Wehrgeschichtliches Museum Rastatt

Arne

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Das Museum hat den Schwerpunkt auf die südwestdeutsche Militärgeschichte und die deutsche Revolution 1848/49 gelegt. Die Bestände sind sehr umfangreich, weil man nach dem 2.WK auch viel aus den elsässer Museen (z.B. Straßburg) übernehmen konnte, was die Franzosen offenbar nicht mehr haben wollten. Dazu hatte die Bundeswehr dort Jahrzehnte ihre Sachen zur Ausstellung, bis sie nun nach Dresden gebracht wurden, bzw. noch gebracht werden.

Eine schöne Anlage mit sehenswerter Ausstellung, wobei ich Schwierigkeiten mit dem neuen Konzept der Direktion habe. Der Direktor favorisiert eine Art "Objekt-Minimalismus", verbunden mit Informationstafeln. Andere Museen, die in ihren Ausstellungen gern auf herausragende, publikumswirksame Objekte aufbauen und die Räume rundherum mit vielerlei Objekten füllen, finden nicht seine Achtung. Speziell Wien führte er mehrfach als Negativ-Beispiel an. Dies führt dazu, daß man in den neu gestalteten Räumen erstmal ziemlich enttäuscht ist. Alles kahl und weiß gepinselt, oft weniger als 5 Objekte zur Ansicht, große Informations-Schautafeln und immer eine Art Zeitung aus der Zeit des Geschehens. Das ist aber keine zeitgenössische Zeitung, sondern eine Art BILD, wie sie damals erschienen wäre, also damaliges im aktuellen Zeitungs-Layout. Nur wenige Räume sind noch im alten Konzept mit umfangreichen Studiensammlungen (z.B. Blankwaffen und Uniform-Effekten)

Worum es den Machern geht ist klar: Mehr Information, weniger Objekt-Schau. Na ja, okay, das ist eine Schiene der Museums-Pädagogik. Wenn man aber weiß, daß die da ganze Eisenbahnzüge voller Objekte haben und nur wenige Prozent davon zeigen, ist es schade drum. Die Sachen verstauben in den Magazinen und die Öffentlichkeit hat keinen Zugang.

Trotzdem: Wer in der Ecke ist, sollte mal hingucken.

Wehrgeschichtliches Museum Rastatt - Dauerausstellung
 
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