Wie wurde in der DDR die Bildung gefördert?

Erdbeekomplott

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Meine Tante hatte ein Leistungsstipendium (70 Mark) zum Studieren. Kann sich allerdings weder erinnern, wie sie dazu gekommen ist, noch, ob es auch andere Förderungsmöglichkeiten gab.
Gab es in der DDR soetwas wie BaföG oder die Studienstiftung?
Wer wurde gefördert?

DANKE! :yes:
 
Ab 1981 gab es 200,-Ostmark Grundstipendium. 10 Märker gingen fürs Wohnheim weg. Man konnte damit gerade so auskommen.
 
Nur 10 Mark für das Wohnheim?! Das waren Zeiten!

Ab 1981 gab es 200,-Ostmark Grundstipendium. 10 Märker gingen fürs Wohnheim weg. Man konnte damit gerade so auskommen.


Danke! Weißt Du auch wie die Vergabe abgelaufen ist? Musste man einen Antrag stellen? Hat man das selbst gemacht, oder der Lehrer?
 
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Das lief als Automatismus für alle eingetragenen Studies. Wie das Geld überwiesen wurde, weiß ich nicht mehr, ein Girokonto hatte ich nicht, wahrscheinlich hat man sich den Umschlag mit der Kohle einfach jeden Monat abgeholt. Es ging aber auch viel Büchergeld drauf, meistens kaufte man gebraucht bei älteren Semestern.
Strasburger: Lehrbuch der Botanik kostete neu 68,- Ostmark = 138 Bier im Studentenkeller...:weinen:
Hin- und Rückfahrt mit der Bahn auf Studentenausweis Potsdam - Wismar/Ostsee = 15 Ostmark.
 
das war ja dann nicht viel Geld

Das lief als Automatismus für alle eingetragenen Studies. Wie das Geld überwiesen wurde, weiß ich nicht mehr, ein Girokonto hatte ich nicht, wahrscheinlich hat man sich den Umschlag mit der Kohle einfach jeden Monat abgeholt. Es ging aber auch viel Büchergeld drauf, meistens kaufte man gebraucht bei älteren Semestern.
Strasburger: Lehrbuch der Botanik kostete neu 68,- Ostmark = 138 Bier im Studentenkeller...:weinen:
Hin- und Rückfahrt mit der Bahn auf Studentenausweis Potsdam - Wismar/Ostsee = 15 Ostmark.

Da ist dann aber nicht viel übrig geblieben. Gab es noch soetwas wie Studentenjobs, mit denen man sein Geld vermehren konnte? Kann mit kaum vorstellen, dass eine Familie, wo Mutter und Vater Arbeiter sind, zwei Kindern das Studium finanzieren konnten.
 
Da ist dann aber nicht viel übrig geblieben. Gab es noch soetwas wie Studentenjobs, mit denen man sein Geld vermehren konnte? Kann mit kaum vorstellen, dass eine Familie, wo Mutter und Vater Arbeiter sind, zwei Kindern das Studium finanzieren konnten.

Richtig, es blieb nix übrig, aber es ging irgendwie. Ein kleines Taschengeld als Hiwi war aber schon noch zusätzlich drin, genauso im Herbst bei der Apfelernte im Havelland. Da das Gehaltsgefälle zwischen einem Arbeiter und einem Arzt in der DDR längst nicht so groß wie heute war, konnten Arbeiterkinder auch ohne Probleme studieren. Bei der Vergabe der Studienplätze wurde ausdrücklich darauf geachtet.
Es kam gar nicht so selten vor, dass bereits Studentinnen Mutter wurden. Die bekamen zusätzliche Förderung, einen Platz in einem hochschuleigenen Mutter-Kind-Wohnheim und einen kostenlosen Krippenplatz.
 
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Das ist sehr hilfreich. Dankeschön und frohe Restostern!


Auf das Grundstipendium hat Dich bb bereits hingewiesen, in Berlin übrigens 215,-- Ostmark. Es gab Leistungstipendien, nach meiner Erinnerung:

60,00 Ostmark
100,00 Ostmark
150,00 Ostmark

Abhängig von der Studienleistung.

Ich hatte noch einen Job als Hilfsassistent ("Tafelwischen für den Prof.) und Unterricht im 1. und 2. Semester, dafür gab es auch noch Geld. Gejobt habe ich natürlich auch in den Ferien (Einkommen steuer- und abgabenfrei).

Hier kannst Du weitermachen:

Für die 1980'er Jahre, schau hier:

Verordnung81

Ansonsten hier:

http://www.ddr-schulrecht.de/Schulrechtssammlung - DDR-Dateien/pdf/1975-a.pdf

http://www.stiftung-aufarbeitung.de/downloads/pdf/stipreader05.pdf


M.
 
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