Welche entscheidenen Fehler hatte Deutschland im Ersten Weltkrieg begangen?

In der Bekämpfung der feindlichen Spionage wurden auch einige Fehler gemacht. Es wurde nicht energisch genug gegen feindliche Spionage agiert und die schlechte Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen, die Korruption einger Deutscher und der Einsatz von "feindlichen" Bürgermeistern und ähnliche Positionen behinderte die Ermittlungen stark.

Stimmt, da gebe ich Dir vollkommen recht, denn im Bereich Marine war die britische Seite schon Anfang 1914 in der Lage fast alle Funksprüche der Schiffe unteinander aufzuklären und somit immer über die Aktivitäten der Hochseeflotte bescheid zu wissen.
Zudem es wohl bei der deutschen Marine keine genauen Vorschriften vorlagen, die regelten, welche Informationen über Funk ausgetauscht werden durften, denn man Funkte sich wichtige Daten vor Flottenunternehmungen relativ offen, was sehr fahrläßig war.
Und man unternahm wohl nichts gegen die Spionage des Room 44, vielleicht wußte man noch nicht einmal von dieser Abteilung in der britischen Navy.
 
Ich bin der Meinung, dass die Reichsleitung das schon wusste, nur sie es billigend in den Kauf nahm bzw. damit rechneten das sich Großbritanien raushalten würde.

Grüße


Das ist nicht zutreffend, denn bis zum Ende der Julikrise war die Reichsleitung, hier insbesondere Bethmann-Hollweg, der Auffassung, das es gelingen könnte, Großbritannien aus dem sich abzeichnenden Krieg herauszuhalten. Das britische Kabinett war sich durchaus nicht einig in dieser Frage und Außenminister Grey hat sich mit konkreten Aussagen hinsichtlich der Frage, ob Großbritannien sich in diesem Kriege militärisch engagieren wird, zurückgehalten. Die Briten wußten am 1.August immer noch nicht, wie sié sich verhalten würden.

Auf der Kabinettssitzung am 02.August,abends, war sogar umstritten, ob Großbritanniens Verpflichtung gegenüber Belgien überhaupt noch als gegeben zu betrachten war, da die anderen Signatarmächte ja auch nichts täten.

Am 02.August wußte weder Frankreich noch Russland oder Deutschland, ob sich Großbritannien am Kriege beteiligen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber die Vorbedingungen der Beziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien standen alles andere als Gut oder "Friedlich". Schon 1905 ging bei den Briten der Gedanke um, einen Krieg mit Deuschland zu beginnen, sie zu kopenhagen.
Und mit der Flottenpanik von 1909 wurde dieses Problem zwischen Deutschland und den Briten noch vertieft, also warum sollte man in Deutschland annehmen, das die Briten sich aus einem kriegerischen Konflikt raushalten würden?
 
Mal eine andere Frage:

Nach dem Festfahren der Front im Westen wäre es doch eigentlich möglich gewesen, dort nur noch mit etwas reduzierten Kräften rein defensiv zu agieren und die frei werdenden Truppen anderswo zu verwenden - das wäre den Mittelmächten ja durch ihren Vorteil der inneren Linien viel leicht möglich gewesen als der Entente.

Speziell ein forcierter Kampf gegen Rußland wäre da denkbar gewesen, mit einem deutlich früherem Kriegsende im Osten wäre die Gesamtsituation deutlich günstiger gewesen (u. a. hätte es dann wohl keinen Kriegseintritt Italiens gegeben).

Wurde diese Option eigentlich diskutiert? Incl. der Möglichkeit, durch Landungen im Baltikum, bei St. Petersburg oder in Finnland Rußland "von hinten" zu packen?
 
Aber die Vorbedingungen der Beziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien standen alles andere als Gut oder "Friedlich". Schon 1905 ging bei den Briten der Gedanke um, einen Krieg mit Deuschland zu beginnen, sie zu kopenhagen.
Und mit der Flottenpanik von 1909 wurde dieses Problem zwischen Deutschland und den Briten noch vertieft, also warum sollte man in Deutschland annehmen, das die Briten sich aus einem kriegerischen Konflikt raushalten würden?

