Wie latinisiert war Sizilien vor den Aġlabiden?

andere Quellen und zwar die Mehrheit berichten über eine relativ große Zahl an griechischsprachigen in Sizilien

Welche Quellen sind das und was berichten sie genau?

und dass ist auch zum Teil logisch, den die Römer waren mehr dran interessiert Gebiete zu romanisieren

Die Romanisierung erfolgte nicht aufgrund eines besonderen Plans, sondern meist automatisch durch die Existenz römischer Instititionen, römischer Beamter, römischer Heeresteile, römischer Siedlungskolonien und römischer Gutshöfe. Deren Ausstrahlung war so groß, dass die einheimischen Eliten im Verlauf von 2-3 Generationen römische Lebensart übernahmen und damit auch die Sprache der Römer, die Verwaltungs- und Gerichtssprache war.

Da Sizilien zum engsten römischen Kern zählt, ist dort im Verlauf von 700 Jahren eine Romanisierung zu erwarten. Dass vermutlich griechische Sprachinseln überlebten, ist dem Prestige des Griechischen zu verdanken und wohl auch einer starken Identität, die anscheinend stärker war, als die der keltischen Gallier oder spanischen Keltiberer, die vollständig romanisiert wurden.
 
Wenn ich die wiederfinde dann poste ich die gleich hier rein. Was heisst vermutlich überlebten griechsiche Sprqachinseln, hier sind Quellen die griechische Sprachinseln und eine größere Zahl von griechisch Sprechern belegen, auch in Zeit der arabischen Herrschaft in Sizilien. Das ein Teil romanisiert wurde bestreitet auch niemand, das war aber kein so großer Teil dass nur kleine griechische Sprachinseln inmitten von romanisierten Mehrheiten überig blieben, sondern eher ein Ausgleich wo trozdem im Gesamtgebiet dass griechische überwiegte meiner Meinung nach. Die eigentliche latinisierung wo wirklich kleine griechsichsprechenden Minderheiten übrig bleiben geschieht erst mit der katholisierung und dem Schisma zwischen den Kirchen.
Ausserdem gibt es genug Beispiele von Griechen die römische Namen annehmen bzw ein griechisch römischen Namen haben und zweisprachig bleiben, in den olympischen Spielen teilnehmen von ehemals griechischen Städten aus usw. Das ein Teil von ehemals griechisch Sprechern zweisprachig wird heisst lange nicht das Großteile von Regionen wo früher griechisch gesprochen wurde auf einmal nur kleine griechischsprechende Minderheiten haben, oder auch diese Gruppe der Bevölkerung dass griechische vergisst und nur noch Latein spricht.
 
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Das sagt sogar sehr viel. Immerhin wurden einige Länder wie Gallien und Spanien aufgrund der römischen Herrschaft durchgreifend romanisiert - und Sizilien zählte rund 700 Jahre zum engsten Kern des Imperium Romanum. Somit erscheint mir die Hypothese einleuchtend, dass es am Ende des Weströmischen Reichs im 5. Jh. n. Chr. nur noch einige griechische Siedlungskammern auf der Insel gab.

Die Behauptung wird aufgrund von Wiederholung nicht unproblematischer:

Wenn man bedenkt dass das keltische Gallien und kelt-iberische Spanien in einem erheblich kürzeren Zeitraum komplett romanisiert wurden, so darf man das logischerweise erst recht von Sizilien annehmen.
Spanien und Gallien - wobei zu fragen ist, wie schnell sie tatsächlich sprachlich "komplett romanisiert" waren - sind, schon vom Sprachprestige her eine völlig andere Baustelle. Immerhin hatte Griechisch ein ganz anderes Prestige und in der römischen Oberschicht einen Stellenwert, wie Latein beim Klerus im Mittelalter oder Französisch an den Höfen der frühen Neuzeit und es war völlig normal, dass im Ostteil des Reiches die lingua franca das Griechische war.
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ja ich meine dass Sizilien vor der römischen Eroberung zum großteil hellenisiert war. Es existierten noch repräsentanten der indigenen Völker Siziliens die noch ihre Sprache gesprochen haben und ein phönizischer Kern im Nordwesten der Insel, aber ein Großteil siziliens war hellenisiert.
Das waren keine Handelsstüzpunkte sondern Siedlungen, der Hauptgrund der griechischen Kolonisation war Überbevölkerung und die oligarchischen bzw tyrannischen Verhältnisse im griechischen Mutterland meistens.

