Wie kamen die polnischen Husaren zu ihren Flügeln?

Bayernkönig

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Hallo ihr Lieben!

Ihr kennt sicherlich die polnische Husaria mit ihren charakteristischen flügelartigen Aufbauten an Sattel bzw. Rücken. Mich beschäftigt die Frage, wie die berühmten polnischen Flügelhusaren eigentlich zu diesen Flügeln gekommen sind und welchen Zweck diese Flügel hatten, schon ziemlich lange.

Leider konnte ich bis jetzt keine wirklich befriedigenden Antworten darauf finden - englisch- oder deutschsprachige Literatur zu dem Thema ist rar (kennt vielleicht jemand gute Literatur hierzu?). Auch das, was man in den Weiten des Internets zu diesem Thema findet, erscheint mir alles ziemlich vage und nicht unbedingt schlüssig. Wenn man die Texte miteinander vergleicht, dann könnte es einem fast so vorkommen, als hätte jeder einfach von Wikipedia abgeschrieben…

Beispielsweise wird da ja die Theorie aufgestellt, dass die Flügel vor den Lassos der Tartaren schützen sollten. Allerdings haben sich die Kämpfe der Polen gegen die Tartaren wenn ich mich nicht irre hauptsächlich Anfang und Mitte des 16. Jahrhunderts zugetragen (-> Bernhard von Prittwitz als "Terror Tartaorum"). Die zeitgenössischen Darstellungen aus dieser Zeit (http://www.zwoje-scrolls.com/zwoje31/pol04.jpg) zeigen zwar bereits Flügel, doch sind diese ziemlich klein und „stummelartig“ und ich bin mir nicht so sicher, ob diese - so wie sie waren - wirklich einen Vorteil gegen die Lassos gebracht haben. Die wirklich großen, über den Kopf ragenden Flügel (wie diese hier http://husaria.files.wordpress.com/2007/10/husaria_benda_.jpg) scheinen erst Anfang bis Mitte des 17. Jahrhunderts aufgekommen zu sein - also in einer Zeit, in der meines Wissens die Polen verhältnismäßig wenig Krieg mit den Tartaren geführt haben. Ist das nicht irgendwie unlogisch?

Auch der Erklärungsansatz, dass die Flügel dem Schutz des Rückens hätten dienen sollen, leuchtet mir persönlich nicht wirklich ein. Die Husaren sind immerhin in der Regel im Lanzenangriff frontal auf den Gegner geprallt. Da ist das Verletzungsrisiko des Rückens doch eher gering. Wenn sie beispielsweise die Arm- oder Beinschienen oder den Brustpanzer verstärkt hätten, dann könnte ich das ganz gut verstehen. Aber Flügel zum Schutz des ohnehin bei ihrer Kampfesweise ziemlich ungefährdeten Rückens, der zudem noch mit der Rückenplatte ausreichend geschützt war?

Ferner wird die Theorie vorgebracht, dass das Geraschel, das die Federn verursachen, die Pferde des Gegners erschrecken sollte oder den Feind einschüchtern sollte. Allerdings ist es in der Schlacht natürlicherweise laut - Kanonendonner, Musketensalven, Schwertgeklirr, das Gebrüll Verwundeter usw... Ich weiß jetzt echt nicht, ob das "Geraschel" da einen großen Unterschied macht. Zugegeben – die später getragenen Flügel lassen den Husaren sicherlich mächtiger und größer erscheinen. Aber die frühen Flügel scheinen wie gesagt ziemlich klein gewesen zu sein (hier noch mal eine Abbildung http://img70.imageshack.us/img70/2634/wjazd5vn7nx.jpg) und nicht einmal über den Kopf hinausgeragt zu haben. Angesichts dessen scheint es auch nicht unbedingt der psychologische Effekt gewesen zu sein, der zum Aufkommen der Flügel geführt hat. Kurz und gut - ich kann bei den ersten, noch sehr kurzen Flügeln keinen praktischen Nutzen erkennen.

