Weimarer Republik ...

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Gast

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......und deren innerpolitische struktur die dem nationalsozialismus den weg ebnen (in den jahren von 1919-1932)

und ich stehe total auf dem schlauch. wenn ich mich nich irre, müsste ich ja erstma rausfinden, wie die innenpolitik der weimarer republik beschaffen war oder nicht? und dann herausarbeiten, welche probleme sich dabei auftaten, damit die nationalsozialisten einen freien weg vor sich hatten?
aber entweder bin ich wirklich nur zu blöd oder ich finde keine nennenswerten materialien. ich hab mir schon das informationsheft von der bundesregierung besorgt also über die weimarer republik, aber noch habe ich darin nichts besonderes finden können.
vielleicht erbarmt sich ja einer von euch und hilft mir ein wenig auf die sprünge.

übrigens hab ich ja schon ein paar stichworte, aber mir fehlt auch ein wenig das verständnis für den zusammenhang. die stichworte wären: staats- und wirtschaftskrise, ansturm von rechts, die verschiedenen "putsche"...*seufz*

schon jetzt ein großes danke!
 
Da habe ich auch schon geschaut, daher weiß ich ja wenigstens etwas... nun gut, ich versuchs mal ein wenig anders zu formulieren, weil mir besonders der Zusammenhang schwerfällt.

Also:
Die Geschehenisse in den jahren von 1919-1932, die innerhalb der Weimarer Republik passieren, sind die als innerpolitisch einzuordnen? Und was ist genau mit den Strukturen gemeint? Ich hätte da jetzt auf so etwas wie die Verfassung und deren Lücken und Problemzonen getippt, stimmt das? Aber wie bringe ich (wenn es denn richtig ist) diese problematische Verfassung mit den Putschen z.b. in Verbindung? Kann man dann die Verfassung als Ursache sehen, als Auslöser?
 
Mit den Putschen hast du doch eine gute Spur. Welche Punkte der Verfassung begünstigen deiner Meinung nach solche Putsche und was fällt dir an der Bestrafung der Rädelsführer auf (z.B. an der Haftdauer von Hitler).
Viele von Hitlers Wählern waren weniger für ihn, als gegen das bisherige. Welche Maßnahmen der Regierung könnten denn Missmut erzeugt haben?
 
Die Rädelsführer von links wurden wesentlich härter bestraft als die von rechts. .... Und du meinst jetzt welche Maßnahmen der linken Partei solch einen Missmut erzeugt haben könnten, dass die Regierung meinte, die Linken härter bestrafen zu müssen?
 
Die Rädelsführer von links wurden wesentlich härter bestraft als die von rechts. .... Und du meinst jetzt welche Maßnahmen der linken Partei solch einen Missmut erzeugt haben könnten, dass die Regierung meinte, die Linken härter bestrafen zu müssen?

Das ergibt noch keinen Sinn. Was meinst du mit "die linke Partei" - es gab mehrere, die leider untereinander auch sehr zerstritten waren. Aber auch da steckt schon ein schweres Problem der Weimarer Linken, denn die extreme Linke sah in den Vertretern der demokratischen Linken, die von Rechts dann auch noch für die Friedensvereinbarungen verantwortlich gemacht wurden, als ihre großen Gegner des kommunistischen Projektes. Die Regierung wurde von Links aus anderen Gründen als von Rechts nicht wirklich akzeptiert.

Aber welche Sanktionen gegen Links meinst du eigentlich? Tatsächlich ist das Scheitern der Räterepubliken - angesichts der späteren Entwicklung Deutschlands - ein höchst bedauerliches Phänomen.
Was die Sanktionen gegen Rechts betrifft, ist auch zu beachten, daß ein Großteil in der Reichswehr daran eher wenig Interesse hatte.
Aber ich muß zugeben, daß ich damals in der Schule in einem Referat zum Thema der antidemokratischen Tendenzen kläglich versagte; es ist wirklich ein schweres Thema. Mein Tipp: Halt dich einfach an dein oder wenigstens ein Geschichtsbuch!
 
na supi, du machst mir ja echt mut o_O

also ich hab da noch ma was anderes...

ehm der kapp-putsch richtete sich ja insbesondere gegen die weimarer koalition (SPD;Zentrum und DDP), nicht wahr? Und zwar, weil diese den Versailler Vertrag aktzeptiert haben.
Aber kann ich den Kapp-Putsch auch als ein Meilenstein zum Nationalisozialsmus innerhalb der Innenpolitik betrachten? Weil die Anerkennung des Versailler Vertrages gehört doch nicht direkt zur Innenpolitik? Oder doch?
In meinem Geschichtsbuch steht übrigens nicht so wahnsinnig viel drin, halt zu einzelnen Sachen etwas. Zusammenreimen muss ich mir das alles selber...
 
ehm der kapp-putsch richtete sich ja insbesondere gegen die weimarer koalition (SPD;Zentrum und DDP), nicht wahr? Und zwar, weil diese den Versailler Vertrag aktzeptiert haben.


