Wie kam es, dass 1919 eine parl. Demokratie eingeführt wurde...

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Gast

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... denn schließlich kannten die Leute doch ncihts anderes als die Monarchie?
 
Wenn man mit einer Sache sehr unzufrieden ist, neigt man oft dazu sich das Gegenteil davon zu wünschen.
Außerdem kannte wenigstens ein Teil der Bevölkerung solche oder ähnliche demokratische Systeme aus dem Ausland.
 
... denn schließlich kannten die Leute doch ncihts anderes als die Monarchie?
Die Leute gibt es fast nie, sondern fast immer solche und solche und...
Da hat Molinarius recht
...
Außerdem kannte wenigstens ein Teil der Bevölkerung solche oder ähnliche demokratische Systeme aus dem Ausland.
Außerdem gab es ja auch im Kaiserreich schon ein bisschen was an Demokratie. Also ganz so unbekannt war die Demokratie auch allgemein nicht.

Wichtig war aber, dass sich gerade bei den Leuten, die du für unwissend hältst, die Auffassung verbreitete, dass das, was die Monarchen und ihre Militärs angerichtet hatten, nicht so weitergehen könne. Man wollte seine Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen. Dazu brauchte man nicht unbedingt Vorbilder. Das führte dann zunächst einmal zur Gründung der Arbeiter- und Soldatenräte. Dass es dann auf den Parlamentarismus hinauslief, lag daran, dass diese vergleichsweise spontane und direkte Demokratie von denen, "die etwas anderes kannten", kanalisiert wurde.
 
... denn schließlich kannten die Leute doch ncihts anderes als die Monarchie?

Die meisten ja - allerdings gab es bereits Verfassungen und Parlamente
und Wahlen - also keine absolute Monarchie. Auch der Reichstag hatte
Macht - wenn auch durch das 3 -Klassen-Wahlrecht die Bevölkerungs-
mehrheit nicht den Reichstag dominierte.

Jedoch gab es mindestens seit dem Wiener Kongress über die Vormärzzeit
und die Ereignisse von 1848/49 hin Gegner der Monarchie.
Mit der Etablierung der Arbeiterbewegung vergrösserte sich deren Zahl
noch erheblich.
Viele emigrierten , viele hielten sich eine Zeitlang im Ausland auf, um
Verfolgung zu entgehen.

Daher bestand zumindest bei einer politischen Aktivistenszene gute
Kenntnis über nichtmonarchische Staatsformen zB. die Schweiz oder auch
Frankreich nach Napoleon III.
Auch darf man die politische Bildung über zahlreiche Veröffentlichungen
oder aktuelle Presse nicht unterschätzen.
Da war vieles nicht monarchistisch-systemkonform.
 
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