Auch gibt es auch Historiker, die behaupten, dass diese Flügel nur zu speziellen Anlässen und Zeremonien getragen wurden und dass die Husaren folglich ohne Flügel in die Schlacht geritten sind. Die geflügelten Husaren wären dann mehr oder weniger Legende, jedenfalls hätten die Flügel, wenn diese Theorie stimmt, keinen wirklichen praktischen Zweck erfüllt. Fragt sich - wieso hatte man sie aber dann?

Interessant wäre jedenfalls zu wissen, wann und unter welchen Umständen die Flügel das erste Mal aufgekommen sind... Was in dem Zusammenhang doch zum Nachdenken anregt – auch andere Kavallerieeinheiten dieser Zeit scheinen irgendwie eine hohe Affinität zu Flügeln oder Federn gehabt zu haben:

Beispielsweise habe ich in einem Buch eine zeitgenössische Abbildung von osmanischen Reitern, offensichtlich keine türkischen Sipahis sondern irgendwelche leichten Reiter vom Balkan. Einer davon trägt einen vielleicht 50 cm langen Flügel, ähnlich dem, den die ersten Husaren am Rücken trugen, als Kopfschmuck. Hier (http://img98.imageshack.us/img98/4924/tatarzykrymscy3up9vp.jpg) habe ich ein Bild von Tartaren – einer davon trägt einen Flügel am Rücken, ganz genau so wie die Husaren. Kroatische, ungarische und polnisch-litauische Reiter aus dem späten 16. Jh. hatten, anderen Abbildungen (http://public.carnet.hr/husar/Hussar as Delii 16st.jpg - http://img98.imageshack.us/img98/3308/oblezeniepskowa2et5on.jpg ) zufolge, solche Flügel frontal auf ihren Schilden angebracht, wohl aus optischen Gründen… Es würde mich jedenfalls stark wundern, wenn da nicht irgendein Zusammenhang bestehen würde.

Die polnische Husaria hatte ihre Ursprünge ja bekanntermaßen in Ungarn. Könnte es sein, dass das Motiv der Flügel ursprünglich von dort irgendwie „importiert“ worden ist? Haben Flügel bei Steppenvölkern vielleicht sogar eine mythologische Bedeutung? Was meint ihr dazu?
 
Beispielsweise wird da ja die Theorie aufgestellt, dass die Flügel vor den Lassos der Tartaren schützen sollten. Allerdings haben sich die Kämpfe der Polen gegen die Tartaren wenn ich mich nicht irre hauptsächlich Anfang und Mitte des 16. Jahrhunderts zugetragen (-> Bernhard von Prittwitz als "Terror Tartaorum"). Die zeitgenössischen Darstellungen aus dieser Zeit (http://www.zwoje-scrolls.com/zwoje31/pol04.jpg) zeigen zwar bereits Flügel, doch sind diese ziemlich klein und „stummelartig“ und ich bin mir nicht so sicher, ob diese - so wie sie waren - wirklich einen Vorteil gegen die Lassos gebracht haben. Die wirklich großen, über den Kopf ragenden Flügel (wie diese hier http://husaria.files.wordpress.com/2007/10/husaria_benda_.jpg) scheinen erst Anfang bis Mitte des 17. Jahrhunderts aufgekommen zu sein - also in einer Zeit, in der meines Wissens die Polen verhältnismäßig wenig Krieg mit den Tartaren geführt haben. Ist das nicht irgendwie unlogisch?