In der hellenisch-phönizischen Epoche herrschte eigentlich beständig Krieg auf Sizilien. Krieg der griechischen Kolonien untereinander, Krieg der griechischen Kolonien mit den punischen bzw. karthagischen Kolonien, Krieg mit den Sikulern oder Elymern und Bürgerkriege. Sizilien war nicht der friedliche Garten Eden für die Griechen, wie er hier fast schon gezeichnet wird.

andere Quellen und zwar die Mehrheit berichten über eine relativ große Zahl an griechischsprachigen in Sizilien und dass ist auch zum Teil logisch, den die Römer waren mehr dran interessiert Gebiete zu romanisieren wenn sie sich dadurch eine bessere Kontrolle und mehr Sicherheit davon versprachen, nirgendwo wurden aber griechische Bevölkerungen im großen Style romanisiert nichtmal in Italien selbst, es existiere Belege über größere größere griechischsprechige Bevölkerungen in Süditalien bis im 13. Jahrhundert.

Okeanios, ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht. Italien im 13. Jahrhundert ist ein anderes Italien als das im 5. Jahrhundert. Die Frage war hier, wie weit sprachlich romanisiert Sizilien (und meinetwegen auch die Magna Grecia war), als die Aġlabiden Sizilien im 9. Jhdt. eroberten. Wir wissen, dass die Insel offensichtlich ziemlich lange, in dem kurzen "germanischen" Intermezzo ebenso, wie auch noch in byzantinischer Zeit, in lateinischer bzw. romanischer Sprache verwaltet wurde. Wir wissen aber auch, dass die griechische Sprache auf der Insel einigermaßen durchgängig gesprochen wurde. Die Frage ist, welche der beiden Sprachen rein anteilsmäßig die wichtigere war. Historiographische Quellen, welche einen direkten Beleg erbrächten, gibt es dazu nicht. Ob Grabinschriften in ausreichender Menge gefunden und editiert wurden, wissen wir nicht. In der Literatur fällt das sehr durchwachsene Meinungsbild auf, wobei wir bisher aus der Literatur zwar Meinungen oder Andeutungen vorliegen haben (Agius, Caracausi, Noll, Rohlfes, Sami, Varvaro, Winet) aber kaum Argumente, lediglich als Ansatz durch Varvaro, der aufgrund einiger Eigenheiten des Sizilianischen gegenüber dem Kernitalienischen, die sich seiner Meinung nach nicht aus dem Kernitalienischen erklären lassen, einen eigenständigen romanischen Dialekt annimmt. Leider kennen wir aber die einzelnen Beobachtungen nicht, die zu dieser Schlussfolgerung geführt haben.
Was nun das Griechische im Unteritalien und Siziliens im Hochmittelalter angeht, so sind drei historische Prozesse nicht zu vernachlässigen: Die Restitution des römischen Reiches auf Kosten der germanischen Reiche zu Gunsten Ostroms im 6. Jhdt., die islamische Expansion und der Verlust wichtiger Gebiete im 7. und 8. Jhdt. und die rumseldschukische und später osmanische Expansion, vor allem im 11. Jhdt. ff. Die letzteren beiden Prozesse werden zwar kaum zu neuen Zuwanderungen von Griechischsprechern geführt haben, ganz von der Hand zu weisen ist das aber auch nicht.

Über die Problematik des Griko haben wir schon gesprochen. Man darf sich das allerdings nicht so vorstellen, als habe es geschlossene Gebiete gegeben, in denen ausschließlich Griechisch gesprochen wurde.
 
