Welches Geheimnis steckt hinter dem Erdstall und den Schratzellöchern

Kriegerameise

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Im Alpenkreis wird immer wieder von spezifischen Erdbauten, bekannt als Erdstall berichtet. Leider sind die meisten Objekte fundlos und auch sonst wird man nicht ganz schlau daraus. Meine Theorie ist, dass es sich dabei um eine Art Hausaltar oder Reminiszenz an alte Sitten handelt in welchem man der Erde besondere Eigenschaften zuerkannt hat. Vielleicht auch etwas profanes wie ein Glückstunnel welchen man gegraben hat um die Götter milde zu stimmen oder Ihnen einen Fluchtweg in die Erde zu ermöglichen. Was ist eure Theorie?
 
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Erdställe vor dem Mittelalter ab etwa 1000 n.Chr. existierten. In dieser Zeit war der Alpenraum schon lange christlich. Daher kann ich Theorien über nicht-christliche Götter oder Altäre etc. in Bezug auf Erdställe nicht nachvollziehen.
Erdställe als temporärer Zufluchtsraum während einer militärischen Bedrohung oder eines räuberischen Überfalls halte ich für eine plausible Erklärung.
 
Ich schließe mich dem Vorposter an. Datierung Mittelalter, und Nutzung als Zufluchtsstätte sagt auch Wikipedia.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erdstall

Ich habe (leider!) ein Buch zum Thema "Erdstallforschung" geschenkt bekommen und zu lesen begonnen, das recht solide angefangen hat, aber so ab dem ersten Drittel immer seltsamer wurde. Am Ende des Buches war sich der Autor sicher, nachgewiesen zu haben, dass vor etwa 30.000 Jahren im Alpenraum eine unterirdische Kultur außerirdischer Echsenmenschen bestanden haben muss.

Die Sache ist natürlich streng geheim, weshalb ich Autor und Titel des Werkes hiermit verschweige.
 
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Hallo

@Ugh Valencia
Erdställe als temporärer Zufluchtsraum während einer militärischen Bedrohung oder eines räuberischen Überfalls halte ich für eine plausible Erklärung.

Dürfte wohl am plausibelsten sein,jedoch
1. Die Erdställe hatten keine Lüftungsschacht,sondern wurden nur vom Eingang her belüftet
2. Die Gänge hatten teilweise sehr kleine Zugänge (Löcher) zum nächsten Gang, für Erwachsene sehr schwer,wenn überhaupt zu passieren.

Ev auch Versteck für Kinder vor Rekrutierungen, oder als Zusatzlebensmittellager (Kühle).

Auf Dauer jedoch nicht bewohnbar,da Luftprobleme auftreten.

mfg
schwedenmann
 
Alleine in der Oststeiermark hat man hunderte Erdställe gefunden. Die prominentesten Beispiele um das Stift Vorau (Gründung 12. Jhdt.). Es gibt (oder gab?) einen Verein "Sub Terra Vorau" der die Funde aufzeichnet und Führungen und Vorträge anbietet. Somit hat das Thema auch eine gewisse tourismuswirtschaftliche Bedeutung.

Einige Gänge wurden als deutlich älter datiert.
https://www.vorau.at/tourismus-freizeit/kultur/subterra

Methode Oberflächenexpositionsdatierung: https://de.wikipedia.org/wiki/Oberflächenexpositionsdatierung

Wie zuverlässig und wie geeignet diese Methode ist, um eine Datierung auf Entstehungsalter 10.000 Jahre nachzuweisen, kann ich nicht beurteilen. Ich nehme jedoch an, dass es problematisch ist. Vergletschert war die Gegend übrigens selbst am Höhepunkt der letzten Eiszeit nicht, und andere Funde aus der Steinzeit und konkret aus dem späten Paläolithikum (ca. 10k v.u.Z.) gibt es generell in der Steiermark nicht wenige. Allerdings meines Wissens nicht in einem Fundzusammenhang mit den Erdställen, sondern typischerweise gefunden in natürlichen Höhlen (z.B. Zigeunerloch bei Gratkorn, für Alt- und Mittelsteinzeit).
 
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