@Hardegen:
Wegen der Menschenopfer: Die Zuständigkeiten heidnischer Götter ist nie so ganz klar, aber meines Wissens war Tyr der Gott des Krieges, aber Wodan der Gott des Sieges
Tyr besitzt Merkmale des Hercules, dem Wettergott der Hethiter, dem vedischem Gott Indra und wird hauptsächlich dem römischen Iupiter gleichgestellt, dessen Hauptweseneigenschaften er besitzt, während Wodan eindeutig dem römischen Mars wesenverwandt ist.
– Seis es drum, das ist nicht der Punkt. Altgermanisches Heidentum hat mit den heidnischen Pruzzen vermutlich nur wenig gemeinsam.
Das habe ich hier auch nicht behauptet.
Die Strategie zur Missionierung Germaniens sah eben nicht vor, den Heiden goldene Brücken ins Christentum hinein zu bauen. Ich denke der Aspekt "Heidentum im christlichen Gewande" ist damit ausreichend abgehakt, oder?
Nein, da es einen wesentliche Unterschied in den Auffassungen gibt. Ich gehe davon aus, daß die christliche Missionierung sich über viele Jahrhunderte erstreckte, während du sie schon im Frühmittelalter für abgeschlossen hältst.
@fingalo
Non. Zauberei wurde schon bei den Römern mit dem Tode bestraft, und die großen Verbrennungsorgien fanden erst in der frühen Neuzeit statt.
Die heidnischen Römer bestraften den Schadenzauber wie aus juristischen Schriften des 2. Jahrhunderts belegt ist. Liebes- und Heilungszauber sind davon unberührt. Der Codex Theodosianus und der Corpus Iuris Civilis stammen von 438 bzw. dem 5. Und 6. Jahrhundert und sind damit schon unter christlichen Gesichtspunkten verfasst worden.
Also, ich meine, man sollte sich mal davon freimachen, dass der heidnische Glaube, so wie wir ihn aus der Überlieferung kennen, viel älter war, als das Christentum nördlich der Alpen. Es ist ein immer wieder aufgewärmtes Märchen, dass die ganzen Geschichten um Freya, Odin usw. uralt (am liebsten steinzeitlich) gewesen seien und dann vom Christentum verdrängt worden wären. Es gibt keinerlei Zeugnisse aus vorchristlicher Zeit über eine irgenwie geartete "Theologie" des Heidentums.
Im Zusammenspiel von Archäologie, Geschichte, Namenkunde, Sprach- und Literaturwissenschaft kann man religiöse Relevanzen von Quellen und Zeugnissen erkennen .Die wissenschaftliche Beurteilung untersteht dabei natürlich einem Wandel durch neue Methoden und Erkenntnissen dieser Fachbereiche. Das es gerade im vorchristlichem Bereich in der germanischen Religionswissenschaft Quellenprobleme gibt sagt überhaupt nicht aus, daß es diese Religion nicht gab.
Ein Aspekt wird in dieser ganzen Diskussion meiner Auffassung auch vernachlässigt. Die Bekehrung richtete sich im Frühmittelalter in aller Regel nicht auf die einzelne Person, sondern auf das Dorfoberhaupt, den Fürsten, Kriegsherren. Das gemeine Volk folgte dann diesem, so wie die Franken dem Chlodwig in der Taufe nachfolgten.
Hier könnte man ein einfaches Beispiel konstruieren, wenn man annimmt, daß Y. Christ wäre und sein Vater ihm morgen sagen würde, daß er von nun ab die Religion xyz angenommen hat und er erwartet, daß Sohn Y. ihm nachfolgt, was der pflichtbewußte und gehorsame Sohn auch seinem Vater zuliebe macht. Wie handelt nun Y., wenn er sich dem Christentum doch noch hingezogen fühlt? Standen die Menschen damals nicht vor einem ähnlichem Spagat und erklärt dies nicht, daß soviele heidnische Wurzeln sich bis heute bewahrten, wobei die ursprünglichen heidnischen Hintergründe immer mehr im Laufe der Zeit verschwammen?