Die Frage war hier, wie weit sprachlich romanisiert Sizilien (und meinetwegen auch die Magna Grecia war), als die Aġlabiden Sizilien im 9. Jhdt. eroberten. Wir wissen, dass die Insel offensichtlich ziemlich lange, in dem kurzen "germanischen" Intermezzo ebenso, wie auch noch in byzantinischer Zeit, in lateinischer bzw. romanischer Sprache verwaltet wurde. Wir wissen aber auch, dass die griechische Sprache auf der Insel einigermaßen durchgängig gesprochen wurde. Die Frage ist, welche der beiden Sprachen rein anteilsmäßig die wichtigere war. Historiographische Quellen, welche einen direkten Beleg erbrächten, gibt es dazu nicht.
"offensichtlich ziemlich lange" ist hübsch formuliert für die etliche Jahrhunderte lange Geschichte der römischen Provinz Sizilien :)

Es gibt also, verstehe ich das richtig, keine historiographischen Quellen zur Sprachverteilung auf Sizilien im 9. Jh.?

wenn die Insel in lateinisch-romanischer Sprache verwaltet wurde, und das noch in der beginnenden byzantinischen Zeit ab Mitte des 6. Jhs., dann stellt sich doch die Frage, ob das abgebrochen wurde und warum. Ebenso stellt sich die Frage, wie wahrscheinlich ein abbrechen des romanischen auf Sizilien ist.
 
Es gibt also, verstehe ich das richtig, keine historiographischen Quellen zur Sprachverteilung auf Sizilien im 9. Jh.?

Nein. Wozu auch? Die antiken und mittelalterlichen Historiographen hatten i.d.R. eher ein geringes ethnologisches Interesse. Es kommt selten mal vor, dass jemand schreibt:
Heu pro dolor, legem suam nesciunt Christiani et linguam propriam non advertunt latini. Ita ut ex omni Chritsi collegio vix inveniatur unus in millenio hominem numero, qui salutatorias fratri possit rationalibiter dirigere literas. Et reperias absque numero multiplices turbas, qui erudite Caldaicas verborum explicet pompas, ita ut metrice eruditiore ab ipsis gentibus carmine, et sublimiori pulchritudine finales clausulas unius litterae coartactione decorent. (Álvaro von Córdoba)
Sinngemäß: Oh, welch Schmerz, die Christen kennen ihre eigene lateinische Sprache nicht mehr und unter 1000 Männern gibt es vielleicht einen, der überhaupt noch in der Lage ist, einen vernünftigen lateinischen Brief zu schreiben, dafür ist fast jeder in der Lage gedrechselte chaldäische (arabische!) Worte zu schreiben und ausschweifig zu erklären und gelehrt das Versmaß dieser Völker zu gebrauchen...
Gemeint ist hier natürlich nicht Sizilien, sondern v.a. Córdoba im 9. Jhdt.
 
ich hab mich wohl mißverständlich ausgedrückt... ich meinte keine sprachhistorischen Abhandlungen (das wäre für Autoren des 9. Jh. wohl etwas überfordernd), sondern Schriftquellen aus der Region und der betreffenden Zeit, die Rückschlüsse auf die gebräuchlichen Sprachen zulassen (z.B. sowas wie Einhard, der zwar spätlateinisch schrieb, aber mitteilte, dass Karl der Große fränkisch und latein sprach)

das Alvaro von Cordoba Zitat ist aber richtig hübsch!! :)
 
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Naja, wir können uns anschauen, was an Schrift so auf Sizilien produziert wurde. Im 11. Jhdt. z.B. die Madrider Handschrift des Iohannis Skylitzes, im 12. Jhdt. diverse Mosaiken welche Krönungen normannische Könige zeigen, aber in griechischer Schrift verfasst sind. Sie bilden aber nur gesellschaftliche Ausschnitte.

Im weiteren Sinn ethnologische Fragestellungen lagen einfach meist nicht im Fokus der Historiographen, die ja in der Regel eine politische Geschichte schrieben, ein Interesse an einer Art der Deutungshoheit hatten. Überlieferungen über Sprachgebrauch - und gerade bei der einfachen Bevölkerung, die ja zumeist in den Quellen gar nicht vorkommt! - sind eher akzidentell als die Regel. Zumal die Adressaten solcher Schriften ja - selbst bei Traditionsquellen - meist doch die eigenen Zeitgenossen waren, bei der Erstellung von Traditionsquellen dachte man vielleicht auch mal einige Jahrzehnte in die Zukunft. Welchen Nutzen hätte es gehabt, diese Adressaten über einen Sachverhalt zu informieren, der ihnen vermutlich bekannt war?

