Es gab in der Römischen Kaiserzeit auch schon regelrechten Tourismus, der der Oberschicht vorbehalten wohl als Bildungsreisen einzustufen ist.
Man besichtigte der klassischen griechischen Bildung gemäß vor allem Griechenland und Ägpyten.
In der frühen und mittleren Politik widmete man sich primär dem Staat oder seinen landwirtschaftlichen Gütern. Da holte man den Diktatur für Rom noch vom Acker vom Pflug her weg. Ab dem punischen Kriegen dann begann sich die Oberschicht von ihren alten Idealen immer mehr abzuwenden und hin zu Bildung, Kultur usw
Leute wie Cato der Ältere (Censorius) waren dann mit die letzten die ihr Leben auf das Alte Ideal als Gutsherr ausrichteten und darüber hinaus nur Interesse am Staat zeigten.
Diese Idee überlebte aber noch bis weit in die Kaierzeit hinein als eine Art Landnostalgie, auch wenn man nun griechische Bücher las und sich mit Philosphie und ähnlichem ablehnenswerten beschäftigte, hatten viele immer noch ein von ihnen bevorzugtes Landgut wo sie sich von den Anstrengungen des Stadtlebens zurückzogen und einige Tage oder Wochen lang sich mit der Landwirtschaft beschäftigten, dies jedoch nur zum Spaß und zur Erholung. Viele züchteten auch Obst oder Fische oder Wild, den alten ehrwürdigen Ackerbau von Getreide überließen sie dann ihren Pächtern und Verwaltern.
O rus, quando ego te adspiciam quandoque licebit
Nunc veterum libris, nunc somno et inertibus horis
Ducere sollicitae iucunda oblivita vitae?
(Ländliche Flur, wann werde ich dich wieder schaun (dürfen) wann wird mir vergönnt sein, jetzt aus Schriften der Alten und jetzt in träumerischer Muße, süßes Vergessen der Beschwerden des Lebens zu schürfen) Horaz II 6,60 ff
Das se-cesus, das „Weg-gehen“ wie die Römer sagten war mit DIE Beschäftigung für einen wirklichen Angehörigen der Nobilität, also eine Art Urlaub auf seinem Landgut wo er sich mit Landwirtschaft und Gartenbau beschäftigen konnte.
Überhaupt ist das ein Punkt der viel zu wenig Beachtung findet, daß die Römer ein Bauernvolk von ihrer Herkunft her waren, man ließt immer nur über die Stadtrömer und in der Schule und auch anderswo wird der Punkt des Bauerntums und seine Rolle für die ganze römische Kultur, auch die der Kaiserzeit total vernachlässigt.
Cato de senectute 51/57 (Cato war ja bei all seiner Rhetorik stinkend reich und auch als Kaufmann sehr erfolgreich)
Ich komme jetzt zu den Freuden des Ackerbaus, an denen ich unglaubliches Vergnügen habe. Einerseits werden sie durch das Alter nicht eingeschränkt, andererseits kommen sie, wie es mir scheint dem Leben eines Weisen am nächsten. .....Was soll ich noch vom Grün der Wiesen, vom regelmäßigen Anblick der Baumreihen und Weinberge reden? Ich will es kurz machen: Es kann nichts Nützlicheres und Schöneres als einen wohlbestellten Acker geben.
(so sehe ich das übrigens auch, sollte ich je das Geld zusammen bekommen, kaufe ich mir Land und werde Bio Bauer)