Wie definiert ihr Römer?

Bayar Iskander

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Hallo Leute,

also in vielen Büchern, Dokus etc. findet sicht ja immer der Begriff "die Römer". Die "Römer" hätten dies und das getan. Wie aber definiert ihr eigentlich die Römer? War es jetzt eine Ethnie, ein politischer Zusammen-schluss von Menschen unterschiedlichster Herkunft oder etwas anderes?

Freue mich schon auf eure Antworten.
 
Zuerst mal waren Römer die Einwohner der Stadt Rom. Je nach Jahrhundert hat sich das aufgeweitet. Für mich haben allerdings Römer gemeinsam, dass sie das römische Bürgerrecht haben. Römisches Bürgerrecht ? Wikipedia
In vielen Gebieten spricht man z.B. von Gallo-Romanen. Das ist für mich schonmal was anderes. :winke:
 
also in vielen Büchern, Dokus etc. findet sicht ja immer der Begriff "die Römer". Die "Römer" hätten dies und das getan. Wie aber definiert ihr eigentlich die Römer? War es jetzt eine Ethnie, ein politischer Zusammen-schluss von Menschen unterschiedlichster Herkunft oder etwas anderes?

Wie Brissotin schon sagte: "Römer" waren keine Ethnie, sondern die Einwohner der Stadt Rom und später die Bewohner des Römischen Reichs - sofern sie das Bürgerrecht besaßen.

Die Ethnie, der die frühen Einwohner der Stadt Rom angehörten, waren im 7./6. Jh. v. Chr. vor allem Menschen vom Stamm der Latiner, deren lateinische Sprache mit dem Aufstieg Roms zur Weltsprache wurde.
 
Die Einwohne der Stadt Rom, waren nicht alle Römer. Und das schon in der frühen Republik. Römer ist, wer das römische Bürgerrecht besitzt. Genau das war das Erfolgsrezept der Römer. Wobei wir uns jetzt über die diversen Abstufungen dieses Bürgerechts unterhalten könnten. Mit ethnischen Überlegungen hat Römer sein aber wenig zu tun.
 
Die Einwohne der Stadt Rom, waren nicht alle Römer.

Die Einwohner der Stadt om waren durchaus alle Römer, so wie Einwohner Hamburgs Hamburger oder die Kölns Kölner sind.

Allerdings zählten nicht alle Römer zur latinischen Ethnie, sondern es gab darunter auch Angehörige anderer Völker und Sprachen.
 
Zu den Einwohnern der Stadt Rom gehörten aber auch die peregrini, und die wurden von den Römern selbst mitnichten als "Römer" gesehen ;) Aus unserer Sicht mag das stimmen. Aber vllt. sollten wir einfach feststellen, dass man durchaus zwischen "Einwohner von Rom" und "Römer" unterscheiden kann, wenn man denn will ;)

Ich würde mich der Aussage Agricolas anschließen, in den meist betrachteten Epochen waren Römer Menschen römischen Bürgerrechts, abzugrenzen von peregrinen. Ähnlich wie Metöken / Xenoi in Griechenland durchaus in Athen leben konnten ohne "Athener" zu sein.
 
Ach... ganz leicht eventuell ;)

Auch vorher hatte man ja schon Zuwachs, durch Bürgerrechtsverleihungen (im geringeren Maße Rekrutierungsmaßnahmen) etc.

Wobei eben die Frage ist von welcher Zeit wir hier sprechen. Und ob wir uns unbedingtg auf die Stadt beziehen müssen.
 
Zu den Einwohnern der Stadt Rom gehörten aber auch die peregrini, und die wurden von den Römern selbst mitnichten als "Römer" gesehen ;) Aus unserer Sicht mag das stimmen. Aber vllt. sollten wir einfach feststellen, dass man durchaus zwischen "Einwohner von Rom" und "Römer" unterscheiden kann, wenn man denn will ;)

Ich würde mich der Aussage Agricolas anschließen, in den meist betrachteten Epochen waren Römer Menschen römischen Bürgerrechts, abzugrenzen von peregrinen. Ähnlich wie Metöken / Xenoi in Griechenland durchaus in Athen leben konnten ohne "Athener" zu sein.

