Scorpio
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Als ich mich etwas intensiver mit dem Thema beschäftigte, stellte ich mit Überraschung fest, dass Russland und die junge SU den höchsten Konsum an Kokain zu verzeichnen hatte.
In den Jahren nach dem Weltkrieg und während des Bürgerkriegs und der Russischen Revolution muss es in der Sowjetunion Hunderttausende von Kokainisten gegeben haben.
Kokain wurde 1860 durch Albert Niemann in Göttingen entdeckt. Kokain stieß auf großes Interesse in der Medizin. Man entdeckte, dass Kokain ein Lokalanästhetikum war. Erstmals konnte man örtliche Betäubung durchführen, und Kokain nahm einer Wurzelbehandlung den uralten Schrecken.
Robert Louis Stevenson wurde Kokain bei einer Stirnhhöhlenentzündung verschrieben, und Stevenson schrieb innerhalb von nur wenigen Tagen das Manuskript für Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Kokain galt als die neue Wunderdroge. In Atlanta las ein Drogist namens Pemberton über Kokain, und er stellte ein Tonikum her, dass er Coca-Cola nannte. Pemberton erhoffte mit Hilfe des Kokains von seiner Morphin-Sucht loszukommen. Ein Liter Coca-Cola enthielt etwa 250 mg Kokain. Eine recht starke Dosis- und es gab in den USA einige Todesfälle durch Kokainvergiftungen. Ein Korse namens Angelo Mariani brachte ein ähnliches Produkt auf den Markt, das vor allem aus Bordeaux-Rotwein und Kokain bestand. Vin Mariani wurde ein beliebtes Tonikum, Queen Victoria und Leo XIII. gehörten zu Marianis Kunden, und der Papst verlieh Mariani ein Dankschreiben. Die ersten Berichte über Kokain waren ziemlich euphorisch, und Kokain galt bald als Wundermittel, das bei Melancholie, Zahnschmerzen, Ermüdungserscheinungen, Menstruationsbeschwerden und vielen anderen Beschwerden eingesetzt wurde.
Siegmund Freud las in Wien darüber und er bestellte sich bei Merck-ganz legal-1/8 Unze reines Kokain. Er testete, damals völlig üblich, Kokain im Selbstversuch und während er an seiner Traumdeutung schrieb, gönnte er sich etwas Koks und empfahl sich seiner späteren Gattin als "wilder Mann mit Kokain im Leib". Freud löste Kokain in Wasser oder Getränken auf- er hat es aber anscheinend nie geschnupft oder gespritzt, und die Verarbeitung in Crack (mit Ammoniak oder Natron) oder Free-Base (mit Äther war damals noch nicht bekannt) Freud war auch sehr maßvoll in seinem Kokainkonsum, und er wurde auch niemals abhängig. Er verschrieb es aber an verschiedene Patienten, und er empfahl es einem Kollegen von Fleischl-Marxow, der morphinabhängig war und Kokain als Entzugs-Medikation benutzte, um einen Morphinentzug zu machen. Das ging in die Hose, der Mann verstarb an einer Kokainüberdosis, und Siegmund Freud änderte daraufhin seine Einstellung und warnte davor, Kokain zu sorglos zu verschreiben. In den 1980er und 1890er Jahren verbreitete sich Kokain in ganz Europa. Die Droge war legal in jeder Apotheke, jedem Drugstore zu haben, Kronprinz Rudolf bekam es bei einer Stirnhöhleninfektion, und auch Rudolfs Mutter Sissi fand Gefallen an der weißen Fee und gönnte sich gelegentlich eine Kokain-Injektion. Morphium und Kokain wurden auch in der Baker-Street konsumiert. In der Anfangsszene zu The Sign of the Four setzt sich Meisterdetektiv Sherlock Holmes einen Schuss, und sein Freund Watson fragt ihn, was es diesmal ist Morphium oder Kokain.
Holmes sagt eine dreiprozentige Kokainlösung, und im Verlauf des Romans gönnt sich Holmes bis zu vier Kokaininjektionen am Tag. In späteren Romanen sagt Watson, dass Holmes den Konsum einstellte.