.....akzeptieren mußten ! Hätten Leute wie Kapp und Lüttwitz rechtzeitig gegen verblendete Militärs wie Hindenburg und Ludendorff geputscht, wäre es zu einem Versailler Vertrag so nicht erst gekommen.

Um nicht die Verantwortung für die Unterzeichnung des Vertrags tragen zu müssen, trat das Kabinett von Reichskanzler Philipp Scheidemann im Juni 1919 geschlossen zurück. Doch angesichts der alliierten Interventionsdrohung gab es zur Vertragsunterzeichnung am 28. Juni 1919 keine politisch vertretbare Alternative. Die Möglichkeit militärischen Widerstands wurde von führenden deutschen Militärs als aussichtslos bezeichnet.
Nachdem der Vertrag am 22. Juni 1919 im Reichstag mit 237 gegen 138 Stimmen gebilligt worden war, wurde er sechs Tage später vom neuen Außenminister Hermann Müller und Verkehrsminister Johannes Bell im Spiegelsaal von Versailles unterzeichnet.


http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/versailles/index.html

Alle die Versailler Vertragsbedingungen berührenden Fragen sind außenpolit.-wie innenpolit. relevant.
 
Ein paar kurze Stichworte, denn der Link von Mercy ist wirklich sehr gut.
Vorbild für den Putsch von Hitler war nicht Kapp, sondern "Mussolinis Marsch auf Rom."

Versailles war in der Innenpolitik immer präsent. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe war die nationale Empörung ungeheuer, man übersah geflissentlich den Vertrag von Brest, und führte auch zum Austritt der DDP aus der Regierung. In der Folgezeit haben die Bedingungen von Versailles immer wieder für Unruhe gesorgt. Beispiele sind hier die Reaparationszahlungen, Folgen davon sind der Dawes und später der auchYoung Plan, der von Hitler zu mächtiger Agitation Zündstoff lieferte. Er initierte sogar eine Volksabstimmung, die aber schmählich scheiterte.

Die Rüstungsbeschränkungen, die man permanent in Zusammenarbeit mit der Roten Armee zu unterlaufen versuchte. Stichwort " Die schwarze Reichswehr."

Die territorialen Bestimmungen. Beispiel hier die Ostgebiete. Die Sowjetunion versuchte das Deutsche Reich dazu zu veranlassen, gemeinesam mit der UDSSR die verlorenen Gebiete zurück zu erlangen. Die UDSSR hat ja auch Gebiete an Polen verloren. Außerdem hat es für die Ostgebiete kein Locarno gegeben, denn das Reich wollte im Osten mit friedlichen Mitteln eine Revision erreichen .

Grüße
Amicus
 
Aber welche Sanktionen gegen Links meinst du eigentlich? Tatsächlich ist das Scheitern der Räterepubliken - angesichts der späteren Entwicklung Deutschlands - ein höchst bedauerliches Phänomen.
Was die Sanktionen gegen Rechts betrifft, ist auch zu beachten, daß ein Großteil in der Reichswehr daran eher wenig Interesse hatte.
Aber ich muß zugeben, daß ich damals in der Schule in einem Referat zum Thema der antidemokratischen Tendenzen kläglich versagte; es ist wirklich ein schweres Thema. Mein Tipp: Halt dich einfach an dein oder wenigstens ein Geschichtsbuch!
Sanktionen gegen Links? Es ist ja bewiesen, dass linke Gewalt viel öfter verurteilt wurde als rechte. Nicht zuletzt die Ermordung des jüdischen Außenministers Walter Rathenau durch die Gruppe "Condor" zeigt, wie die Rechten noch eher unterstützt wurden. Warum konnten die Attentäter wohl fliehen? Weil der Münchner Polizeipräsident diesen Leuten noch ein Visum ausgestellt hatte.

Der ganze Beamten- und Justizapparat war mit monarchistischen Leuten besetzt. Auf welcher Seite diese standen, dürfte klar sein. Graf Stauffenberg wollte ja auch keine Demokratie, wie wir sie kennen, nach einem geglückten Attentat einführen, sondern eher ein neues Kaiserreich restaurieren (so schreibt es Ian Kershaw in "Der NS-Staat").
 
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