Nicht unbedingt unlogisch. Ich weiß nicht, ob der Schutz vor Lassos, oder der Schutz des Rückens (z.B. vor Schwert- oder Säbelhieben) der Ursprung der Flügel ist (nach dem ersten Zusammenprall muss es ja irgendwie weiter gehen). Manchmal verselbständigen sich militärische Ausrüstungsgegenstände oder Verhaltensweisen zu vom eigentlichen Ursprung losgelösten Traditionen. Der am weitesten verbreitete militärische Gruß z.B. bei dem die Handkante an die Schläfe gelegt wird, hat seinen Ursprung im Mittelalter, als die behelmten Ritter im Turnier die Visiere zum Gruß der Damen hochklappten. Der Visierhelm fiel weg, das imaginäre Hochklappen des Visiers blieb. So kann es auch bei Ausrüstungsgegenständen sein, dass sie zur Zierde sich weiterentwickelten, obwohl der eigentliche Zweck nicht mehr erfüllt werden musste. Auf der anderen Seite ist man beim Militär natürlich immer darauf beacht, unnötigen Ballast möglichst loszuwerden.
 
Alteste Husaria wurde aus den ungarischen, aber vor allem aus den serbichen Reiter organisiert. Jan Długosz schreibt in seiner Chronica Polonorum fur Jahr 1463, dass in dem Schlacht bei Sawa auch ein Cohors Raczanorum (Reczanorum - von Racowie, der altpolnische Name der Serben) gekampft hat. Von Serben kommt auch die meisst tipische Waffe der Husaria -husarska kopia - die lange Lanze, die aus Zitterpappel hergestelt wurde. Kopia war leer in der mitte (Holzrohr mit Spitze) und davon sehr leicht und elastisch. Die Herstellungs-Technologie war geheim und das Staat hatte Monopol fur Produkzion. In Husaria konnte nur ein Adelinger dienen, der die ganze Ausrustung und mindestens 3 Pferde selber kaufen musste. Mit Ausnahme von kopia, die er von dem Konig bekommt hat. Und warum die Flugeln? Es ist sehr problematsch, ob Husaria in Wirklichkeit im Kampf diese Flugeln genutzt hat. Viele Geschichtler glauben, dass die Flugeln nur eine Schmuckung des Panzers und dass sie nur wahrend der speziellen Gelegenheiten getrugen wurden. Die ikonographischen Quellen sind dabei der haupte Argumet. Die Bilder der Husaria mit Flugel stammen fast ausschliesslich aus den Vorstellungen der Aufmarschen, Grabplatten der Befehlshabern oder aus Malerei, die der ganz artistische Charakter hat. Auch die meissten Exemplare der Hussaria-Panzer haben keine Spuren, dass ihre Besitzer auch dazu die Flugeln montiert haben.

Die Tataren haben wirklich solche lange einfache Holzstangen an Rucken genutzt, um sich gegen Lasso des Gegners zu schutzen. Lasso hat also diese lange Stange und nicht den Kopf gefangen. Diese tatarische Gerate waren aber ganz beweglich, deshalb sie von Lasso geriessen wurden und auf diese weise hat der Reiter nicht aus dem Pferd gefallen.
 
Die hussarische Panzerungen mit nur einem Flugel:
des jungeren Typs (Ermitage, St. Petersburg);
des alteren Typs (Sammlung im Schloss in Kórnik bei Posen);
Vorstellung von Sebastian Sobieski (der Vorfahr des Konigs Jan III), der Offizier der Koniglichen Husaria-Fahne (Regiment) aus so gen. Stockholmer Rolle.
 

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Schlacht bei Orsza des unbekanntes Authors, die Schule von Lucas Cranach der Altere, um 1520-1531.
Auf diesem Bild haben die Husaren keine Flugeln und fast keine Panzerungen.
 

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und Bild von Johann Philip Lempke (Museum der Polnischen Armee, Warschau, um 1684). Wir sehen da Schlacht um Warschau, 29.VII. 1656, Konig Schwedens Carl Gustaw kampft mit zwei Tataren, die auch Flugeln tragen.
 