Doch zurück zu Russland: Die Kokainwelle der Jahrhundertwende ging auch an Russland nicht vorbei. In Werken der russischen Literatur um die Jahrhundertwende wird immer wieder Morphin und Kokain erwähnt. Kokain war vor allem in vermögenden Gesellschaftsschichten beliebt. Felix Fürst Jussupow, der spätere Mörder Rasputins experimentierte damit. Es gab im Russischen mehr als 8 verschiedene Synonyme. Schnee, Koks, weiße Fee, Zar der Drogen.
Bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts unterschied sich Russland, zumindest was seinen Drogenkonsum betraf, kaum von anderen Staaten. Inzwischen, am Vorabend des Weltkriegs waren die "Wunderdrogen" des 19. Jahrhunderts allmählich ins Gerede gekommen. Man entdeckte das Suchtpotenzial, entdeckte, dass auch Morphin oder Heroin süchtig machten, und es gab erste ersuche und Konferenzen, den Drogenhandel zu begrenzen. 1910 war es in Den Haag zu einer Opiumkonferenz gekommen, und in den USA wurde 1914 die Harrison Act eingeführt- ein erstes Betäubungsmittelgesetz. Drogen wie Morphin, Kokain, Heroin wurden kennzeichnungs- und verschreibungspflichtig.
In Russland auch in Deutschland gab es kein derartiges Gesetz. Die Droge Nr. 1, auch die, die am meisten Probleme verursachte war allerdings der Alkohol und der Wodga. Russland galt damals auch noch nicht mal als der Staat wo am meisten gepichelt wurde. Franzosen und Italiener hatten insgesamt einen höheren Alkohol-Verbrauch als Russland- dafür wurde in Russland härter und statt Wein oder Bier Wodga getrunken.
Dass sich in Russland ein massives Drogenproblem entwickelte lag an der Verkettung unglücklicher Umstände. Alle Welt denkt bei Prohibition an die USA in den Jahren von 1920-1933, denkt an Al Capone, an Speakeasys und Moonshiners. Russland machte einen ähnlichen Versuch wie die USA, und in Russland knallte der Karren noch mehr an die Wand als in den USA. Als Zar Nikolaus in den 1. Weltkrieg eintrat, verhängte er die Prohibition und legte Russland trocken.
Im Russisch-Japanischen Krieg war es zu wiederholten Fällen von Volltrunkenheit bei Militärs und einigen Debakeln gekommen. Dem wollte Niki vorbeugen und verhängte die Alkoholprohibition. Verkauf von Alkohol wurde verboten, nur in Restaurants durfte Alkohol ausgeschenkt werden.
Alkohol wurde damit knapp und teuer, und in dieses Vakuum stießen Drogen wie Morphium und Kokain. Beides waren Drogen, die geradezu prädestiniert waren für einen Krieg. Morphin ist der wirksamste Schmerzensbrecher, Kokain wirkt stimulierend, Kälte, Müdigkeit, Hunger, Angst ließen sich damit betäuben, und das Dope war überall.
Die "weiße Fee", der "Zar der Drogen" waren in jeder Drogerie hochkonzentriert und billig zu haben. Hunger, Durst, Müdigkeit und Angst betäubte das Kokain, und man brauchte keine Pfeife oder Injektionsspritze, keine Opiumpfeife und Opiumlampe, Kokain konnte von der Fingerkuppe geschnupft werden. War ein deutscher Graben zu stürmen oder anstrengende Märsche zu machen, das Koks hielt müde Männer munter, und aus allerlei Kanälen floss Kokain.
Es gab enorme Bestände im Militär, Kokain war beinahe so unentbehrlich wie Morphium, es konnte in Apotheken und Drogerien legal bezogen werden, außerdem bildeten sich Schmugglerbanden, die Kokain aus Deutschland schmuggelten. Im Verlauf des Bürgerkrieges wurde Kokain billiger und leichter erhältlich, als ein Stück Brot und eine Tasse Tee. Viele Soldaten, die wegen Verwundungen ins Lazarett mussten, verließen die Lazarette und Hospitäler als Morphinisten und Kokainisten.
