Wie gelingt es den Römern so mächtig zu werden?

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Gast
Frage von Erna :

Wie gelingt es den Römern so mächtig zu werden?

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Antwort von Tobias_gehring :

Ein paar Beispiele:
- Caesars Gallischer Krieg: Ausspielen der Gallierstämme gegeneinander
- Punischer Krieg 1: überlegene Technologie zur See; Enterbrücken -> Seekampf wird zu Landkampf, der großen Stärke des Heeres
- Punischer Krieg 2: treue Bundesgenossen
- Punischer Krieg 3: Ausnutzen von besiegten Feinden

Roms Macht gründet auch darauf, besiegten Ländern, sofern sie nicht zu Provinzen gemacht wurden, militärischen Schutz zuzusagen, sodass Rom über eine Reihe treuer Bundesgenossen verfügte.
Außerdem hatte Rom das größte und technologisch fortgeschrittenste Heer der Antike.

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Dankeschön von Heinz :

Tobias,
das hast Du aber schön beschrieben.

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Antwort von Hurvinek :

Rom hatte immer ein Ziel: von niemanden abhängig zu werden. Deshalb wurde Expansion betrieben. Rom war mit der Gründung des Senats ein demokratischer Staat. Macht hat man nur, wenn man die dazu gehörigen Ressourcen verwaltet. Rom unterwarf seine Nachbarn nie aus Langeweile heraus. Die besiegten Stämme (Länder gab es keine) wurden integriert. Die eroberten Territorien dienten ausserdem als militärische Pufferzone des inneren Reiches vor potenziellen stärkeren Feinden. Dass sie auch treue Bundesgenossen erhielten lag daran, dass mit Rom ein höherer Lebensstandard zu diesen Völkern kam.

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Anmerkung von Heinz :

Ein Hoch auf Rom?

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Antwort von Chamberlain :

Nun ja... Weltgeschichte wird nicht durch Philanthrophen geschrieben und im Nachhinein heiligt der Zweck wie so oft die Mittel.
Wer kann es einem G.I.Caesar da verhehlen, wenn er zum Ruhme Roms (und für seine "dignitas" ohnehin) ein paar gallische und germanische Völkermorde begeht?
Für rund 1000 Jahre Beständigkeit der SPQR als Keimzelle der heutigen europäischen Kultur durften's doch ein paar derartige "Kollateralschäden" sein, nicht wahr?
Und - in der Tat - "divide et impera" ist wohl eines DER Erfolgskonzepte der Weltgeschichte gewesen, die ja bekanntermaßen sowieso durch die Sieger geschrieben wird.
Aber es stimmt schon, mit der ethnischen und religiösen Integration der unterworfenen Völker hatte Rom ebenso großen Erfolg wie militärisch. Von den Exportschlagern der römischen Infrastruktur brauchen wir da wohl gar nicht erst anfangen - sie sprechen auch heute noch für sich.
Wägt man ab, lohnt es sich für uns heute wohl durchaus, ein Hoch auf Rom auszusprechen: Unsere werten Vorfahren hätten es auch weit schlechter haben können. Hier gab's für die erhobenen Abgaben schließlich noch fließend Wasser, Fußbodenheizung und längerfristig sogar ein schickes römisches Bürgerrecht ;-)



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Antwort von Hurvinek :

Nee, nüchterne Erkenntnis der Geschichte. Alles hat Vor- und Nachteile.

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Antwort von Heinz :

Lieber Chamberlain,
und trotzdem kämpftrn Germanenstämme wie Cherusker und Chatten gegen die röm. Herrschaft und erhielten uns die Unabhängigkeit. Arminius, selbst röm. Offizier und Ritter, führte den Aufstand gegen Rom zum Erfolg.
 
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