rechenoperationen" in Worten formuliert wurden (ähnlich wie bei unseren heutigen Textaufgaben). Diese Form der Algebra ist schon bei den Ägyptern anzutreffen, die für die "Unbekannte" das Wort "aha" (d.h. Haufen) verwendeten. Bei den Griechen wurden algebraische Probleme üblicherweise in "geometrischer Einkleidung" (so ein deutsches "Lexikon der Schulmathematik") behandelt, also wohl wiederum in Form von "Wortalgebra".

Als Wegbereiter für die "Symbolalgebra", wie wir sie heute benutzen, gilt Diophant von Alexandria im 3. Jhdt., der sich von der Geometrie abwandte und eine abgekürzte Schreibweise verwendete, sodass man bei ihm von einer Übergangsstufe zwischen Wort- und Symbolalgebra sprechen kann. Wahrscheinlich waren es dann die Araber, die von da aus zur rein abstrakten Darstellung übergangen sind.

Kurz: Es ist falsch, dass Algebra vor den Arabern unbekannt gewesen sei, da auch zuvor schon algebraische Aufgaben behandelt und gelöst worden sind, so etwa von den Ägyptern und Griechen. Vielmehr haben die Araber "die Kunst des Al-Dschebra" auf abstrakter Ebene systematisiert und damit auch die abendländische Algebra entscheidend beeinflusst und geprägt.
 
Sind es nicht auch die kleineren Errungenschaften der arabischen Welt, welche uns das Leben vereinfacht haben ?

So z.B. der Sattel mit Steigbuegel, Strassenbeleuchtung, Brieftauben, Gabel und ganz wichtig : Pizza !
 
Der Steigbügel ist meines Wissens von den Skythen oder Sarmaten entwickelt und dann von den Hunnen und Awaren nach Europa gebracht worden.
 
Ausserdem wollen wir ja ncht vergessen, das die Araber es waren die die ersten Universitäten :teach:nach Europa bzw. Spanien brachten.
 
Beetlebum schrieb:
Der Steigbügel ist meines Wissens von den Skythen oder Sarmaten entwickelt und dann von den Hunnen und Awaren nach Europa gebracht worden.
Ich hab mal nachgewühlt. Stimmt.
Der Steigbügel kam mit den Skythen und Samartern im 1.Jhd n.Chr. nach Westen. Und die Goten errangen große Erfolge mit ihrer Reiterei gegen die Römer, sie hatten auf ihren ausgedehnten Reisen in russische Gebiete Kontakt mit den östlichen Reitervölkern. Erst 590 nChr. schrieb Kaiser Maurikios I über die Kriegskunst der Goten und den Wert des Steigbügels.
http://www.steppenreiter.de/geschich.htm
 
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