Wiege der Menschheit?

T

Tekker

Gast
Hallo zusammen,

neulich hab ich doch mal wieder Fern gesehen, in dem Bericht ging es um Ausgrabungen im Tschad. Da wurden angeblich Hominiden gefunden, die ca. 7 (?) Mio Jahre alt sein sollen. Stand die Wiege des Menschen also bereits früher als gedacht in der Sahara?

Bisher sah man ja Ostafrika als solche an, das aber vielleicht nur, weil dort die Geographie entsprechende Funde begünstigt. Stellt diese Überlegung gar Out-of-Africa in Frage???

Sry, falls das Thema schon abgehandelt wurde...:)
 
Die rund 7 Millionen Jahre alten Fossilien wurden 2001 im Tschad entdeckt, und danach" Sahelanthropus tschadensis" benannt.

Es soll sich um den ältesten bekannten Vorfahr des Menschen handeln, doch wird von einigen Forschern bestritten, dass der "Sahelanthropus" tatsächlich ein Vorläufer des Menschen war, also zu den so genannten "Vormenschen" zählte. Der Schädel sei zu zerstört, so die Aussage, um daraus eindeutige Hinweise im Stammbaum ableiten zu können.

Die Entdecker hingegen argumentieren, dass die Orientierung der Augenhöhlen und die Stellung des Hinterhauptlochs vermuten lassen, dass Sahelanthropus bereits aufrecht ging, doch räumen sie ein, dass das allein anhand des Schädels schwer zu beweisen sei.

Die Stellung Ostafrikas als "Wiege der Menschheit" wird dadurch nicht tangiert. Die große Fülle von Funden des Homo habilis, Homo rudolfensis und vieler Australopithecinen macht das deutlich.
 
Die Stellung Ostafrikas als "Wiege der Menschheit" wird dadurch nicht tangiert. Die große Fülle von Funden des Homo habilis, Homo rudolfensis und vieler Australopithecinen macht das deutlich.
Aber, das war ja meine Fragge, ist diese nicht durch den Grabenbruch begünstigt? Was ich meine, ist, wenn wir statt eines Ostafrikanischen Grabens einen "Saharagraben" hätten, könnte uns nicht auch dort eine "Fülle von Funden" erwarten?

In dem Bericht klang jedenfalls auch an, es würde noch weit mehr unter dem Wüstensand auf uns warten...
 
In dem Bericht klang jedenfalls auch an, es würde noch weit mehr unter dem Wüstensand auf uns warten...


Das ist aber eine pure Spekulation, die bislang durch keine weiteren Funde erhärtet wurde, obwohl inzwischen mehrere Jahre vergangen sind. Solange noch nicht einmal der "Vormensch-Status" des Tschad-Schädels zweifelsfei gesichert ist, bleibt Ostafrika erste Wahl!
 
S. tschadensis ist schon umstritten, aber O. tugenensis ist es eigentlich ebenso. Die bisherigen Schätzungen lassen eine Aufspaltung der Homininen vom gesammten Hominoidea-Taxum zwischen 10 und 6 MYA vermuten.
Die Diskussion um S. tschadensis wird vor allem von den Entdeckern von Orrorin geschürt, da sie das Merkmalsmosaik als eher äffisch (Klade des Gorillas) ansehen statt als menschlich.

Was den Grabenbruch i.G. zu der Sahelzone angeht: Warum sollen die Hominiden sich nur nach Osten in Richtung des Grabenbruchs ausbreiten, warum nicht auch nach Norden und nach Süden?
Dazu kommt der Fund des A. bahrelghazali der nicht unweit vom S. tschadensis heraus kam.

Das mit "keine Wüste" stimmt nicht so ganz, die Wüste gabs schon länger, nur die Größe ihrer selbst war damals anders. Das sieht man ja auch daran, wie sie sich heutzutage ausbreitet.

Bei näheren Fragen, mailen!
 
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