Im Vergleich mit den Römern waren die Athener noch weitaus zurückhaltender mit der Verleihung des Bürgerrechts, und es war vielleicht die Integrationsfähigkeit die Rom so erfolgreich machte. Sicher, noch im letzten Jahrhundert der Republik kämpfte Rom gegen seine italischen Bundesgenossen, aber schon im 1. Jhd n. Chr. waren viele westlichen Provinzen wie Hispania woher Seneca, Lucan, Trajan, Hadrian umd Marc Aurel stammten, Gallien- Heimat vom Pompeia Plotina und Antoninus Pius und Afrika waren stark romanisiert. Septimius Severus, der aus Leptis stammte, hatte punische wie römische Vorfahren. Seine Frau Julia Domna und deren Schwester Maesa, die als Kaisermacherin Geschichte schrieb stammten aus Syrien aus der Priesterkaste des Sonnengottes von Emesa, dessen Namen Maesas Enkel annahm. Die Tausendjahrfeier Roms beging Kaiser Philippus, Arabs. In der Reichskrise des 3. Jahrhunderts wurden illyrische Truppen immer bedeutender, und auch die Garderegimenter wurden vorzugsweise aus Illyrern rekrutiert, nachdem Septimius Severus die Prätorianer durch ihm treu ergebene Soldaten aus
den Partherfeldzügen ersetzte.

Decius, Claudius Gothicus, Aurelian, Probus, Diocletian, Constantin und Justinian stammten aus Illyrien.
 
Allerdings waren manche Prominente aus der Provinz keine romanisierten und eingebürgerten Einheimischen, sondern Nachfahren von Kolonisten aus Italien. Hadrians Vorfahren z. B. stammten aus Hadria in Picenum und wanderten gegen Ende des 2. Punischen Krieges in das von Scipio Africanus gegründete Italica in Südspanien aus.

Integrationsfähig war Rom übrigens, wenn man den Überlieferungen insoweit Glauben schenken will, schon in seiner Frühzeit, indem manche Familien, die nach Rom übersiedelten, offenbar (anders als z. B. in Athen) rasch zu Bürgern wurden. Die Iulii, Servilii, Quinctilii, Metilii, Geganii, Cloelii und Curiatii sollen aus Alba Longa stammen (waren also zumindest Latiner). Die Claudii leiteten sich vom Sabiner Attius Clausus ab, der kurz nach Gründung der Republik in Rom eingewandert sein soll. Auch die Veturii könnten Sabiner gewesen sein, die Herminii Etrusker. Die Mamilii und Porcii stammten aus dem latinischen Tusculum, eventuell auch die Furii und Curii. Die Atilii und Decii stammten wohl aus Kampanien. Die Plautii stammten wohl aus dem latinischen Praeneste.
 
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Römer ist nicht gleich "Römer" ...

Die Einwohner der Stadt om waren durchaus alle Römer, so wie Einwohner Hamburgs Hamburger oder die Kölns Kölner sind.

Nicht alle Menschen, die in der Stadt Rom lebten oder arbeiteten waren Römer. In der Ideologie der der römischen Gesellschaft waren Sklaven zum Beispiel keine "Römer". Man benötigte, wie die schlauen Köpfe über mir schon gut festgestellt haben das Bürgerrecht.
 
Nicht alle Menschen, die in der Stadt Rom lebten oder arbeiteten waren Römer.

Man muss hier unterscheiden zwischen dem juristischen Begriff "Römer" und dem einfachen Verweis auf die Ortszugehörigkeit. Zunächst waren Römer alle Menschen, die in der Stadt Rom wohnten, so wie jemand Kölner ist, der in der Stadt Köln wohnt. Dazu zählten auch Einwohnergruppen ohne Bürgerrecht sowie ethnisch verschiedene Einwohner aus allen Teilen des Römischen Reichs.

Betrachtet man das rein juristisch, so war "Römer" natürlich nur, wer das römische Bürgerrecht - civitas Romana - besaß.
 
Ich definiere als ''Römer'# ebenfalls die Einwohner der Stadt Rom.

Aber geht man nach folgendem:

Etwa 70 v. Chr. reichte das Römische Reich schon bis nach Spanien und über diversen Länder östlich Italiens, wie Griechenland, Kroatien, Serbien etc. 20 nach Christus sind auch schon die Länder Turkei, Lybien und Ägypten zu einem erheblichen Teil betroffen. Im Jahre 300 nach Christus erreicht es seine maximale Größe. Das Römische Reich erstreckt sich in diesem Stadium über Spanien, Protugal, Großbritannien, Frankreich, große Teile Südost Europas und hin bis nach Ägypten, Libyen, Saudi Arabien und Marokko. (Quelle: ...)

dann sind alle Bewohner des römischen Reiches ''Römer'', aber so wie ich es aus den Antworten meiner Vorredner erlese, gehörte dazu widerrum auch das römische Bürgerrecht.
 
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Ich definiere als ''Römer'# ebenfalls die Einwohner der Stadt Rom.

