“
5Mo 22,5 Eine Frau soll nicht Männersachen tragen und ein Mann soll nicht Frauenkleider anziehen; denn wer das tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Gräuel.”
Nun ist das alledings antike Überlieferung und Hosen gehörten nicht unbedingt zu dem, was im Mittelmeer bevorzugt getragen wurde, weder bei Männern noch bei Frauen.
Ob die Hose an und für sich als Männerkleidung zu betrachten wäre, oder einfach als Arbeitskleidung, die durchaus im Mittelalter und der FNZ auch von Frauen bei bestimmten Tätigkeiten getragen worden sein dürfte, wäre hier zu hinterfragen.
Nur weil das in Teilen des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mal so betrachtet wurde, ist duchaus nicht gesagt, dass diese Vorstellung auch davor umfassende Gültigkeit hatte.
begründet. Siehe dazu auch Jeanne d’Arc, die offiziell wegen des wiederholten Tragens der Männerkleidung verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Unabhängig davon, dass Jeanne d' Arc bereits wenige Jahre nach ihrer Hinrichtung in einem posthumen, neuen Prozess rehabilitiert wurde, lag das bei Jeanne d'Arc an den Hosen oder vielleicht doch eher am Harnisch, dass sie zunächst auf englisches Betreiben verurteilt wurde?
Ganz ohne Kriege? Welche Staaten waren das?
Z.B. Schweden, dass in keinem der beiden Weltkriege in das Kriegsgeschehen in größerem Stil involviert war.
Dänemark und Norwegen, waren so weit mit bekannt auch bereits vor dem 2. Weltkrieg parlamentarisiert, Großbritannien ging diesen Schritt 1911, da war die Parlamentarisierung, sprich die weitgehende zurückdrängung des königlichen Einflusses auf die Tagespolitik bereits vor dem 1. Weltkrieg abgeschlossen. Was noch nicht da war, war die Ausweitung des Wahlrechts auf tatsächlich alle Einwohner des Vereinigten Königreichs, aber das war mehr ein quantitativer als ein qualitativer Schritt.
Abgesehen davon: Österreich-Ungarn, Russland oder das Deutsche Reich (samt Kolonien) wären sicher Kaiserreiche geblieben.
Denkbar, aber wenn das eine voll parlamentarisierte Monarchie, sage wir mal nach britischem Vorbild geworden wäre, hätte das ja einer Demokratie durchaus nicht unbedingt im Weg gestanden.
Die Kolonien sind ein schwieriges Feld, weil mit Ausnahme Frankreichs kein europäisischer Staat seine außereuropäischen Besitzungen als Teile des "Mutterlandes" definierte.
Auf staatsrechtlicher Ebene waren das zumeist Protektorate, die unter dem Einfluss und der Machtausübung der Kolonisatoren standen, gehörten aber nicht zum Staatsgebiet der jeweiligen europäischen Länder, sondern stellen eigenständige Enthitäten dar.
Ansonsten wäre nämlich auch nicht möglich gewesen, diese Gebiete in einer weise zu beherrschen, wie es in Europa selbst krass rechtswidrig gewesen wäre.
Man kann diesen Umstand mit Recht für eine gewaltige Schweinerei halten.
Ob das aber auf die Dauer so haltbar gewesen wäre, da habe ich Zweifel drann.
Nicht das ich davon ausgehen würde, dass sich binnen kurzer Zeit die Weltsicht der Leute radikal geändert hätte, aber früher oder später wären die völlig unproduktiven Ausgaben für den Unterhalt dieser Gebiete und das Militär dort zum Streitthema geworden, weil das natürlich Investitionen in andere Dinge, wie den Wohlfahrtsstaat verhinderte.
Mit einer Sozialdemokratie als stärkster politischer Strömung wäre da wahrscheinlich von diesem Standpunkt her irgendwann Bewegung herein gekommen.
Und ohne des I. Weltkriegs würde das Deutsche Reich aufgrund seiner wirtschaftlichen Macht wirklich zu einem Hegemon in Europa werden
Denk ich nicht, weil die weitere wirtschaftliche Entwicklung eher gegen Deutschland gelaufen wäre.
Deutschland verdankte einen erheblichen Teil seines Wohlstands noch den alten Industrien, namentlich Textil und Eisen&Stahlerzeugung, so wie dem Umstand, dass es so lange Kohle Hauptenergieträger war, dank der reichen Vorkommen von Steinkohle energietechnisch autark war und darüber hinaus fossile Energieträger gewinnbringend exportieren konnte.
Bei den damals neuen Industrien, wie der Elektrotechnik und der Chemischen Industrie hatte Deutschland einige gute, innovative Unternehmen und auch durch durch die "Kaiser-Wilhelm-Institute" eine recht innovative Wissenschaftsförderung.
In der Breite hatte Deutschland allerdings ein zunehmend modernisierungsbedürftiges Bildungssystem und es fehlte der unmittelbare Zugriff auf Schlüsselrohstoffe für die neueren Industrien, da war Deutschland eher schwach auf der Brust.
Und je mehr es daran ging, dass Verbrennungsmotoren und Ölprodukte die Dampfkraft als wichtigste Energiequelle ablöste, desto abhängiger wurde Deutschland auch im Energiesektor und desto weiter mussten auch seine Profite aus Energieexporten dahinschmelzen.
Der Prozess ist durch die Kriege und die damit verbundene Massenmotorisierung bei den Streitkräften sicherlich beschleunigt worden, die Anfänge der Umstellung von Kohle auf Öl, waren allerdings bereits vor dem Krieg in einigen Branchen, z.B. im Schiffsbau bereits sichtbar.
Deutschland hätte sicherlich weiterhin eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielen können, aber das es unter diesen Umständen so weiter gewachsen wäre wie bisher und das restliche Europa damit ohne weiteres hätte abhängen können, halte ich für unwahrscheinlich.
Die Entwicklung war, denke ich eher an einem Wendepunkt.