Äh, doch, machten sie wohl. In der späten Republik und durch die ganze Kaiserzeit wurden von der besitzenden Schicht "Ferienhäuser" gepflegt und gehegt, die an Luxus und Annehmlichkeiten nichts entbehren liessen. Viele Landsitze dieser Art sind uns aus Pompeji und Herculaneum bekannt, aber sie waren sprichwörtlich über das ganze Reich verteilt.
Caveat:
- formal gesehen waren die meisten dieser Landsitze landwirtschaftliche Betriebsstätten, auch wenn bei einigen in Stadtnähe diese Funktion nicht ausgeprägt ist. Die Villen an der Mosel z. B. haben, trotz teilw. palastartigem Ausbau, immer ausreichend "Funktionsbauten".
- diese Landsitze wurden auch teilweise Freunden und Klienten zugänglich gemacht, oder ebensolche dorthin eingeladen, um beispielsweise heiße Jahreszeiten zu verbringen. Die Korrespondenz von Livius weist oft auf solche Verhältnisse hin; da sozialer Umgang in Rom unmittelbar erfolgte besuchte man sich viel häufiger und ungezwungener als heute, die Aufwartung beim Patron gehörte zum Tagesablauf eines guten Klienten.
- Manche Badeorte hatten mit Sicherheit regelrechten Touristenverkehr auch weniger begüterter (obwohl immer noch überdurchschnittlich reicher) Römer. "Badeorte" natürlich im Sinne von Heilquellen; Plantschen im Meer hatte nicht den Stellenwert, den es heute hat. "Hotels" im heutigen Sinn sucht man allerdings vergebens.