Wegen der Menschenopfer: Die Zuständigkeiten heidnischer Götter ist nie so ganz klar, aber meines Wissens war Tyr der Gott des Krieges, aber Wodan der Gott des Sieges
Tyr besitzt Merkmale des Hercules, dem Wettergott der Hethiter, dem vedischem Gott Indra und wird hauptsächlich dem römischen Iupiter gleichgestellt, dessen Hauptweseneigenschaften er besitzt, während Wodan eindeutig dem römischen Mars wesenverwandt ist.
– Seis es drum, das ist nicht der Punkt. Altgermanisches Heidentum hat mit den heidnischen Pruzzen vermutlich nur wenig gemeinsam.
Das habe ich hier auch nicht behauptet.
Die Strategie zur Missionierung Germaniens sah eben nicht vor, den Heiden goldene Brücken ins Christentum hinein zu bauen. Ich denke der Aspekt "Heidentum im christlichen Gewande" ist damit ausreichend abgehakt, oder?
Nein, da es einen wesentliche Unterschied in den Auffassungen gibt. Ich gehe davon aus, daß die christliche Missionierung sich über viele Jahrhunderte erstreckte, während du sie schon im Frühmittelalter für abgeschlossen hältst.
@fingalo
Non. Zauberei wurde schon bei den Römern mit dem Tode bestraft, und die großen Verbrennungsorgien fanden erst in der frühen Neuzeit statt.
Die heidnischen Römer bestraften den Schadenzauber wie aus juristischen Schriften des 2. Jahrhunderts belegt ist. Liebes- und Heilungszauber sind davon unberührt. Der Codex Theodosianus und der Corpus Iuris Civilis stammen von 438 bzw. dem 5. Und 6. Jahrhundert und sind damit schon unter christlichen Gesichtspunkten verfasst worden.
Also, ich meine, man sollte sich mal davon freimachen, dass der heidnische Glaube, so wie wir ihn aus der Überlieferung kennen, viel älter war, als das Christentum nördlich der Alpen. Es ist ein immer wieder aufgewärmtes Märchen, dass die ganzen Geschichten um Freya, Odin usw. uralt (am liebsten steinzeitlich) gewesen seien und dann vom Christentum verdrängt worden wären. Es gibt keinerlei Zeugnisse aus vorchristlicher Zeit über eine irgenwie geartete "Theologie" des Heidentums.
Im Zusammenspiel von Archäologie, Geschichte, Namenkunde, Sprach- und Literaturwissenschaft kann man religiöse Relevanzen von Quellen und Zeugnissen erkennen .Die wissenschaftliche Beurteilung untersteht dabei natürlich einem Wandel durch neue Methoden und Erkenntnissen dieser Fachbereiche. Das es gerade im vorchristlichem Bereich in der germanischen Religionswissenschaft Quellenprobleme gibt sagt überhaupt nicht aus, daß es diese Religion nicht gab.
Ein Aspekt wird in dieser ganzen Diskussion meiner Auffassung auch vernachlässigt. Die Bekehrung richtete sich im Frühmittelalter in aller Regel nicht auf die einzelne Person, sondern auf das Dorfoberhaupt, den Fürsten, Kriegsherren. Das gemeine Volk folgte dann diesem, so wie die Franken dem Chlodwig in der Taufe nachfolgten.
Hier könnte man ein einfaches Beispiel konstruieren, wenn man annimmt, daß Y. Christ wäre und sein Vater ihm morgen sagen würde, daß er von nun ab die Religion xyz angenommen hat und er erwartet, daß Sohn Y. ihm nachfolgt, was der pflichtbewußte und gehorsame Sohn auch seinem Vater zuliebe macht. Wie handelt nun Y., wenn er sich dem Christentum doch noch hingezogen fühlt? Standen die Menschen damals nicht vor einem ähnlichem Spagat und erklärt dies nicht, daß soviele heidnische Wurzeln sich bis heute bewahrten, wobei die ursprünglichen heidnischen Hintergründe immer mehr im Laufe der Zeit verschwammen?