Und Ende 1912 haben Großbritannien und Deutschland einträchtig zusammengearbeitet, um zu verhindern, das aus der Frage eine Hafens an der Adria für Serbien mittels einer internationalen Konferenz kein europäischer Krieg entstand. Weder London noch Berlin hatten Interesse an so einen Krieg.

Danach begannen sich die Beziehungen zwischen GB und D etwas zu entspannen. Es wurde 1913 ein Abkommen über die Aufteilung der portugiesischen Kolonien geschlossen, falls Portugal nicht mehr in der Lage wäre diese zu halten. Gescheitert ist das Ganze nur daran, das Deutschland sich in der Frage der Publizierung etwas geziert hat. GB wollte nämlich auch die Abmachung von 1898 veröffentlichen.
 
Mal eine andere Frage:

Nach dem Festfahren der Front im Westen wäre es doch eigentlich möglich gewesen, dort nur noch mit etwas reduzierten Kräften rein defensiv zu agieren und die frei werdenden Truppen anderswo zu verwenden - das wäre den Mittelmächten ja durch ihren Vorteil der inneren Linien viel leicht möglich gewesen als der Entente.

Speziell ein forcierter Kampf gegen Rußland wäre da denkbar gewesen, mit einem deutlich früherem Kriegsende im Osten wäre die Gesamtsituation deutlich günstiger gewesen (u. a. hätte es dann wohl keinen Kriegseintritt Italiens gegeben).

Wurde diese Option eigentlich diskutiert? Incl. der Möglichkeit, durch Landungen im Baltikum, bei St. Petersburg oder in Finnland Rußland "von hinten" zu packen?

Ende 1914 ging der Generalstabschef Falkenhayn davon aus, das der Krieg nicht mehr gewonnen könne. Er vertrat die Auffassung, "Wenn wir den Krieg nicht verlieren, haben wir ihn gewonnen (1)."

Falkenhayn wollte den Krieg lediglich gegen England fortführen und nach Möglichkeit einen Separatfrieden mit Russland und/oder Frankreich abschießen. Anzumerken ist hier, das England, Frankreich und Russland am 03.September 1914 darauf verständigt haben keinen Separatfrieden mit Deutschland zu schließen.

Falkenhayn hat seine Überlegungen den Reichskanzler Bethmann-Hollweg mitgeteilt, der aber nicht entsprechend gehandelt hat. Er dürfte unter entsprechenden innenpolitischen Druck gestanden haben.

Hindenburg und Ludendorff hatten hingegen ganz andere Vorstellungen. Sie wollten die Entscheidung im Osten suchen. Ende Januar 1915 begann die Offensive, die zwar einige schöne Erfolge einbrachte, aber, und das ist wichtig, der von Oberost vollmundig angekündigte Sieg im Osten ist ausgeblieben.
Dann griffen, zum Zeitpunkt der Offensive im Osten, im Februar 1915 mit großer Überlegenheit Franzosen und Engländer in der Champagne an. Die Front konnte unter größten Mühen gehalten werden, obwohl sich die Reserven im Osten befanden.

Falkenhayn, der den weitgesteckten Zielen von Hindenburg und Ludendorff ohnehin skeptisch gegenüberstand, wollte als Konsequenz künfitg im Osten nur noch begrenzte Operationen durchführen.

(1) Aufzeichnung von Falkenhayns Adjutanten Pentz
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt, da gebe ich Dir vollkommen recht, denn im Bereich Marine war die britische Seite schon Anfang 1914 in der Lage fast alle Funksprüche der Schiffe unteinander aufzuklären und somit immer über die Aktivitäten der Hochseeflotte bescheid zu wissen.
Zudem es wohl bei der deutschen Marine keine genauen Vorschriften vorlagen, die regelten, welche Informationen über Funk ausgetauscht werden durften, denn man Funkte sich wichtige Daten vor Flottenunternehmungen relativ offen, was sehr fahrläßig war.
Und man unternahm wohl nichts gegen die Spionage des Room 44, vielleicht wußte man noch nicht einmal von dieser Abteilung in der britischen Navy.

