Wie wichtig war Salz und wo kam es her?

Weiss jemand, wie hoch die Natrium- und Chloridkonzentration im Tierblut ist?

Gute Idee, beim Menschen 0,9 % Salz im Blut wie in den anderen Körperflüssigkeiten, Schweiß, Tränen usw. Salz im Körper - Quarks & Co - WDR Fernsehen

Das kann bei Tieren nicht so viel anders sein.
Tierblut zu trinken, um an Salz zu kommen, setzt jedoch Tierhaltung voraus, kann also erst im Neolithikum praktiziert worden sein.
Bei gejagten Tieren könnte man das Blut auch aufgefangen und getrunken haben. Blut schmeckt wie Schweiß leicht salzig.
 
Würde doch reichen, wenn sie die Tiere eben NICHT ausbluten haben lassen... oder seh ich das falsch? Oder wenn sie auch Innereien gegessen haben, die naturgemäß besser durchblutet waren - wer heutzutage ab und zu Leber isst, sollte wissen, dass nicht alles Blut einfach abläuft, was bedeutet dass ein gewisser Teil Blut noch enthalten ist. Wenn ich mir jetzt einige heute noch verbreiteten Nationalspeisen überlege, wie z.B. das Schottische "Haggis"... könnte doch sein, oder nicht? Zumal ich mir vorstellen könnte, dass gerade Organe wie Leber oder Niere wertvolle Mineralienlieferanten waren...?
 
Blut muss nicht bewusst wegen Salz getrunken werden. Die Eigenerklärungen der Menschen, warum sie dieses oder jenes tun, brauchen überhaupt keinen Zusammenhang mit den wirklichen Zwecken des Tuns zu haben.

Habe hier Interessantes gefunden:
Besonders die ausschließlich oder vornehmlich
von Vegetabilien lebenden Menschen haben ein
starkes Bedürfnis nach Kochsalz, denn obwohl
die pflanzlichen Nahrungsmittel in der Regel auch
Natrium und Chlor enthalten, so ist doch die
Menge dieser für die Erhaltung des Lebens wich-
tigen Stoffe in den Pflanzen zu gering, um nicht
einer besonderen Zufuhr von Salz zu bedürfen.
Die animalischen Nahrungsmittel dagegen sind
weit reicher an Natrium und Chlor, weshalb auch
jene Völker, die tierische Produkte in ausgiebigem
Maße genießen, den Zusatz von Salz zu ihren
Speisen teilweise ganz entbehren können oder
doch nicht so viel von diesem Zusatz brauchen
als die vegetarischen Völker.
(...)
Die Stämme, bei
denen eine Zufuhr von Kochsalz im Trinkwasser
nicht stattfindet, sind gezwungen, solches ihrem
Körper auf andere Weise zuzuführen. Welche
Mittel dabei angewendet werden, schildert Springer
in seinem Buclie anschaulich. Es sei hier nur
erwähnt, daß gewisse Hirtenvölker das Salz durch
Rinderblut oder Rinderharn ersetzen. Die Stämme,
die über reichliche Fleischnahrung verfügen, kön-
nen das Salz ganz entbehren,
Auf der verlinkten Seite steht noch viel mehr über verschiedene Formen der Salzgewinnung in Afrika, einfach nach "Salzversorgung" suchen.
 
wie z.B. das Schottische "Haggis"...
Oder Blutwurst (die wird sogar schon in der Ilias erwähnt), Black Pudding oder Blutsuppe. Außerdem isst man doch auch heute noch schlachtfrische Leber roh. Also nur Haut abziehen und los gehts. Die schmeckt übrigens ungewürzt auch leicht salzig.
 
Schottische Haggis kenne ich nicht. Aber manche essen z.B. Blutwurst , westfälischen Blutpickert kenne ich nur vom Hörensagen. Man muß Blut nicht unbedingt trinken, man kann es auch essen.
OT:Vor blutigen Steaks habe ich mich früher geekelt und das gute Fleisch zu Stein gebraten, inzwischen finde ich medium ganz lecker.
 
Ich esse mit Vorliebe rohes, gewürztes Hackfleisch, auch Mett genannt :D
Obwohl ich mir immer sage, dass da schon nicht so viel blut drinsein wird - finde ich nämlich bissl eklig xD
 
Kleine OT-Bemerkung:
Es ist unter Chemikern und Medizinern ein weit verbreiteter (wahrer!) Treppenwitz, dass man Kochsalz nach modernen Verbraucherschutzkriterien (z.B. letale Dosis) gar nicht für Lebensmittel zulassen würde, hätte man es erst jetzt entdeckt. :D
 
Ja, aber wer hat denn Blut getrunken, um bewusst an Salz ranzukommen?

Interessantes Thema.