Aber geht man nach folgendem:

Etwa 70 v. Chr. reichte das Römische Reich schon bis nach Spanien und über diversen Länder östlich Italiens, wie Griechenland, Kroatien, Serbien etc. 20 nach Christus sind auch schon die Länder Turkei, Lybien und Ägypten zu einem erheblichen Teil betroffen. Im Jahre 300 nach Christus erreicht es seine maximale Größe. Das Römische Reich erstreckt sich in diesem Stadium über Spanien, Protugal, Großbritannien, Frankreich, große Teile Südost Europas und hin bis nach Ägypten, Libyen, Saudi Arabien und Marokko. (Quelle: ...)

dann sind alle Bewohner des römischen Reiches ''Römer'', aber so wie ich es aus den Antworten meiner Vorredner erlese, gehörte dazu widerrum auch das römische Bürgerrecht.

Achtung mit den zitierten "Quellen"

Auf der von Dir erwähnten Seite wird zum Teil haarsträubender Unsinn geschrieben:

"Der italienische Faschismus (1922-1945) kann als Hegemonie der neueren Zeit gelten. Unter Benito Mussolini etablierte sich diese rechtsgerichtete politische Bewegung. Wesentliche Merkmale des italienischen Faschismus waren der extreme Führerkult, das Aufkeimen des Antisemitismus und ein hoher imperialistischer Anspruch. Italien eroberte in dieser Zeit ganz Abessinien, Tunesien, Ägypten, den Sudan und Teile Kenias. Der italienische Faschismus galt als Vorbild für viele andere Staaten, unter anderem für Deutschland und die Nationalsozialisten. Beendet wurde diese Hegemonie Italiens 1945 mit der Befreiung durch die Alliierten."

Abgesehen davon, das Italien, abgesehen von den eigenen, bereits vor dem Faschismus erworbenen Kolonien, als Hegemonialmacht nur für ein paar Nachamer-Möchtegern-Duces wie der von Santo Domingo galt:

Italien eroberte zwar Abessinien, Tunesien war jedoch eine französische Kolonie die von den Deutschen besetzt wurde, bei Ägypten und Sudan kreuzte man nur kurz die Grenze (um dann vor der britischen Armee reißaus zu nehmen), bei Kenia nicht einmal das. Albanien wird dagegen nicht erwähnt. Italien als Faschistischer Staat endete schon 1943, es blieb danach nur ein Faschistischer Marionettenstaat unter deutscher Kontrolle.

Bezüglich des römischen Reiches, gab es diese zitierten Länder noch gar nicht. Und im Falle des heutigen Marokkos und Saudi Arabiens, gab es dort nur ein paar römische Enklaven bzw. Handelsposten an der Küste.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Auch in diesen wenigen Sätzen steht schon so einiges an Mist:
Etwa 70 v. Chr. reichte das Römische Reich schon bis nach Spanien und über diversen Länder östlich Italiens, wie Griechenland, Kroatien, Serbien etc. 20 nach Christus sind auch schon die Länder Turkei, Lybien und Ägypten zu einem erheblichen Teil betroffen. Im Jahre 300 nach Christus erreicht es seine maximale Größe. Das Römische Reich erstreckt sich in diesem Stadium über Spanien, Protugal, Großbritannien, Frankreich, große Teile Südost Europas und hin bis nach Ägypten, Libyen, Saudi Arabien und Marokko.
70 v. Chr. beschränkte sich das Römische Reich am Balkan noch auf Makedonien/Griechenland, Epirus, Dalmatien und Istrien. Das Gebiet des heutigen Serbien war noch nicht römisch.
20 n. Chr.: Von Libyen war nur ganz der Norden (die Kyrenaika und die Küste) betroffen.
300: Da war das Reich schon wieder etwas geschrumpft, vor allem durch die Aufgabe Dakiens, aber auch den Verlust des Dekumatlands. Seine maximale Größe erreichte das Reich unter Traian (inkl. Dakien, Armenien und Mesopotamien, wobei letztere beide schon von Hadrian wieder aufgegeben wurden und später nur noch ein paar Mal kurzfristig römisch wurden).
 
Ich habe mir die verlinkte Seite gerade mal angesehen - auhauahauaha! Das ist insgesamt derart zusammengestoppelter Quark, der obendrein so knapp dargestellt ist, daß er sachlich (das Wort "fachlich" mag man erst gar nicht erwähnen) aufgrund nicht gegebenen Tiefgangs noch nicht einmal die Grasnarbe beschädigt. Zudem ist der Quark noch lieblos zusammengehauen, da bereits bei flüchtigem Ansehen etliche Fepptihler und Rechtschreibentgleisungen (ich sach nur: "rießig" .... ) ins Auge stechen.

Ich verwette meinen Allerwertesten, daß wir demnächst von der Moderation erfahren, daß hier mal wieder jemand Suchmaschinenoptimierung betreiben wollte.
 
Genauso ist es. Es handelt sich bei dem Beitreiber offensichtlich um jemanden, der schon seit mehreren Monaten ein oder zwei "Firmen" beauftragt hat... Deshalb wurden auch die Links entfernt.
 
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