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Geht es bei diesem Link nur um die Abbildungen oder auch um den Text?
Für den Fall, daß der Text ebenfalls wichtig ist, dürfte ich im Namen der Minderheit nicht polnischsprachiger Teilnehmer dieses Forums darum bitten, eine deutsche Übersetzung davon zu erhalten?
Verbindlichsten Dank :winke:

Vielleicht das wesentliche :
Der Autor kommt zur Schlußfolgerung, daß die
Flügel der Hussaria am ehesten als ein "Markenzeichen" dieser
schweren Reiterei zu betrachten sind - wie ein Stern an einem in Stuttgart produzierten Automobil.
Dieser Teil der Ausrüstung konnte ledeglich eine psychologische
Bedeutung im Vorfeld der Schlachten haben, wobei es ist auch
recht zweifelhaft, ob diese tatsächlich im Kampf benutzt wurde.
(Die erhaltenen - älteren - Rüstungen weisen keine Spuren irgendwelcher
Vorrichtungen zur Befestigung der Flügel. Sie konnten zwar auch am
Sattel befestigt werden aber das bringt wiederum Nachteile -
beim Steigen aufs Pferd, beim Fechten mit dem Säbel.)
Die abgebildeten Panzer mit Befestigungen für Flügel stammen
aus der Zeit als die Hussaria bereits zu einer Paradetruppe verkam.
gruß
 
Sicherlich werden beim Entsatz von Wien einige polnische Verbände in Flügeln oben an den Hügel aufgetaucht sein, allein der imposanten Erscheinung wegen. Wenn es denn zeitgenössische Quellen gibt, die überhaupt belegen, dass die polnischen Husaren so vor Wien auftauchten.
Im Kampf kann ich mir diese Flügel nur als lästig vorstellen. Sie behindern über die Schultermontur sowie der Flügelgröße die Armfreiheit und dürften auch das Gleichgewicht des Reiters auf dem Pferd bei Armbewegungen empfindlich stören.
 
Sicherlich werden beim Entsatz von Wien einige polnische Verbände in Flügeln oben an den Hügel aufgetaucht sein, allein der imposanten Erscheinung wegen. Wenn es denn zeitgenössische Quellen gibt, die überhaupt belegen, dass die polnischen Husaren so vor Wien auftauchten.
Im Kampf kann ich mir diese Flügel nur als lästig vorstellen. Sie behindern über die Schultermontur sowie der Flügelgröße die Armfreiheit und dürften auch das Gleichgewicht des Reiters auf dem Pferd bei Armbewegungen empfindlich stören.
Die Flügel waren aber doch auf dem Rücken. Hinsichtlich der Armfreiheit hatte ich nie Bedenken. Es kommt natürlich darauf an, ob die Husaren nur einen oder zwei Flügel hatten und im Falle von Letzterem wie weit sie wirklich auseinander standen.
 
Die Flügel waren aber doch auf dem Rücken. Hinsichtlich der Armfreiheit hatte ich nie Bedenken. Es kommt natürlich darauf an, ob die Husaren nur einen oder zwei Flügel hatten und im Falle von Letzterem wie weit sie wirklich auseinander standen.

Gut das Auseinanderstehen der Flügel ist ein Argument. Häng dir mal zwei große Flügel an die Schultern oder in die Schultermitte, setz dich auf ein Pferd, reite einige Meter und fuchtel mit einer Lanze oder einem Schwert herum. Und dann noch bei Wind oder Gegenwind Balance auf dem Pferd halten.

PS: gibt es denn keine Reenactment-Versuche?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich fand einen Hersteller für Reenactmentbedarf im Bereich frühneuzeitlichen Osteuropas, der auch geflügelte Rüstungen anbot, aber dort keinen Verweis auf eine entsprechende Gruppe.
Da es eine kommerzielle Seite ist, scheue ich hier die Verlinkung.
Auf jeden Fall gibt es Leute, die solche Rüstungen tragen. Unklar bleibt wie gut sie mit den Flügeln zurechtkommen und ob sie auch reiten.
 
