Wie ernst war Bonaparte die Invasion 1804?

Ergänzend zu #19:
Mir altem Scheuklappenträger ist gerade beim Kaffeekochen eingefallen, dass der Schwarzwald ja noch ein Gegengebirge hat, nämlich die Vogesen. Diese dürften im selben Maße Schiffbauholz geliefert haben und der Transport zu Küste war im Prinzip ebenso "einfach" wie der des Holzes aus dem Schwarzwald.
Ich habe hier noch etwas auf altniedersächsisch gefunden: S. 264-265 diskutieren die Verfügbarkeit von Schiffbaumaterial aus Vogesen/Schwarzwald (Holz), sowie Hanf (Nordfrankreich, Belgien) und dem übrigen Krempel und besagen, dass die Franzosen in der Scheldemündung mal eben 100 Linienschiffe bauen könnten. Das ist zwar mit Sicherheit aufgebauscht - der Artikel stammt aus 1809. Nixdestoweniger scheint scheint man damals auf der Insel eine Renaissance der französischen Flotte als reale Bedrohung betrachtet zu haben.
https://books.google.de/books?id=N4...q=marine napoleon construction vosges&f=false
 
Der Schwarzwald hat auf jeden Fall damals anders ausgesehen als heute, deutlich weniger bewaldet. Die westliche Seite des Schwarzwaldes war stärker durch den Weinbau geprägt. Dass die Schwarzwaldhänge dort heute mit Bäumen bestanden sind, hängt z.T. mit der Reblausplage im 19.Jh. zusammen.
Die Landwirtschaft wurde auch eher bis in höhere Lagen betrieben. Das Rheintal war auf der östlichen Rheinseite stärker als Morastgebiet gekennzeichnet. Heute baut man praktisch, wo früher niemand gebaut hätte. Folglich musste die Landwirtschaft höher gelegene Regionen suchen.

Wie es in den Vogesen war, weiß ich nicht. Es wird aber wohl so gewesen sein, dass sie auch damals schon deutlich weniger Niederschläge als der Schwarzwald bzw. der Breisgau abbekamen und daher für den Weinanbau noch besser geeignet waren.
 
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