Bei Álvaro ist das etwas anderes: Der will letztendlich nicht über einen Sachverhalt informieren, sondern den Sittenverfall unter den Christen Andalusiens anprangern, der sich seiner Meinung nach eben auch im Umgang mit der Sprache und der Übernahme des Arabischen unter den gelehrten Christen ausdrückt.
 
Welchen Nutzen hätte es gehabt, diese Adressaten über einen Sachverhalt zu informieren, der ihnen vermutlich bekannt war?
alles sehr einleuchtend -- aber wie du ja schreibst, passierte es en passant halt doch, dass in Texten für uns interessante aber für die Zeitgenossen selbstverständliche Mitteilungen zu verwendeten Sprachen auftauchen. z.B. Gregor von Tours rhetorisches jammern, dass er kein klass. Latein mehr schreiben könne, Prokops Mitteilungen über die "furchtbar barbarische" sprache der Sclavenen und über die gotische Sprache bei Goten, Gepiden, Vandalen, Sidonius konnte besser burgundisch als die Brugunden :) usw. - allerdings scheint die Geschichte Siziliens nach der byzantinischen Rückeroberung im 6.Jh. eher stiefmütterlich von den Historiographen behandelt worden zu sein; das wundert mich allerdings, da Sizilien doch ein strategisch wichtiger Ort für Flottenunternehmungen war.
 
So verwunderlich ist das nicht. Schon in der antiken römischen kaiserzeitlichen Geschichtsschreibung wurden die Provinzen recht stiefmütterlich behandelt. Die römischen Historiker schrieben in erster Linie politische Kaisergeschichte, also darüber, was die Kaiser so machten, welche Feldzüge sie durchführten, was in der Hauptstadt passierte und welche Machtkämpfe und Intrigen es gab. Provinzen, in denen aktuell nichts Besonderes los war, waren uninteressant. Wer wollte schon lesen, wie der Statthalter durch die Provinz reiste oder dass in einer x-beliebigen Kleinstadt ein neuer Tempel für eine Lokalgottheit eingeweiht wurde? Sogar über Barbareneinfälle in Grenzprovinzen und die damit verbundenen Abwehrkämpfe der Statthalter oder regionale Unruhen lesen wir oft nur ein paar Sätze (sofern der Kaiser nicht persönlich an den Kriegsschauplatz eilte), aber stattdessen lange Ausführungen über das Privatleben der Kaiser. Daher wissen wir auch über die antiken römischen Provinzen aus Geschichtswerken allein nur sehr wenig, sondern sind viel auf Inschriften und Archäologie angewiesen.
Ähnlich verhielt es sich eben auch mit der byzantinischen Geschichtsschreibung. Autoren wie Prokopios, die gezielt über bestimmte Feldzüge oder Entwicklungen in Provinzen (z. B. die Berbereinfälle in Africa) schreiben, waren auch hier die Ausnahme. Und so kommt es, dass für mache Ereignisse auf Sizilien sogar der Liber Pontificalis (!) eine wichtige Quelle darstellt, weil sie dort wenigstens nebenbei erwähnt wurden.
 
Wenn ich die wiederfinde dann poste ich die gleich hier rein. Was heisst vermutlich überlebten griechsiche Sprqachinseln, hier sind Quellen die griechische Sprachinseln und eine größere Zahl von griechisch Sprechern belegen ...

Du musst hier zwei unterschiedliche Entwicklungen auseinanderhalten:

Erstens das mögliche Fortleben einer antiken griechischen Minderheit, die noch aus der griechischen Kolonisation des 8.-6. Jh. v. Chr. stammte, und

zweitens eine byzantinische Re-Gräzisierung, die im 6.-8. Jh. n. Chr. erfolgte.

Ob und und inwieweit es am Ende des Weströmischen Reichs im 5. Jh. n. Chr. (!) noch eine altansässige griechische Minderheit gab, ist umstritten. Wenn du die einschlägigen Zitate aus der Fachliteratur gelesen hast, die der User El Quijote in seinen Beiträgen oben angeführt hat, muss dir das doch deutlich geworden sein. Es gibt kein verlässliches Material über die demografische und ethnische Situation Siziliens in der Zeit vom 5.-12. Jh., sodass die Frage nach der griechischen Besiedlung und der Romanisierung Siziliens nur hypothetisch zu beantworten ist. Und da gehen die Hypothesen von einer nahezu völligen Romanisierung der Insel bis hin zu einer griechischen Dominanz. Hinsichtlich der byzantinischen Maßnahmen schreibt z.B. das Lexikon des Mittelalters:

Die einsetzende Re-Gräzisierung durch Zuwanderer aus der östlichen Reichshälfte erfasste weniger den Westen mit Palermo, sondern Ostsizilien, wo mit Syrakus und Catania die administrativen Zentren lagen.