In Literatur, die in dieser Zeit spielt, wird häufig Kokain erwähnt. Der Schauspieler und Kabarettist Alexander Wertinskij war bereits vor dem Krieg Kokainist. In seinen Memoiren beschrieb er, wie er in Odessa ein Kabarett-Programm für einen General der Weißen geben musste, der Werrinskijs Liedern lauschte und dabei eine Linie Koks nach der anderen zog. Das Koks, das Wertinskij und sein General zogen war natürlich hochprozentiger, als der Stoff, den Russlands Obdachlose und Waisen zogen.
Peter Nikolaj Krasnow war ein Kosakengeneral, der nach Deutschland emigrierte, und antisowjetische Romane verfasste. In dem Roman Vom Zarenadler zur Roten Fahne wird ein General der Weißen von einem kokainsüchtigen Tscheka-Kommissar verhört, und dem Kokain ist auch Viktor Korshikow verfallen, ein unehelicher Sohn dieses Generals und ebenfalls Tscheka-Kommissar.
In einem anderen Roman von Krasnow unterhalten sich drei altgediente Kommunisten der Nomenklatura. Ein gewisser Malinin will seine Genossen Dratsch und Granitow davon überzeugen, dass der Kurs der Partei falsch ist. Er sagt:
"Ja, früher, da waren wir noch trunken vom Pathos der Revolution, heute nur noch Schnaps, Weiber und Kokain!"
1924 schwenkte die Sowjetunion wieder um, sie reagierte in typischer Weise: Das Drogenproblem wurde geleugnet, und es wurde umgebracht und weggesperrt.
Die SU kehrte zum guten alten Zielwasser zurück, der "Zar der Drogen" wurde wieder der Wodga, und wer mit Koks Geschäfte machte, suchte lieber neue Erwerbsquellen- denn für Drogenhandel kassierte man schnell mal 10 oder 15 Jahre Zwangsarbeit.
Ein überaus bizarres Phänomen geriet fast in Vergessenheit.
Fortsetzung folgt.
In den Jahren nach dem Weltkrieg und während des Bürgerkriegs und der Russischen Revolution muss es in der Sowjetunion Hunderttausende von Kokainisten gegeben haben.
Kokain wurde 1860 durch Albert Niemann in Göttingen entdeckt. Kokain stieß auf großes Interesse in der Medizin. Man entdeckte, dass Kokain ein Lokalanästhetikum war. Erstmals konnte man örtliche Betäubung durchführen, und Kokain nahm einer Wurzelbehandlung den uralten Schrecken.
Robert Louis Stevenson wurde Kokain bei einer Stirnhhöhlenentzündung verschrieben, und Stevenson schrieb innerhalb von nur wenigen Tagen das Manuskript für Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Kokain galt als die neue Wunderdroge. In Atlanta las ein Drogist namens Pemberton über Kokain, und er stellte ein Tonikum her, dass er Coca-Cola nannte. Pemberton erhoffte mit Hilfe des Kokains von seiner Morphin-Sucht loszukommen. Ein Liter Coca-Cola enthielt etwa 250 mg Kokain. Eine recht starke Dosis- und es gab in den USA einige Todesfälle durch Kokainvergiftungen. Ein Korse namens Angelo Mariani brachte ein ähnliches Produkt auf den Markt, das vor allem aus Bordeaux-Rotwein und Kokain bestand. Vin Mariani wurde ein beliebtes Tonikum, Queen Victoria und Leo XIII. gehörten zu Marianis Kunden, und der Papst verlieh Mariani ein Dankschreiben. Die ersten Berichte über Kokain waren ziemlich euphorisch, und Kokain galt bald als Wundermittel, das bei Melancholie, Zahnschmerzen, Ermüdungserscheinungen, Menstruationsbeschwerden und vielen anderen Beschwerden eingesetzt wurde.