Die Deutschen hatten eher kaum Möglichkeiten ihre Feinde auszuspionieren, aber sie hätte einges mehr verhindern können. Dazu habe ich vor längerm das Buch "Geheimkrieg" von Carl Herrmann gelesen - bezog sich zwar nur auf die Westfront aber es zteigt schon wie unkoordiniert das alles schon ablief.

R.A. schrieb:
Mal eine andere Frage:

Nach dem Festfahren der Front im Westen wäre es doch eigentlich möglich gewesen, dort nur noch mit etwas reduzierten Kräften rein defensiv zu agieren und die frei werdenden Truppen anderswo zu verwenden - das wäre den Mittelmächten ja durch ihren Vorteil der inneren Linien viel leicht möglich gewesen als der Entente.

Speziell ein forcierter Kampf gegen Rußland wäre da denkbar gewesen, mit einem deutlich früherem Kriegsende im Osten wäre die Gesamtsituation deutlich günstiger gewesen (u. a. hätte es dann wohl keinen Kriegseintritt Italiens gegeben).

Ich glaube, dass es sehr schwierig ist, vorallem schon das das "Warten" sehr viele Opfer kostete, wäre ein Abziehen von Truppen vllt. ein fataler Fehler geworden. Davon abgesehen bestand der großeteil des Krieges daraus zu Warten bis man von feindlichen Granaten getötet wurde. In diesen Fall würde die These "Angriff ist die Beste Verteidigung" fast schon stimmen. Wie gesagt, ich glaube nicht das ein Abziehen von Truppen möglich gewesen wäre bzw. in so einem Umfang damit an evtl. eine Entscheidung im Osten hätte herbeirufen konnte.

Turgot schrieb:
Das ist nicht zutreffend, denn bis zum Ende der Julikrise war die Reichsleitung, hier insbesondere Bethmann-Hollweg, der Auffassung, das es gelingen könnte, Großbritannien aus dem sich abzeichnenden Krieg herauszuhalten. Das britische Kabinett war sich durchaus nicht einig in dieser Frage und Außenminister Grey hat sich mit konkreten Aussagen hinsichtlich der Frage, ob Großbritannien sich in diesem Kriege militärisch engagieren wird, zurückgehalten. Die Briten wußten am 1.August immer noch nicht, wie sié sich verhalten würden.

Auf der Kabinettssitzung am 02.August,abends, war sogar umstritten, ob Großbritanniens Verpflichtung gegenüber Belgien überhaupt noch als gegeben zu betrachten war, da die anderen Signatarmächte ja auch nichts täten.

Am 02.August wußte weder Frankreich noch Russland oder Deutschland, ob sich Großbritannien am Kriege beteiligen würde.

Dazu passend habe ich meinem Bücherschrank die Bücher "Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914" stehen, nur ich hatte bis jetzt noch keine Zeit da rein zu schauen.



Grüße
 
Das ist nicht zutreffend, denn bis zum Ende der Julikrise war die Reichsleitung, hier insbesondere Bethmann-Hollweg, der Auffassung, das es gelingen könnte, Großbritannien aus dem sich abzeichnenden Krieg herauszuhalten. Das britische Kabinett war sich durchaus nicht einig in dieser Frage und Außenminister Grey hat sich mit konkreten Aussagen hinsichtlich der Frage, ob Großbritannien sich in diesem Kriege militärisch engagieren wird, zurückgehalten. Die Briten wußten am 1.August immer noch nicht, wie sié sich verhalten würden.

Auf der Kabinettssitzung am 02.August,abends, war sogar umstritten, ob Großbritanniens Verpflichtung gegenüber Belgien überhaupt noch als gegeben zu betrachten war, da die anderen Signatarmächte ja auch nichts täten.

Am 02.August wußte weder Frankreich noch Russland oder Deutschland, ob sich Großbritannien am Kriege beteiligen würde.