(Lexikon des Mittelalters, Bd. VII., Stuttgart 2002, S. 1951)

... auch in Zeit der arabischen Herrschaft in Sizilien.

Was die arabische Zeit angeht, so schreibt das oben schon zitierte Lexikon des Mittelkalters im Hinblick auf die Bevölkerungsstruktur:

"Wegen der dürftigen Quellenlage und angesichts der Vielfalt der Bevölkerungselemente wie der starken regionalen Unterschiede können nur einige Grundlinien zur Sprache kommen." (Lexikon des MA, Bd. VII., S. 1955)

Die Lebensformen in arabischer Zeit blieben romano-byzantinisch und christlich geprägt, Sprache und religiöse Einrichtungen bestanden unverändert fort. Wie allerdings die sprachlichen Verhältnisse im einzelnen aussahen, wissen wir angesichts der dürftigen Quellenlage nicht.
 
@Dieter

mag sein, doch ist das Lexikon des Mittelalters für das ein oder andere Ereigniss bzw Situation der Vergangenheit manchmal nicht eine bisschen veraltete Quelle?
Bis zum 5. Jhr n.Chr wissen wir doch das in den früheren Gebieten der Magna Grecia eine Kontinuität der griechischen bzw griechischsprachigen Bevölkerung aus den vorchristlichen Jahrhunderten bestand und zwar nicht in Form von kleinen Minderheiten sondern in genug ehemaligen griechsichen Gründungen und auch in Teilen der Landbevölkerung.
Die re gräzisierung ist meiner Meinung nach besonders in Sizilien bisschen überbewertet. Ich glaube es bestand ein griechischsprachiger Kern der durch die Einlassungen neuer griechsicher Elemente verstärkt wurde und nicht erst das griechische wiederbelebte. Die griechsichsprachigen waren auch bevor diese neuen griechsichsprachigen Elemente eintrafen auch ein guter Teil der Bevölkerung.
Die Beispiele die mir bekannt sind aus Greichen die sich nach dem 5. Jhr n.Chr in Sizilien niederlassen, gründen ihre neue Heimat nach den Völkerwanderungen in Griechenland im Zentrum Siziliens in gebirgieges Gelände und nicht im Osten. Was die griechischsprachigen aus den durch die Araber eingenommenen Gebieten bleiben erstens zum Teil in ihrer Heimat, was ja auch nach einigen Jahrhunderten durch ihre Präsenz als Christen belegt ist, ein Teil geht in den anatolsichen oder griechischen Territorien des byzantinischen Reiches, ein anderer größerer Teil in den Gebieten des süditalienscihen Festlandes, also wie groß soll der Teil sein der sich auch in Sizilien niederlässt damit wir in der Zeit der arabischen Herrschaft über Sizilien ein in manchen Regionen über 50% griechischsprachigen Teil haben, sowie manche historiker behaupten? Für mich kommt raus dass eine Kontinuität von griechischsprachigen aus den vorchristlichen Jahrhunderten bestand und zwar nicht in Form kleienr Minderheite sondern die waren ein ernstzunehmender Teil der gesamt Bevölkerung der durch erneute Niederlassungen von griechischsprachigen verstärkt wird
 
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Wobei gerade im Falle des Namens von Cefalù die Latinisierung und Romanisierung deutlich ist. Cefalù ist nämlich die latinisierte und romanisierte Variante des griechischen Namen Κεφαλοίδιον (Kephaloidion): ['tʃe:falu] ("Tschefalu").
 
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Bis zum 5. Jhr n.Chr wissen wir doch das in den früheren Gebieten der Magna Grecia eine Kontinuität der griechischen bzw griechischsprachigen Bevölkerung aus den vorchristlichen Jahrhunderten bestand ...

