Mehrfach wurde von ethnischen, kulturellen und Identitäten Thesen gefaselt. Der Wortwahl ist zu entnehmen, dass es mich mittlerweile nicht mehr amüsiert, wenn sich nicht mal bemüht wird, zu verstehen was geschrieben wird. Das ist enervierend.ich dachte, es läge an mir, daher habe ich ein paar Bekannte gefragt,xdie meinen, dass ich durchaus verständlich schreibe.
Und ich habe schon mehrfach betont, dass die Hugonen in sächsischen Quellen genannt werden. Und da sind wir bei den ingwäonischen Sprachen.
Indirekt fühle ich mich doch angesprochen.
Wenn es nur um eine sprachwissenschaftliche Diskussion gehen würde, hätte ich mich herausgehalten, da bin ich wirklich der Falsche.
Es geht jedoch auch darum zu untersuchen, so verstand ich bisher deine Ausgangsfrage, ob die Ableitung der Hugonen von Cugerner historisch sinnvoll und kohärent zu erklären ist. Da habe ich meine Zweifel.
1. Militärische Tradierung: Du begründest eine historische Plausibilität damit, dass der Name der Cugerner erhalten geblieben wäre, zum Beispiel wäre er in der Notitia dignitatum erwähnt.
Vielleicht habe ich es übersehen: ich fand Auxiliareinheiten, die den Namen der Bataver tradieren, der Salii, und der Brukterer, jedoch keine mit den Cugernern im Einheitennamen. Einzig für eine
cohors I Cugernorum in Britannien gibt es Belege aus dem 1./2.Jahrhundert n.Chr.
2.Geographische Tradierung: ich habe doch länger gesucht, und leider keine Civitas-Bezeichnungen für die Provinz Germania Inferior gefunden.
Man kann vermuten, dass sich die die Bewohner der Kölner (CAA) Civitas Agrippienser nannten, einen Beleg, der den Namen der Civitas um Colonia Ulpia Traiana anzeigt, ist mir nicht bekannt. In wikipedia steht nun, was zu überprüfen wäre, dass die Nennung des Namens Cugerner in den Quellen im 2.Jahrhundert ausläuft. Dies führt mich zum 3.Punkt:
3.Beowulf Du führst zurecht kritisch an, dass alle Quellen für Hugonen als älteren Namen für Franken (aus Sicht der Sachsen?) sehr viel jünger sind, dein besonderer Hinweis gilt dem, dass es sächsiche Quellen sind, meine Frage daher, ob diese aus der ersten Quelle (dem Beowolf?), der in einem angelsächsischen Dialekt verfasst wurde (Dialekt der Angeln merzisch?) abgeschrieben haben - da kennst du dich sicher besser aus.
4.spätantike Lücke Der Name Hugonen taucht in spätantiken lateinischen Werken nicht auf, die Franken werden als solche bezeichnet, oder noch einmal unterteilt, wie die Untergruppe der Salier. Beispiel aus Zosimos (Historia nea, 3.Buch, 6.Kapitel, Inhalt der Krieg Julians gegen die Franken 358 n.Chr.) geschrieben um 500 n.Chr.:
" Da nun, so zu sagen, alle Barbaren jener Gegenden ganz die Hofnung aufgaben, und nichts geringeres erwarteten, als daß alle noch Uebrigen gänzlich vertilgt werden, so schickten die Sachsen, die man wegen ihres Muts, ihrer Stärke und Hartnäckigkeit in den Schlachten für die tapfersten der dorten wohnenden Barbaren hielt, die Quaden(nach Ammianus Marcellinus Chamaven), die einen Teil von ihnen ausmachten, in die von den Römern besetzten Länder. 2. Allein die Franken, ihre Nachbarn, die dem Cäsar gerechten Vorwand eines neuen Angriffs zu geben fürchteten, hinderten sie am Übergang. Jene erbauten daher Fahrzeuge, schifften an dem von den Franken besetzten Lande vorbei, griffen das den Römern unterwürfige Gebiet an, landeten in Batavien, das der geteilte Rhein zu einer Insel, und zwar zu einer größeren macht, als alle Flußinseln sind, und vertrieben die Salier, eine Abteilung der Franken, die von den Sachsen in diese Insel aus ihrem eigenen Lande verdrängt worden waren. 4. Diese Insel, vorher ganz den Römern gehörig, war damals von den Saliern bewohnt. 5. Sobald der Cäsar dieses vernahm, rückte er gegen die Quaden aus, und befahl seinem Heere, diese mit aller Gewalt anzugreifen, von den Saliern aber niemanden zu töten, oder sie an dem Übergang in die Römischen Grenzen zu hindern, weil sie nicht als Feinde ins Land kommen, sondern mit Gewalt von den Quaden vertrieben werden. 6. Als nun die Salier diese gütigen Gesinnungen Julians erfuhren, setzten einige von der Insel mit ihrem König in das Römische Gebiet über, andere flohen nach den Grenzen, 7. alle aber stellten sich dem Cäsar als Flehende dar, und ergaben sich mit all’ dem Ihrigen freiwillig." oder aus res gestae von Ammianus XVII (6) geschrieben 390/391:"
Quibus paratis petit primos omnium Francos, eos videlicet quos consuetudo Salios appellavit, ausos olim in Romano solo apud Toxandriam locum habitacula sibi figere praelicenter. cui cum Tungros venisset, occurrit legatio praedictorum, opinantium reperiri imperatorem etiam tum in hibernis, pacem sub hac lege praetendens ut quiescentes eos tamquam in suis nec lacesseret quisquam nec vexaret. hos legatos negotio plene digesto oppositaque condicionum perplexitate ut in isdem tractibus moraturus, dum redeunt, muneratos absolvit."
5.Entstehung derFranken:nach der ersten Nennung der Franken
291 bezieht sich die Bezeichnung auf
rechtsrheinisch verortete gegnerische Kriegergruppen - und verbände. Zu dieser Zeit waren die linksrheinischen Cugerner seit fast dreihundert Jahren Teil des imperium romanum
.
Erst einhundert Jahre nach den ersten kriegerischen Aueinandersetzungen gelang es diesen Kriegerverbänden sich dauerhafter linksrheinisch anzusiedeln und Fuß zu fassen (s.o.). Auf der Tabula Peutingerana wird das Land der Franken (Abb. ganz oben) rechtsrheinisch abgebildet (ca. 350 AD). Meiner Ansicht nach sind die Traditionskerne der Franken rechtrheinisch in der Germania magna zu suchen. Die Bedeutung der Cugerner für eine Traditionsbildung oder Legendenbildung oder die Namensgebung der Franken ist mir nicht ersichtlich.