Einige interessante Seiten zur Thematik:
The Husaria - Polish Cavalry
Polish Renaissance Warfare - Army Composition, Polish Hussars
myArmoury.com: The Winged Hussars of Poland

Diese äußern sich übrigens wie folgt:
1. Die Flügel konnten entweder am Rückenteil der Panzerung oder am Sattel befestigt sein.
2. Die Flügel wurden vornehmlich zu offiziellen (Parade-)Anlässen, jedoch seltener auch im Kampf getragen.
3. Die Wirkung der Flügel war v.a. psychologisch; die Interpretationen, daß sie ein Rauschen erzeugt hätten, das gegnerische Pferde erschrecken konnte, oder daß sie dazu dienten, sich gegen Lassoangriffe z.B. der Tataren zu schützen, lassen sich bei genauem Nachdenken ausschließen.
 
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3. Die Wirkung der Flügel war v.a. psychologisch; die Interpretationen, daß sie ein Rauschen erzeugt hätten, das gegnerische Pferde erschrecken konnte, oder daß sie dazu dienten, sich gegen Lassoangriffe z.B. der Tataren zu schützen, lassen sich bei genauem Nachdenken ausschließen.

Ich hatte irgendwo mal gelesen, die Flügel würden einen gewissen Schutz vor Säbelhieben bieten. Bei ungepanzerten Tataren wohl möglich, bei den geharnischten Husaren wohl eher überflüssig. Vielleicht ein einst nützliches Element das später nur als Dekoration geführt wurde, wie z.B. auch die falschen Visiere an vielen Helmen.
 
Sicherlich werden beim Entsatz von Wien einige polnische Verbände in Flügeln oben an den Hügel aufgetaucht sein, allein der imposanten Erscheinung wegen. Wenn es denn zeitgenössische Quellen gibt, die überhaupt belegen, dass die polnischen Husaren so vor Wien auftauchten.
Im Kampf kann ich mir diese Flügel nur als lästig vorstellen. Sie behindern über die Schultermontur sowie der Flügelgröße die Armfreiheit und dürften auch das Gleichgewicht des Reiters auf dem Pferd bei Armbewegungen empfindlich stören.

Es gibt ein (fast) zeitgenossisches, polnisches Bild, gemalt etwa 1694 im Auftrag des Königs Jan Sobieski, mit der Darstellung der Hussaria bei
der Schlacht vor Wien. Die Reiter auf diesem Bild tragen (relativ kurze)
Flügel.
Der Haken besteht darin, daß dem Maler ein eindeutiger
Fehler unterlaufen ist, der Zweifel an seinen Kenntnissen
bzw. an den sonstigen Aussagen in diesem Bild verursacht. Einer der
Reiter auf der Abbildung benutzt nämlich "koncerz" - typische Waffe
der Hussaria, eine Art langer, massiver Degen - als Hiebwaffe. Funktioniert nicht.
Es war eine Stichwaffe und nur als solche konnte sie verwendet werden.
gruß
 
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Der Haken besteht darin, daß dem Maler ein eindeutiger
Fehler unterlaufen ist, der Zweifel an seinen Kenntnissen
bzw. an den sonstigen Aussagen in diesem Bild verursacht. Einer der
Reiter auf der Abbildung benutzt nämlich "koncerz" - typische Waffe
der Hussaria, eine Art langer, massiver Degen - als Hiebwaffe. Funktioniert nicht.
Es war eine Stichwaffe und nur als solche konnte sie verwendet werden.
gruß

das würde ich nicht so eng sehen. Erstens muss der Maler auch nicht unbedingt wissen, wie eine Waffe benutzt wird, die er vielleicht nur ausserhalb des Schlachtfeldes gesehen hat. Zweitens gibt es so etwas wie künstlerische Freiheit und ein Hieb sieht spektakulärer aus als ein Stich, und drittens wer weiss, ob ein Schlag mit einem 1,40 Meter langen Vierkant nicht doch ordentlich weh tut.:bangin:
 
das würde ich nicht so eng sehen. Erstens muss der Maler auch nicht unbedingt wissen, wie eine Waffe benutzt wird, die er vielleicht nur ausserhalb des Schlachtfeldes gesehen hat. Zweitens gibt es so etwas wie künstlerische Freiheit und ein Hieb sieht spektakulärer aus als ein Stich, und drittens wer weiss, ob ein Schlag mit einem 1,40 Meter langen Vierkant nicht doch ordentlich weh tut.:bangin:

Kann sein, hab noch nicht pobiert....:grübel:
Das Problem im Streit um, bzw bei der Klärung der Frage, ob sich die Hussaria beflügelt oder unbeflügelt gepocht hat, besteht darin, daß dieses - fast -zeigenossisches - Bild von der Fraktion der Flügelbefürworter als Beweis dafür angeführt wird, daß die Herren doch mit Flügeln.....wie es auf
dem Kunstwerk zu sehen ist.
Die Kampf_ohne_flügel_fraktion verweist eben auf die Wahrscheinlichkeit,
daß der Maler, im Rahmen der künstlerischen Freiheit, nicht nur die
falsche Benutzung von dem Spieß verbrochen hatte, sonder auch
die Flügel nur deswegen gemalt hatte, weil sie in die Komposition
des Kunstwerkes gut gepasst haben. Und nicht deswegen, weil
sie irgenwelchen Nutzen in dem dargestellten Gemtzel mit ich brachten
und tatsächlich verwendet wurden.

Künstler eben.

Übrigens, wenn es damals Tierschützer gegeben hätte, würden sie bestimmt einen Verbot dieser Waffengattung fordern.

Erstens - die Feder stammten größtenteils von den geschützten
Egzemplaren der Ornitofauna ( Adler usw.). Und die Eigentümer dieser wurden in der Regel erst nach Ableben gerupft. Und ich glaube nicht,
daß jemand gewartet hat, bis die Vögel des natürlichen Todes....

Zwotens - Zur Bekleidung gehörte ein Raubtierfell - Pflicht !!!.
Vom Luchs, Leopard, Tiger oder so...Alles geschützte Einheimische
oder - noch schlimmer - Exoten. (höchstwahrscheinlich noch illegal eingeführt).
Wenn man bedenkt, daß zur Blütezeit der Hussaria dienten da bis
8 000 Reiter, wundert es nicht, daß die Tiere so selten in Polen
geworden sind. Der Leopard Z.B ist erst seit einigen Jahren in Polen wieder
heimisch geworden. Und nur weil die Deutschen ein Paar hundert Exemplare an ihren polnischen NATO - Partner geliefert haben.....

Drittens - Der Verschleiß an Fortbewegungsmittel - heißt Pferden.
Die "towarzysch" hatten drauf, bei einer Attacke auf schwedische
Infanterie - im Erstangriff - 150 Rosse zu verlieren Bei 300 bis 400 Reitern,
die sich da gehauen haben. Die Ausfälle an Reitern waren dagegen minimal.
Die Schlacht - muß Anfang des XVII Jh. gewesen sein - dauerte noch
anderthalb Tage.....Arme Tiere.
Dabei waren das Pferde mit bestimmten Eigenschaften, mußten wendig
sein und in der Lage den Reiter plus seine Ausrüstung - zusammen schätzungsweise weit über 100 kilo - lange Strecken tragen. Schnell wie ein Araber, kräftig wie ein
Brauereipferd. Und "dienstauglich" waren solche Pferde erst im Alter von 6-7 Jahren....
Kein Wunder, daß den Polen soviel an den ukrainischen Steppen
gelegen hat......


Wie gesagt. Die Tierschützer hätten mit Sicherheit was gegen.
Und teuer war das ganze.....
gruß
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie gesagt. Die Tierschützer hätten mit Sicherheit was gegen.
Und teuer war das ganze.....
gruß
Der Aspekt teuer ist ja auch eben interessant. Wenn es nicht leicht war an Adlerfedern zu kommen, sollte das wohl wie die wertvollen Tierfelle die besondere Stellung der Reiter als Adelskavallerie dokumentieren.
 
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