Das "wissen" wir keineswegs. Immerhin zählten Unteritalien und Sizilien über 700 Jahre (!) zum Römischen Reich - und zwar zu seinem Kern - sodass eine Romanisierung in dieser langen Zeit mit Sicherheit anzunehmen ist. Die Frage ist lediglich, in welcher Zahl eine griechischsprachige Ethnie diese Zeit überdauerte. Und da es dazu nur dürftige Quellen gibt, lassen sich lediglich Hypothesen aufstellen. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Link zu den griechischen Spuren in Süditalien:

Griechisch-kalabrischer Dialekt ? Wikipedia

... und zwar nicht in Form von kleinen Minderheiten sondern in genug ehemaligen griechsichen Gründungen und auch in Teilen der Landbevölkerung.

Ich sage es gern nochmals: Angesichts der dürftigen Quellenlage ist es unmöglich, den Umfang der lateinischen und griechischen Sprachgruppe auf Sizilien zwischen dem 5. und 12. Jh. genauer zu bestimmen.

Die Beispiele die mir bekannt sind aus Greichen die sich nach dem 5. Jhr n.Chr in Sizilien niederlassen, ...

Welche "Beispiele" sollen das sein und in welcher serösen Publikation ist das zu finden?

gründen ihre neue Heimat nach den Völkerwanderungen in Griechenland im Zentrum Siziliens in gebirgieges Gelände und nicht im Osten. Was die griechischsprachigen aus den durch die Araber eingenommenen Gebieten bleiben erstens zum Teil in ihrer Heimat, was ja auch nach einigen Jahrhunderten durch ihre Präsenz als Christen belegt ist, ein Teil geht in den anatolsichen oder griechischen Territorien des byzantinischen Reiches, ein anderer größerer Teil in den Gebieten des süditalienscihen Festlandes, also wie groß soll der Teil sein der sich auch in Sizilien niederlässt damit wir in der Zeit der arabischen Herrschaft über Sizilien ein in manchen Regionen über 50%

Dass es zum Versuch einer byzantinisch geprägten Re-Gräzisierung zwischen dem 5. und 8. Jh. kam, ist unbestritten. Auch hier ist der zahlenmäßige Umfang ungewiss, abgesehen natürlich vom griechisch-orthodoxen Klerus.
 
Vielleicht war der Stadtname latinisiert und seine heutige Form ist italisiert, dennoch waren seine Bewohner griechsichsprachig auch in der Zeit der arabsichen Herrschaft und eventuell dannach. Hier noch eine Quelle die von einen Großteil griechischsprachiger berichtet:

http://königreich-sizilien.de/normannen

Das ist keine Quelle, sondern eine Darstellung, die zumal nicht von Historikern, Sprachwissenschaftlern oder sonstigen Fachleuten, sondern von Live-Rollen-Spielern (LARP) verfasst wurde, die uns leider nicht wissen lassen, woher sie ihre Kenntnisse beziehen. Nicht unbedingt das, was man sich als validen Beleg vorstellt. Der heutige Name Cefalùs lässt sich nur durch die Latinisierung der Ortschaft erklären. Wäre der Ort griechisch geblieben, würde er auch heute noch mit /k/ anlauten und nicht mit /tʃ/.
 
Doch das wissen wir. Auch in den hier angegebenen Quellen gibt es Beispiele über eine Kontinuität der griechsichsprachigen Jahrhunderte nach der römischen Eroberung. Ausserdem Quellen die über griechischsprachige in Süditalien und Sizilien berichten noch bevor den erneuten Niederlassungen der griechsichsprachigen aus Territorien des Oströmischen Reiches.
Es kam zu keinen Versuch den der Großteil der Bevölkerung Süditaliens und Siziliens war genauso wie ind en Zeiten des römischen Reiches. Also war es den Byzantinern egal ob es romanische oder hellenische bevölkerungen waren, nicht zu vergessen damals waren auch die Kirchen vereint. Die griechischsprachigen Bevölkerugnen die dazu kommen lassen sich ind en Gebieten ein zwei Jahrhunderte später ein, nicht wegen einer re Gräzisierung dass die Byzantiner haben wollten sondern weil ihre alte Heimat von Eroberern eingenommen worden ist.
Das sind schon paar Beispiele speziell über Sizilien die mir im Kopf geblieben sind, es handelt sich um ein zwei Beispiele von Polis Griechen deren Städte während der Völkerwanderung zerstört werden, ein Teil zieht sich in den bergen zurück und ein Teil gründet eine Ortschaft in den Bergen Siziliens, leider weiss ich nicht über jedes Ereigniss dass mir im Kopf geblieben ist wo ich das gelesen habe.
Wieso habe ich das gelesen dass die Bewohner von Cefalu bis im 10. Jahrhundert griechsichsprachig waren?
Tut mir leid wenn ich nicht den Ursprung jeder Quelle in Erinnerung habe
 
