Wiederaufbau in Ostpreussen

Ich finde, es ist eine schöne Sache, wenn das Königsberger Schloss wieder aufgebaut wird.
Natürlich ist so ein Aufbau immer etwas Neues. Es kann auch keine originale Rekonstruktion geben, da sich die Frage einer Nutzung in der heutigen Zeit gestellt werden muss. Aber dass sich die Stadt bei der Errichtung eines neuen Stadtzentrums seiner großen Vergangenheit erinnert, ist doch ein gutes Zeichen. Vielleicht wird die Stadt ja bald in "Königsberg" umbenannt, wie viele Bewohner der Stadt fordern.
 
Mein Schwager ist aus Königsberg. Dort geboren AD 1934. Anläßlich eines Familienfestes wurde ich Zeuge eines Gesprächs zwischen ihm und seinem Bruder, indem sie sich über "Kaliningrad" unterhielten.Darüber etwas irritiert habe ich sie darauf angesprochen.
Sie erklärten übereinstimmend, dass sie diese Namensnennung sehr bewußt gewählt hätten, da das heutige Kaliningrad in nichts, aber auch in überhaupt nichts mehr an Königsberg erinnern würde.

Ich denke die beiden wissen von was sie reden.

Grüße Repo
 
Es ist natürlich zutreffend, dass in Königsberg/Kaliningrad nach der alliierten Bombardierung, den Zerstörungen in den Endkämpfen und der Sprengung und Entfernung der letzten Reste an alter Architektur in der Sowjetzeit sich kaum mehr etwas erhalten hat. Mit Ausnahme des wieder aufgebauten Domes und letzter Reste der Befestigungsanlagen erinnert nichts mehr an die Stadt Königsberg.
In letzter Zeit aber will ein großer Teil der heutigen Einwohnerschaft der Stadt eine Umbenennung und erinnert sich der Vergangenheit der Stadt, die einmal dort stand, wie z.B. die 750-Jahr-Feste zeigten.
Dass das "alte Königsberg" dabei wiederauferstehen wird ist völlig unmöglich, weswegen viele Heimatvertriebene eine klare sprachliche Trennung der alten und neuen Stadt bevorzugen.
 
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