Ich lese zZ ein Buch von Helfferich (1914/18 Finanz und Innenstaatssekretär) er schreibt, dass Grey ca. 27. juli einen Flottenangriff durch den Kanal oder um die britischen Inseln herum, gegen die franz. Flotte oder gegen die franz. Überseeverbindungen als "Cassus Belli" für Großbritannien bezeichnet hätte.
d.h. ein Krieg mit GB gar nicht zu verhindern gewesen wäre.

Auch wären Anfragen welche konkreten Bedingungen GB für die Neutralität stellen würde nur ausweichend beantwortet worden. GB müsse sich alle Optionen offen halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lese zZ ein Buch von Helfferich (1914/18 Finanz und Innenstaatssekretär) er schreibt, dass Grey ca. 27. juli einen Flottenangriff durch den Kanal oder um die britischen Inseln herum, gegen die franz. Flotte oder gegen die franz. Überseeverbindungen als "Cassus Belli" für Großbritannien bezeichnet hätte.
d.h. ein Krieg mit GB gar nicht zu verhindern gewesen wäre.

Auch wären Anfragen welche konkreten Bedingungen GB für die Neutralität stellen würde nur ausweichend beantwortet worden. GB müsse sich alle Optionen offen halten.


Das ist ja relaitv mager (für die Franzosen), was Grey da ausgeführt hat. Denn: Ein Angriff an der französischen Küstel, siehe Schlieffenplan, war ja auch deutscherseits gar nicht geplant gewesen. Und das GB sich alle Optionen offen halten müsse, war ja der Uneinigkeit der britischen Führung geschuldet. Dem entsprechend hat Grey taktiert.


Wie Grey taktierte, zeigt diese Depesche von Grey an den englischen Botschafter Bertie in Paris vom 01.August 1914 um 20:20 Uhr:

"Nach der heutigen Kabinettssitzung sagte ich Herr Cambon, die gegenwärtige Lage unterscheide sich völlig von der durch die Marokkozwischenfälle geschaffenen Lage. In letzterer stelle Deutschland Forderungen an Frankreich, die es nicht gewähren konnte und in deren Zusammenhag wir besondere Verpflichtungen gegen Frankreich übernommen hatten. In Bezug auf sie würde die öffentliche Meinung eine Unterstützung Frankreichs seitens der britischen Regierung bis zum Äußerten gerechtfertigt haben. Jetzt wäre die Lage so, dass Deutschland bereit sei, Frankreich nicht anzugreifen, wenn Frankreich in Falle eines Krieges neutral bliebe. Wenn Frankreich daraus keinen Nutzen zu ziehen vermöge, dann deshalb, weil es durch ein Bündnis gebunden sei, an dem wir nicht beteilig wären und dessen Bestimmungen wir nicht kennten. [.......................]

Herr Cambon sagte, die französische Küsten seien unverletzlich. Die deutsche Flotte könne jederzeit durch den Kanal laufen und angreifen.

Ich entgegnete, das dürfte die öffentlich Stimmung hier ändern, ebenso wie eine Verletzung der belgischen Neutralität. Er könne seiner Regierung berichten, dass wir die belgische Frage bereits in Erwägung zögen und dass ich das Kabinett bitten würde, auch die Frage der französischen Küsten in Betracht zu ziehen. Er könne melden, das Kabinett habe noch keine Entscheidung getroffen." (1)

Allerdings muss auch darauf hingewiesen werden, das der deutsche Botschafter in London Fürst Lichnowsky davor gewarnt hat, das GB an der Seite Frankreich bzw. Belgiens stehen würde, um diese zu gegen Deutschland zu beschützen. Allerdings hat diesen Ausführungen Lichnowskys in Berlin niemand geglaubt.(2)



(1) Juli 1914, Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, dtv Dokumente heruasgegeben von Immanuel Geiss, S.357f

(2) Fürst Lichnowsky, Meine Londoner Mission 1912 - 1914
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ja relaitv mager (für die Franzosen), was Grey da ausgeführt hat. Denn: Ein Angriff an der französischen Küstel, siehe Schlieffenplan, war ja auch deutscherseits gar nicht geplant gewesen. Und das GB sich alle Optionen offen halten müsse, war ja der Uneinigkeit der britischen Führung geschuldet. Dem entsprechend hat Grey taktiert.