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Doch das wissen wir. Auch in den hier angegebenen Quellen gibt es Beispiele über eine Kontinuität der griechischsprachigen Jahrhunderte nach der römischen Eroberung.

In welchen Quellen werden wir über Gräkophone informiert? Bitte nenne nicht wieder irgendwelche Internetseiten ohne Quellenangaben oder von zweifelhafter Herkunft. Das sind keine Quellen sondern Darstellungen zum Teil zweifelhaften Inhalts!

Wieso habe ich das gelesen dass die Bewohner von Cefalu bis im 10. Jahrhundert griechischsprachig waren?

Vermutlich weil es jemand behauptet hat. Aber wie sagt schon Abraham Lincoln? Man soll nicht alles glauben, was im Internet behauptet wird.
 

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Doch das wissen wir. Auch in den hier angegebenen Quellen gibt es Beispiele über eine Kontinuität der griechsichsprachigen Jahrhunderte nach der römischen Eroberung.

Es gibt lediglich Vermutungen und Hypothesen, die von keinem aussagekräftigen Material zur demografischen und sprachlichen Situation auf Sizilien gestützt werden. Das ist auch der Grund, warum die diesbezüglichen Aussagen zum teil stark voneinander abweichen.

Ausserdem Quellen die über griechischsprachige in Süditalien und Sizilien berichten noch bevor den erneuten Niederlassungen der griechsichsprachigen aus Territorien des Oströmischen Reiches.

Sicher gibt es griechischsprachige Inschriften auf Sizilien. Über die Stärke der griechischsprachigen Population sagen sie allerdings nichts aus, denn natürlich gibt es auch lateinische Inschriften.

Es kam zu keinen Versuch den der Großteil der Bevölkerung Süditaliens und Siziliens war genauso wie ind en Zeiten des römischen Reiches.

Der Begriff der "Romanisierung" scheint dir völlig fremd zu sein.

Das sind schon paar Beispiele speziell über Sizilien die mir im Kopf geblieben sind, es handelt sich um ein zwei Beispiele von Polis Griechen deren Städte während der Völkerwanderung zerstört werden, ein Teil zieht sich in den bergen zurück und ein Teil gründet eine Ortschaft in den Bergen Siziliens, leider weiss ich nicht über jedes Ereigniss dass mir im Kopf geblieben ist wo ich das gelesen habe.

Ob die griechischen Siedlungen Unteritaliens seit der Antike fortbestanden oder Ergebnis der byzantinischen Re-Gräzisierung seit dem 6. Jh. sind, ist umstritten. Die Untersuchung der Magna-Graecia-Sprache - des Griko - führte zu diesen beiden Hypothesen:

Es existieren zwei Theorien über die Herkunft und Entstehung von Griko:

  • Die Theorie von Gerhard Rohlfs und Georgios N. Chatzidakis besagt, dass die Wurzeln des Griko noch bis in die Antike zurückreichen, als Griechen im 8. Jahrhundert v. Chr. in Süditalien Kolonien gründeten.
  • Morosis Theorie (1870) sagt, Griko sei aus der Sprache byzantinischer Siedler entstanden, die sich um das 9. Jahrhundert in der Region niedergelassen haben.

Griko ? Wikipedia
 
Interessant wäre mal zu schauen, was der Mekkapilger Muḥammad Ibn Aḥmad Ibn Ǧubair aus Balansiyya (Valencia) schreibt, der hat nämlich das normannische Sizilien auf der Rückreise von Mekka erlebt und war wohl durchaus überrascht.
 
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