Siegmund Freud las in Wien darüber und er bestellte sich bei Merck-ganz legal-1/8 Unze reines Kokain. Er testete, damals völlig üblich, Kokain im Selbstversuch und während er an seiner Traumdeutung schrieb, gönnte er sich etwas Koks und empfahl sich seiner späteren Gattin als "wilder Mann mit Kokain im Leib". Freud löste Kokain in Wasser oder Getränken auf- er hat es aber anscheinend nie geschnupft oder gespritzt, und die Verarbeitung in Crack (mit Ammoniak oder Natron) oder Free-Base (mit Äther war damals noch nicht bekannt) Freud war auch sehr maßvoll in seinem Kokainkonsum, und er wurde auch niemals abhängig. Er verschrieb es aber an verschiedene Patienten, und er empfahl es einem Kollegen von Fleischl-Marxow, der morphinabhängig war und Kokain als Entzugs-Medikation benutzte, um einen Morphinentzug zu machen. Das ging in die Hose, der Mann verstarb an einer Kokainüberdosis, und Siegmund Freud änderte daraufhin seine Einstellung und warnte davor, Kokain zu sorglos zu verschreiben. In den 1980er und 1890er Jahren verbreitete sich Kokain in ganz Europa. Die Droge war legal in jeder Apotheke, jedem Drugstore zu haben, Kronprinz Rudolf bekam es bei einer Stirnhöhleninfektion, und auch Rudolfs Mutter Sissi fand Gefallen an der weißen Fee und gönnte sich gelegentlich eine Kokain-Injektion. Morphium und Kokain wurden auch in der Baker-Street konsumiert. In der Anfangsszene zu The Sign of the Four setzt sich Meisterdetektiv Sherlock Holmes einen Schuss, und sein Freund Watson fragt ihn, was es diesmal ist Morphium oder Kokain.
Holmes sagt eine dreiprozentige Kokainlösung, und im Verlauf des Romans gönnt sich Holmes bis zu vier Kokaininjektionen am Tag. In späteren Romanen sagt Watson, dass Holmes den Konsum einstellte.
Doch zurück zu Russland: Die Kokainwelle der Jahrhundertwende ging auch an Russland nicht vorbei. In Werken der russischen Literatur um die Jahrhundertwende wird immer wieder Morphin und Kokain erwähnt. Kokain war vor allem in vermögenden Gesellschaftsschichten beliebt. Felix Fürst Jussupow, der spätere Mörder Rasputins experimentierte damit. Es gab im Russischen mehr als 8 verschiedene Synonyme. Schnee, Koks, weiße Fee, Zar der Drogen.
Bis in die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts unterschied sich Russland, zumindest was seinen Drogenkonsum betraf, kaum von anderen Staaten. Inzwischen, am Vorabend des Weltkriegs waren die "Wunderdrogen" des 19. Jahrhunderts allmählich ins Gerede gekommen. Man entdeckte das Suchtpotenzial, entdeckte, dass auch Morphin oder Heroin süchtig machten, und es gab erste ersuche und Konferenzen, den Drogenhandel zu begrenzen. 1910 war es in Den Haag zu einer Opiumkonferenz gekommen, und in den USA wurde 1914 die Harrison Act eingeführt- ein erstes Betäubungsmittelgesetz. Drogen wie Morphin, Kokain, Heroin wurden kennzeichnungs- und verschreibungspflichtig.
In Russland auch in Deutschland gab es kein derartiges Gesetz. Die Droge Nr. 1, auch die, die am meisten Probleme verursachte war allerdings der Alkohol und der Wodga. Russland galt damals auch noch nicht mal als der Staat wo am meisten gepichelt wurde. Franzosen und Italiener hatten insgesamt einen höheren Alkohol-Verbrauch als Russland- dafür wurde in Russland härter und statt Wein oder Bier Wodga getrunken.
Dass sich in Russland ein massives Drogenproblem entwickelte lag an der Verkettung unglücklicher Umstände. Alle Welt denkt bei Prohibition an die USA in den Jahren von 1920-1933, denkt an Al Capone, an Speakeasys und Moonshiners. Russland machte einen ähnlichen Versuch wie die USA, und in Russland knallte der Karren noch mehr an die Wand als in den USA. Als Zar Nikolaus in den 1. Weltkrieg eintrat, verhängte er die Prohibition und legte Russland trocken.