Die wenigsten, denke ich. Ist aber ein willkommener "Nebeneffekt", um in wasserarmen Gegenden zusätzlich an Salz ranzukommen, wenn man Blut trinkt, um überhaupt an Flüssigkeit zu kommen, wenn Wasser nicht zu finden ist. (Komischer Satz, ich habe ihn jetzt schon mehrmals umgestellt...) Aber wie weit das dann bewusst ablief...

Welche Menge an Salz ist denn eigentlich überhaupt lebenswichtig? Durch einige Google-Aktivitäten bekam ich verschiedene Aussagen, unser Klima betreffend.
1g - 6g täglich darf ich konsumieren (die 10g-Meinung war aber genauso vertreten wie die "höchstens 5g-am-Tag-Meinung"), ohne dass es gesundheitsschädlich ist. 6g sind so ca. 1 Teelöffel, schätze ich mal. Nun, das hat man ja schnell zusammengekocht, zusammengewürzt, mal abgesehen von den Nahrungsmitteln, die man sich so kauft ohne genau zu wissen, wieviel Salz da nun genau drin ist (Brot etc.)
1g kommt mir recht wenig vor, dann lese ich wieder, es sollen aber auch 3g sein.
Da ist man sich wohl noch recht uneins.

P.S.: Carpaccio ist auch gut.
 
Welche Menge an Salz ist denn eigentlich überhaupt lebenswichtig? Durch einige Google-Aktivitäten bekam ich verschiedene Aussagen, unser Klima betreffend.
Der Wiki-Artikel über Salz fasst es in wenigen Sätzen gut zusammen. Wir wissen es nicht. Wer dir etwas anderes behauptet, verbreitet Behauptungen, für die es keine Beweise gibt. Hör einfach auf deinen Körper, das ist sicher.
 
Hat schon jemand die Massai erwähnt, die ihren Tieren Blut abzapfen?

Was das Geheimnis der Kräuter angeht, hätte ich ähnlich wie Beral vermutet, daß Fleisch eine viel wichtigere Quelle darstellt als pflanzliche Nahrung. Soweit ich weiß, sind es Pflanzenfresser, die Salz lecken müssen. Von Raubtieren ist mir das bisher nicht bekannt(?).

Laut Wiki enthält der Mensch 150 - 300 Gramm Salz, bei einem Bedarf von 1 bis 3 Gramm pro Tag. Wenn ich das in Ermangelung besserer Vergleichswerte mal auf Beutetiere übertrage, komme ich auf einen Bedarf von 250 - 1500 Gramm Beutetier pro Tag (mit 75 kg gerechnet). Das ist natürlich nur eine ganz, ganz grobe Überschlagsrechnung.

Aber so würde ich erstmal das Fleisch als prinzipiell ausreichende Primärquelle ansehen. Noch ein bißchen Petersilie dazu, damit's besser schmeckt, ein frischer Schluck Mineralwasser, und das fürstliche Jungsteinzeitmahl ist komplett?
Wenn das Fleisch ausbleibt, braucht man dann natürlich Ersatz...
 
Was das Geheimnis der Kräuter angeht, hätte ich ähnlich wie Beral vermutet, daß Fleisch eine viel wichtigere Quelle darstellt als pflanzliche Nahrung. Soweit ich weiß, sind es Pflanzenfresser, die Salz lecken müssen. Von Raubtieren ist mir das bisher nicht bekannt(?).

Raubtiere sollen ganz scharf auf die Eingeweide ihrer Beutetiere sein. Angeblich weil sie dort etwas (Salz, Mineralstoffe) in höherer Konzentration bekommen als im Muskelfleisch. Und Blut lecken tun sie auch.
Komischerweise frisst unsere Kanze nur den Oberteil der Mäuse. Aber sie bekommt ja die Mineralien mit dem Katzenfutter.
 
Raubtiere sollen ganz scharf auf die Eingeweide ihrer Beutetiere sein. Angeblich weil sie dort etwas (Salz, Mineralstoffe) in höherer Konzentration bekommen als im Muskelfleisch. Und Blut lecken tun sie auch.
Komischerweise frisst unsere Kanze nur den Oberteil der Mäuse. Aber sie bekommt ja die Mineralien mit dem Katzenfutter.
Die Innereien sind (teilweise) wesentlich zarter und bekömmlicher als das Muskelfleisch und/oder die Scharte.
Dein Katze frisst bloss den oberen Teil der Maus, weil sie sich vor der Mäuse-Galle in acht nimmt. So zumindest wird das in Katzenkreisen berichtet...


Gruss Pelzer


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Innereien enthalten bestimmte lebenswichtige Vitamine in hoher Konzentration. Wenn man, wie z.B. die Eskimo*, kaum andere Vitaminquellen als die tierische Nahrung hat, muss man die Innereien mitessen, um vor Mangelerscheinungen geschützt zu sein.

*Gilt in der heutigen Zeit vermutlich für die wenigsten oder gar keinen von ihnen mehr.
 
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