Denke eher Dick!
Macht ja nur Sinn bei Verzicht auf Schlieffenplan und Belgien!

Ein deutscher Kreuzer der in der Biskaya einen franz. Handelsdampfer aufgebracht hätte, wäre zum Auslöser des Krieges mit GB geworden.....
 
Denke eher Dick!
Macht ja nur Sinn bei Verzicht auf Schlieffenplan und Belgien!

Ein deutscher Kreuzer der in der Biskaya einen franz. Handelsdampfer aufgebracht hätte, wäre zum Auslöser des Krieges mit GB geworden.....

Welcher deutscher Kreuzer war das genau?
 
Denke eher Dick!
Macht ja nur Sinn bei Verzicht auf Schlieffenplan und Belgien!

Ein deutscher Kreuzer der in der Biskaya einen franz. Handelsdampfer aufgebracht hätte, wäre zum Auslöser des Krieges mit GB geworden.....

Die Frage ist nur, wäre ein deutsches Kriegsschiff überhaupt soweit gekommen? Ich meine die Engländer sind auch nicht doof und es wäre bestimmt einige Informationen über einen evtl. Angriff durchgesickert und ob die damalige Lage es zugelassen hätte das ein dt. Kriegsschiff sich auf die Reise an die frz. Küste macht?

Grüße
 
Denke eher Dick!
Macht ja nur Sinn bei Verzicht auf Schlieffenplan und Belgien!

Ein deutscher Kreuzer der in der Biskaya einen franz. Handelsdampfer aufgebracht hätte, wäre zum Auslöser des Krieges mit GB geworden.....


@
Repo

Lies bitte den von mir offenkundig nicht schnell genug ergänzten Beitrag.:winke:
 
Die Frage ist nur, wäre ein deutsches Kriegsschiff überhaupt soweit gekommen? Ich meine die Engländer sind auch nicht doof und es wäre bestimmt einige Informationen über einen evtl. Angriff durchgesickert und ob die damalige Lage es zugelassen hätte das ein dt. Kriegsschiff sich auf die Reise an die frz. Küste macht?

Grüße

Goeben, Breslau z. B. (haben ja vor britischer Kriegserklärung an der algerischen Küste operiert und beschossen) oder einer der Überseekreuzer.
 
Goeben, Breslau z. B. (haben ja vor britischer Kriegserklärung an der algerischen Küste operiert und beschossen) oder einer der Überseekreuzer.

Vor Kriegsbeginn ja, aber wenn Sie sich August 1914 in den Gewässern vor der franz. Atlantikküste aufgehalten hätten, dann wären sie nicht im Mittelmeer eingeschlossen worden. Zumal es ja auch die Mittelmeerdivision war. Somit unwahrscheinlich.
Kommt nur noch die Karlsruhe in Frage, da diese im Atlantik operierte.
 
Belgien und Luxemburg, dabei ging es primär um das Durchmarschrecht. Holland blieb neutral und Wilhelm II. ging bekanntlich 1918 zum Holzhacken nach Doorn.


Das war aber der vom jüngeren Moltke modifizierte Plan. Der ursprüngliche Plan bezog die Niederlande ein. Die Diskussion ist recht westfrontlastig. Meines Wissens wurden z.B. zwei Korps aus der deutschen Offensive gezogen, um sie gegen die russichen Truppen einzusetzten. Diese zwei Korps standen an der Marne nicht zur Verfügung , im Osten nutzen sie nichts, da sie bei Tannenberg noch in der Bahn hockten. Wäre es dennoch gelungen, schwer zu sagen. Ein respektabler Frieden wäre 1917 m.E. sicher zu holen gewesen, falls auf die französischen Meutereien eine entschlossene Offensive gefolgt wäre. Man hätte vielleicht auch Italien aus dem Krieg heraustreiben können. Überhaupt blieben auch im Osten viele Truppen stehen oder rückten weiter nach Osten vor als Russland zusammengebrochen war.
 
Zurück
Oben