Im Russisch-Japanischen Krieg war es zu wiederholten Fällen von Volltrunkenheit bei Militärs und einigen Debakeln gekommen. Dem wollte Niki vorbeugen und verhängte die Alkoholprohibition. Verkauf von Alkohol wurde verboten, nur in Restaurants durfte Alkohol ausgeschenkt werden.
Alkohol wurde damit knapp und teuer, und in dieses Vakuum stießen Drogen wie Morphium und Kokain. Beides waren Drogen, die geradezu prädestiniert waren für einen Krieg. Morphin ist der wirksamste Schmerzensbrecher, Kokain wirkt stimulierend, Kälte, Müdigkeit, Hunger, Angst ließen sich damit betäuben, und das Dope war überall.
Die "weiße Fee", der "Zar der Drogen" waren in jeder Drogerie hochkonzentriert und billig zu haben. Hunger, Durst, Müdigkeit und Angst betäubte das Kokain, und man brauchte keine Pfeife oder Injektionsspritze, keine Opiumpfeife und Opiumlampe, Kokain konnte von der Fingerkuppe geschnupft werden. War ein deutscher Graben zu stürmen oder anstrengende Märsche zu machen, das Koks hielt müde Männer munter, und aus allerlei Kanälen floss Kokain.
Es gab enorme Bestände im Militär, Kokain war beinahe so unentbehrlich wie Morphium, es konnte in Apotheken und Drogerien legal bezogen werden, außerdem bildeten sich Schmugglerbanden, die Kokain aus Deutschland schmuggelten. Im Verlauf des Bürgerkrieges wurde Kokain billiger und leichter erhältlich, als ein Stück Brot und eine Tasse Tee. Viele Soldaten, die wegen Verwundungen ins Lazarett mussten, verließen die Lazarette und Hospitäler als Morphinisten und Kokainisten.
In Literatur, die in dieser Zeit spielt, wird häufig Kokain erwähnt. Der Schauspieler und Kabarettist Alexander Wertinskij war bereits vor dem Krieg Kokainist. In seinen Memoiren beschrieb er, wie er in Odessa ein Kabarett-Programm für einen General der Weißen geben musste, der Werrinskijs Liedern lauschte und dabei eine Linie Koks nach der anderen zog. Das Koks, das Wertinskij und sein General zogen war natürlich hochprozentiger, als der Stoff, den Russlands Obdachlose und Waisen zogen.
Peter Nikolaj Krasnow war ein Kosakengeneral, der nach Deutschland emigrierte, und antisowjetische Romane verfasste. In dem Roman Vom Zarenadler zur Roten Fahne wird ein General der Weißen von einem kokainsüchtigen Tscheka-Kommissar verhört, und dem Kokain ist auch Viktor Korshikow verfallen, ein unehelicher Sohn dieses Generals und ebenfalls Tscheka-Kommissar.
In einem anderen Roman von Krasnow unterhalten sich drei altgediente Kommunisten der Nomenklatura. Ein gewisser Malinin will seine Genossen Dratsch und Granitow davon überzeugen, dass der Kurs der Partei falsch ist. Er sagt:
"Ja, früher, da waren wir noch trunken vom Pathos der Revolution, heute nur noch Schnaps, Weiber und Kokain!"
1924 schwenkte die Sowjetunion wieder um, sie reagierte in typischer Weise: Das Drogenproblem wurde geleugnet, und es wurde umgebracht und weggesperrt.
Die SU kehrte zum guten alten Zielwasser zurück, der "Zar der Drogen" wurde wieder der Wodga, und wer mit Koks Geschäfte machte, suchte lieber neue Erwerbsquellen- denn für Drogenhandel kassierte man schnell mal 10 oder 15 Jahre Zwangsarbeit.
Ein überaus bizarres Phänomen geriet fast in Vergessenheit.
Fortsetzung folgt.